Bär: "Ich habe meinen Traum verwirklichen können"

Der Offensivspieler der Blau-Gelben im Interview

Seit nun mehr fast zwei Jahren stürmt Marcel Bär nun schon für die Löwen. Dabei ist das nicht das erste Mal, dass der 28-Jährige das Trikot der Eintracht überstreift. Am vergangenen Samstag konnte er nun sein erstes Tor in der 2. Bundesliga erzielen. Im Interview mit eintracht.com spricht Bär über dieses Erlebnis, die aktuelle Saison der Löwen und seinen persönlichen Rückblick auf das Jahr 2020.

Hallo Marcel, gegen St. Pauli konntest Du Deinen ersten Treffer in der 2. Bundesliga erzielen. Was war das für ein Gefühl?

Marcel Bär “Es war ein sehr schönes Gefühl. Als ich damals vor acht Jahren das erste Mal zum BTSV gekommen bin, war das schon immer mein Ziel in die 2. Bundesliga zu kommen und ein Tor zu schießen. Am Samstag hat sich der Kreis für mich so ein bisschen geschlossen. Ich habe meinen Traum verwirklichen können und deswegen ist es natürlich ein tolles Gefühl gewesen.“

Gegen die Hanseaten habt ihr erneut nach wenigen Minuten zurückgelegen. Gibt es da irgendeine logische Erklärung für oder sind das einfach unglücklich aneinander gekettete Situationen gewesen?

Bär “Gegen Darmstadt waren es schon so, wie generell in dieser Saison, dass wir durch eigene Fehler in Rückstand geraten sind. Gegen St. Pauli war es stückweit ein Sonntagsschuss. So ein Ding schießt du nicht alle Tage und der hat einfach perfekt gepasst. Da würde ich jetzt keinem einen Fehler unterstellen. Natürlich ist das aber schon so, dass uns das bisher die ganze Saison verfolgt. Mit dem Hintergedanken gegen Darmstadt und dem frühen Gegentor, war das keine leichte Situation.“

Obwohl zuletzt die Ergebnisse nicht wie gewünscht ausgefallen sind, stimmte immer die Moral. Wie siehst Du den Zusammenhalt und die Einstellung in der Truppe?

Bär “Ich glaube, wir haben in dieser Saison schon alles erlebt. Vom Hertha-Spiel bis zu Rückständen, die wir aufgeholt haben. In Sachen Moral kann ich der Mannschaft nur ein Kompliment machen. Die ist auf jeden Fall vorhanden. Nur müssen wir aufpassen, dass wir so gut es geht unsere Fehler abstellen. Nur durch Moral wird es schwierig die Klasse zu halten. Wir müssen zudem auch hart daran arbeiten, dass wir uns taktisch weiterentwickeln und jeder Spieler noch ein paar Prozentpunkte mehr drauf setzt.“

Du hast in neun von elf möglichen Partien deine Einsatzzeit bekommen. Bist Du zufrieden mit Deiner Entwicklung in der laufenden Spielzeit?

Bär “Ich hätte mir natürlich gewünscht ein paar Spiele mehr zu machen. Ich war immer an der Mannschaft dran und habe gut trainiert. Nach meinen Einwechslungen war ich immer gut dabei. Dann kam allerdings die muskuläre Verletzung, die ich im Sprinttest erlitten habe. Die Probleme haben mich dann ein wenig zurückgeworfen. Ich komme jetzt aber wieder richtig gut rein und hoffe natürlich, dass ich in Zukunft wieder in der Startelf stehe.“

Das Jahr 2020 wird vor allem durch die Corona-Pandemie in die Geschichtsbücher eingehen. Im Sommer konnte die Eintracht zudem die Rückkehr in die 2. Bundesliga feiern. Wie fällt dein Fazit aus?

Bär “Ein Wechselbad der Gefühle. Sportlich war 2020 das beste Jahr was ich bisher hatte, das halbe Jahr nach meinem Wechsel hier her zähle ich natürlich auch noch mit dazu. Den Klassenerhalt von damals haben wir mit in die Saison genommen und durch die Corona-Pandemie sind wir noch weiter zusammengeschweißt. Wir haben das geschafft, woran viele im Winter nicht mehr geglaubt haben. Wir waren eine sehr homogene Truppe. Jeder wusste worum es geht und jeder ist dabei über sich hinausgewachsen. Von daher war 2020 sportlich sehr positiv. Menschlich gesehen ist es aber für alle eine schwere Zeit, die hoffentlich bald vorbei ist.“

Es stehen noch vier Partien in diesem Jahr auf dem Programm, unter anderem die Begegnung gegen Borussia Dortmund im DFB-Pokal am 22. Dezember. Ist das ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk sich mit Emre Can, Haaland und Co. messen zu dürfen?

Bär “Wenn ich ehrlich bin: Ich hätte im DFB-Pokal gerne einen leichteren Gegner gehabt (lacht). Jetzt kommt eine Champions-League-Truppe zu uns. Aber natürlich ist das vor Weihnachten nochmal ein Highlight, das das sportliche Jahr gebührend abrundet.“

Was ist Euer Ziel für die verbleibenden Begegnungen?

Bär “Wir wollen noch so viele Punkte wie möglich holen und uns in den Wochen nochmal weiterentwickeln. Das ganz klare Ziel von mir und auch der Mannschaft ist es aber, einfach kein Spiel mehr zu verlieren und hinten die Null zu halten.“

Ist es auch ohne Zuschauer ein Vorteil im Dezember nur ein Auswärtsspiel bestreiten zu müssen?

Bär “Ja definitiv. Die Statistik zeigt ja, dass wir zuhause sehr heimstark und schwer zu besiegen sind. Wir haben im EINTRACHT-STADION erst ein Spiel verloren. Das kommt uns natürlich zu Gute. Trotz alle dem versuchen wir in Paderborn auch etwas Zählbares zu holen. Jetzt liegt der Fokus aber erstmal auf Sonntag und dem VfL Osnabrück. Da wollen wir auch bestehen und wieder Punkte mitnehmen.“

Was ist nötig, damit gegen den VfL Osnabrück die drei Punkte an der Hamburger Straße bleiben?

Bär “Nötig ist erstmal, dass wir hinten sicher stehen und kein Tor kassieren, dann ist schon mal ein Punkt sicher. Dass wir in der Lage sind vorne Treffer zu erzielen haben wir in fast jedem Spiel gezeigt. Wir müssen auf jeden Fall sehr fokussiert sein, sodass jeder defensiv gut steht und seine Aufgaben erfüllt.“

Foto: Agentur Hübner