Der 1. FC Kaiserslautern im Fokus
Der Betze bebt wieder
Über Umwege klappte der Aufstieg im Sommer 2022 dann doch noch, nicht wenige haben sicherlich erwartet, dass die Relegations-Hürde gegen Dynamo Dresden zu hoch sein würde. Erst recht, weil Trainer Marco Antwerpen vor den zwei entscheidenden Spielen seinen Hut nehmen musste. Zu diesem Zeitpunkt eine sehr unpopuläre Entscheidung, die sich am Ende aber ausgezahlt hat.
Denn nach dem 0:0-Remis im Hinspiel der Relegation auf dem heimischen Betzenberg eroberte der FCK das Rudolf-Harbig-Stadion in Dresden. Dank Treffer von Daniel Hanslik und Philipp Hercher stand nach Schlusspfiff der vielumjubelte Aufstieg in die 2. Bundesliga fest. Dabei sah es lange Zeit so aus, als würden die Pfälzer den Umweg Relegation vermeiden, insbesondere nach dem Derbysieg am 34. Spieltag gegen den 1. FC Saarbrücken zweifelten wohl nur noch die wenigsten daran, dass der FCK sich das noch nehmen lässt. Doch es kam anders, es folgten drei Niederlagen am Stück, am Ende musste Antwerpen dafür seinen Stuhl räumen.
Lautern holt namhafte Neuzugänge
Nach vierjähriger Abstinenz will sich der FCK etablieren, dafür kamen gleich mehrere teils hochkarätige Neuzugänge. So überraschte die Verpflichtung von Andreas Luthe Fußball-Deutschland schon etwas, stand der Keeper in der Vorsaison doch bei Bundesligist und UEFA-Conference League-Teilnehmer Union Berlin als Stammkraft zwischen den Pfosten. Aber auch Transfers wie Weltmeister Erik Durm, Philipp Klement und Aaron Opoku ließen aufhorchen und versprechen Qualität. Auf Seiten der Abgänge schmerzte vor allem der Wechsel von Torhüter Matheo Raab, denn der 23-jährige Schlussmann bestach in der Aufstiegssaison mit starken Leistungen und einer hervorragenden fußballerischen Ausbildung. Auch Leistungsträger Felix Götze blieb nach seiner Leihe vom FC Augsburg nicht in der Pfalz, er kickt nun bei Drittligist Rot-Weiss Essen.
Der Start ist geglückt, auch dank Torjäger Boyd
Trotz der Personalrochade im Kader startete der FCK bisher eindrucksvoll in die neue Spielzeit, nach neun Spieltagen musste man sich erst ein einziges Mal dem Gegner geschlagen geben, genauer gesagt Mitte August gegen Aufstiegsanwärter SC Paderborn. Seit nunmehr fünf Spielen sind die Pfälzer ungeschlagen, spielten zuletzt aber auch vier Mal in Folge Unentschieden. Mit 14 Punkten auf der Habenseite und Platz sieben im Tableau gibt es aber keinerlei Grund, den Status Quo nicht positiv zu bewerten.
Ein Erfolgsgarant der Schuster-Truppe ist weiterhin Terrence Boyd, traf der bullige Mittelstürmer doch bereits fünf Mal ins Schwarze und legte zwei Treffer direkt auf. Auch Kenny Prince Redondo oder Routinier Mike Wunderlich, die beide bei vier Saisontoren stehen, sind wichtige Stützen und liefern ab.
Die Eintracht erwartet also einen Gegner, der seine Qualitäten kennt und einzusetzen weiß. Das Duell der beiden Aufsteiger endete in der vergangenen Saison übrigens zwei Mal remis (0:0 auf dem Betze und 1:1 im heimischen EINTRACHT-STADION). Auf geht's, Eintracht!
Foto: DFL/Getty Images/Matthias Hangst