Auf dem Weg in die Bundesliga?

Die SV Elversberg in der Vorschau

Nachdem die SV Elversberg vor zwei Jahren aus der 3. Liga in die 2. Bundesliga durchmarschierte, hätten sich vermutlich nur die kühnsten Optimisten ausdenken können, dass die Saarländer im zweiten Jahr an die Tür der Bundesliga anklopfen. Es ist aber so, zwei Spieltage vor Schluss liegt die Mannschaft von Erfolgstrainer Horst Steffen auf dem Relegationsrang und hat dank starker Leistungen eine breite Brust im Aufstiegskampf. 

Matchfacts: 

  • Starke Gesamtleistung: Die Elversberger stehen in vielen Statistiken der 2. Bundesliga weit oben. Sie haben die zweitmeisten Toraktionen der Liga und gehören mit dem vierthöchsten Ballbesitzwert zu den dominierenden Teams im Spielaufbau. Zudem führen sie mit 7.127 Zweikämpfen die zweitmeisten Duelle in der Liga. Auch in Sachen Laufdistanz liegen sie hinter Paderborn und Düsseldorf auf einem der vorderen Plätze.
  • Schwäche bei Kopfbällen: Trotz ihrer starken Leistungen fällt Elversberg in einer Kategorie deutlich ab: Kopfballtore. Die SVE hat in der laufenden Saison lediglich ein einziges Kopfballtor erzielt – nur ein Tor mehr als die Eintracht. Das ist einer der Tiefstwerte der Liga.
  • Starke Defensive: Die Abwehrreihe der Elversberger steht meist sicher. Mit nur 36 Gegentoren stellen sie die zweitbeste Defensive der Liga - lediglich Hannover 96 kassierte noch weniger Treffer.
  • Verbesserungsbedarf im Zweikampfverhalten: Trotz der soliden Defensive liegt Elversberg bei der Quote der gewonnenen Zweikämpfe mit nur 49 % im unteren Bereich. Schlechter sind nur Aufsteiger Preußen Münster und der bereits abgestiegene SSV Jahn Regensburg. Zum Vergleich: Die Braunschweiger kommen auf 50,8 % und liegen damit in den Top 6 der Liga.

Unter Beobachtung: 

  • Fisnik Asllani: Ohne Frage zählt Mittelstürmer Fisnik Asllani zu den besten Spielern der 2. Bundesliga. In 31 Spielen erzielte der von der TSG Hoffenheim ausgeliehene Angreifer 17 Tore und steuerte sechs Vorlagen bei. Kein Wunder, dass sich viele Vereine für den 22-Jährigen interessieren.
  • Elias Baum: Auch Rechtsverteidiger Elias Baum gehört zu den Top-Akteuren der Liga. Der Leihspieler von Eintracht Frankfurt ist mit sieben Assists der beste Vorlagengeber der Elversberger und überzeugt regelmäßig durch starke Flankenläufe sowie Spielintelligenz auf der Außenbahn. Zuletzt gelang ihm sogar ein Doppelpack beim Auswärtssieg in Nürnberg.
  • Muhammed Damar: Dritter im Bunde der Leihspieler ist Muhammed Damar, ebenfalls von der TSG Hoffenheim gekommen. Der offensive Mittelfeldspieler kommt in 29 Einsätzen auf 13 Scorerpunkte und hatte damit einen maßgeblichen Anteil am erfolgreichen Saisonverlauf der SVE.

Die Lage: 

Der 33. Spieltag dürfte ein Wochenende der Entscheidungen werden. Das betrifft freilich auch den Aufstiegskampf, in dem die SV Elversberg - wie eingangs erwähnt - kräftig mitmischt. Seit Saisonbeginn trumpft der Verein aus dem Saarland mit spielerisch überzeugenden Auftritten auf. Mit 59 erzielten Treffern stellt die Steffen-"Elv" die zweiterfolgreichste Offensive der Liga. Apropos Horst Steffen. Der Cheftrainer ist für die SVE ein absoluter Glücksfall, der mittlerweile 56-Jährige gibt seit Oktober 2018 das Zepter vor und entwickelte seither seine Mannschaft immer weiter. Nun darf der Aufstieg in die Bundesliga folgen, muss er aber nicht. Infrastrukturell kann sich die mit rund 13.000 Einwohnern überschaubar große Ortschaft Spiesen-Elversberg im Konzert der Großen sehen lassen, denn seit Jahren wird die URSAPHARM-Arena an der Kaiserlinde umfangreich umgebaut. 

Foto: DFL / Getty Images / Simon Hofmann