
Defensivstark und in Top-Form
Der SC Paderborn in der Vorschau
Erneut darf die Eintracht den SC Paderborn am Freitagabend im heimischen EINTRACHT-STADION begrüßen - das hat zuletzt schon im April 2025 gut funktioniert. Doch beim SCP ist einiges neu, allen voran der Cheftrainer an der Seitenlinie. Dort gibt nämlich Ralf Kettemann das Zepter vor, er übernahm von Erfolgscoach Lukas Kwasniok. Der Saisonstart jedenfalls glückte dem Team trotz neuer Konstellation.
Wissenswertes:
- Die Zahl 408: Das ist die Anzahl an Minuten, die der SC Paderborn gegentorlos ist. Keeper Dennis Seimen und seine Vorderleute stellen ohnehin die beste Defensive in der 2. Bundesliga - gemeinsam mit dem FC Schalke 04. Interessanter Fakt: Seimen ist der jüngste Stammtorwart in Liga zwei.
- Minimalistischer SCP: Die Paderborner standen unter Ex-Trainer Lukas Kwasniok für einen Fußball, der offensiv geprägt war. Unter Ralf Kettemann sind die Ostwestfalen jedoch anders ausgerichtet - zumindest bislang. Die Offensive braucht einige Versuche, um zu knipsen. Nur zwei Teams gaben mehr Torschüsse ab als Paderborn (116), gereicht hat es dennoch nur zu neun eigenen Treffern. Die wiederum sicherten aber 14 Punkte - nicht verkehrt.
- Kettemanns Debütsaison: Es ist die erste Station von Ralf Kettemann im Profifußball. Der 39-Jährige verdiente sich seine Sporen nach der aktiven Karriere als Co-Trainer bei der TSG Hoffenheim ll, ehe er die U19 des Karlsruher SC übernahm. Nun trauten ihm die Verantwortlichen den nächsten Schritt zu - auch ohne Vorerfahrung als Chef an der Linie in den höchsten deutschen Ligen. Bisher scheint es ein gutes Match zu sein.
Unter Beobachtung:
- Dennis Seimen
Der Keeper ist erst 19 Jahre und spielt seit Sommer auf Leihbasis für den SC Paderborn. Für den Schlussmann ist es die erste Station in der 2. Bundesliga, und doch krallte sich Seimen direkt den Stammplatz zwischen den Pfosten und besticht seit Sommer mit konstant guten Leistungen. Der gebürtige Heilbronner blieb in sieben Ligaspielen gleich viermal ohne Gegentreffer und ist ein wesentlicher Grund, warum der SCP mit nur vier Gegentreffern die stabilste Defensive der Liga stellt. - Felix Götze
Auch der Kapitän ist elementar für die Paderborner und einer der Qualitätsspieler im Kader. Götze ist ein wahrer Defensivspezialist mit Führungsqualitäten, der sich immer in den Dienst der Mannschaft stellt. Zuletzt fehlte er jedoch angeschlagen im Kader gegen den 1. FC Kaiserslautern und steht auch für die Partie am Freitag auf der Kippe. - Filip Bilbija
Vier eigene Treffer markierte der Offensivmann in der noch jungen Saison, auch in der ersten Runde im DFB-Pokal steuerte Bilbija ein Tor bei. Der 25-Jährige ist momentan in Top-Form.
Die Lage:
Paderborn schloss als Vierplatzierter die vergangene Saison ab und verpasste damit nur knapp einen möglichen Aufstieg in die Bundesliga. Anschließend verließ Erfolgscoach Lukas Kwasniok den SCP. Wer dachte, dass die Ostwestfalen nun in Bedrängnis bringt, der sieht sich bislang getäuscht. Unter Neu-Coach Ralf Kettemann zeigt sich das Team auch weiterhin sehr stark im Ballbesitz und punktet mehr als konstant. Nach sieben Spielen sind schon 14 Zähler eingesammelt, zwei Punkte pro Spiel sind der Wert eines klaren Aufstiegsanwärters. Die vergangenen drei Partien gingen allesamt an die Paderborner, seit vier Spielen kassierte der SCP keinen Gegentreffer. Die Form stimmt also.
Konträr dazu dagegen die Bilanz der Eintracht, die alle drei Spiele nach der Länderspielpause verlor. Für die Löwen gilt es nun, sich mit einem Erfolgserlebnis aus dem Tief zu befreien und mit einem positiven Gefühl in die nächste Unterbrechung zu gehen. Denn kommende Woche ruht der Ball in den nationalen Ligen - den Nationalmannschaften sei Dank.
Das letzte Aufeinandertreffen:
Maximal emotional war der 3:2-Erfolg der Eintracht über den SC Paderborn vor ziemlich genau sechs Monaten. Damals standen die Löwen sportlich unter enormen Erfolgsdruck, denn das Team steckte tief im Abstiegskampf. Ein Schulterschluss unter der Woche, eine leidenschaftlich auftretende Mannschaft auf dem Rasen und emotionale Tribünen ermöglichten den Heimdreier und damit ein Ausrufezeichen im Tabellenkeller. Auch damals, am 4. April, gastierte der SC Paderborn am Freitagabend im EINTRACHT-STADION. Eine Geschichte, die sich gerne wiederholen darf.
Foto: DFL/Getty Images/Oliver Hardt