Auf ins Derby!

Hannover in der Vorschau

Das traditionsreichste Aufeinandertreffen in Niedersachsen geht in die nächste Runde. Am Sonntag erwarten die Blau-Gelben die Hannoveraner zum Heimderby an der Hamburger Straße. Die Gäste nehmen nach dem durchaus guten Saisonstart die Aufstiegsränge ins Visier, konnten aber bisher in dieser Spielzeit nur einen Zähler auf fremdem Platz einfahren.

Matchfacts

  • Die Leinestädter mussten erst vier Gegentore einstecken, kein Team der 2. Bundesliga weniger. Wie sonst nur Fortuna Düsseldorf blieben die Roten bereits viermal ohne Gegentor.
  • Gegen die Gäste aus der Landeshauptstadt streikte bei den Gegnern bisher die Tormaschinerie. Satte 9,5 Gegentore waren laut Wahrscheinlichkeitswert der Chancen zu erwarten, nur vier wurden es bisher. 
  • Die Defensive der Roten steht vor allem bei Flanken. Gefahrensituationen werden dort schnell bereinigt. Nur der 1. FC Kaiserslautern (7) ließ bisher weniger Torschüsse nach Hereingaben zu, als die Hannoveraner (8).
  • Großchancen wurden bisher eher weniger gezählt, sowohl bei den Löwen als auch beim HSV. Die Eintracht hatte bisher sechs dicke Chancen auf dem Fuß, Hannover steht in der Statistik bei acht.
  • Die Standardsituationen sind bei Hannover eine gern gesehene Waffe. Mehr als ein Drittel aller Treffer der Leitl-Elf fielen nach einem ruhenden Ball (44,44 Prozent). Die Eintracht sorgt allerdings für ein Manko in diesem Fall - sie sorgt ligaweit für die wenigsten Eckbälle für den Gegner.

Unter Beobachtung

  • Nicolò Tresoldi
    Der 20-Jährige ist nicht nur U21-Nationalspieler, sondern liefert auch auf Vereinsebene für seinen Klub. 17 Torschüsse der Roten gehen auf sein Konto - keiner im Team hat mehr auf den gegnerischen Kasten gezielt. Zwei Torbeteiligungen (ein Tor, eine Vorlage) sind ebenfalls Bestwert bei den Gästen.
  • Enzo Leopold
    Keiner läuft in Hannover mehr als er - Leopold hat bereits 76 Kilometer auf dem Tacho stehen. Über 512 Ballkontakte zeigen, dass vor allem seine Kreativität und Spielorganisation im Team von Stefan Leitl gefordert ist. 313 erfolgreiche Pässe belegen seine Rolle als Ballverteiler umso mehr.
  • Phil Neumann
    Der Innenverteidiger verpasste als einziger Feldspieler bei den Roten noch keine Minute in der laufenden Saison und gewann auf dem Platz bis dato fast 70 Prozent seiner Zweikämpfe. Auch in der Luft sorgt der 1,91-Meter-Mann für intensive Duelle - 75 Prozent seiner Luftzweikämpfe gehen an den gebürtigen Recklinghäuser.

Die Lage

Zuhause lief es bis dato für den Gast von der Leine. Vier Spiele in der heimischen Heinz von Heiden Arena, vier Siege. Auswärts zeigte die Mannschaft von Cheftrainer Stefan Leitl dafür Schwächen auf. Nur ein 0:0 am zweiten Spieltag bei Aufsteiger SC Preußen Münster brachte den Roten bisher einen Zähler in der Fremde ein, sowohl in Paderborn als auch bei Fortuna Düsseldorf gab es keine Punkte zum Mitnehmen. Vor dem Niedersachsen-Derby in Braunschweig stellte der Tabellenvierte trotzdessen verbal die Weichen im Hinblick auf das Aufeinandertreffen mit den Löwen von der Oker. „Wir müssen gewinnen“, ordnete Leitl als oberstes Gebot an. So blieben nach dem 2:0-Erfolg über den 1. FC Nürnberg am vergangenen Wochenende nicht nur die Aufstiegsaspiranzen in den Köpfen der Hannoveraner, sondern auch die Pflicht an der Hamburger Straße drei Punkte zu holen. Zuletzt reichten dafür zuhause auch keine Glanzleistungen aus, Arbeitssiege sicherten den Hannoveranern bisher die Platzierung am oberen Ende der Tabelle. Dafür sorgte stets die stabile Defensive.

Foto: Stephanie Zerbe