Der Karlsruher SC im Fokus
Duell gegen den Tabellennachbar
In der vergangenen Saison konnte der KSC als Fünfzehnter die 2. Bundesliga hauchdünn vor der Relegation und den Abstiegsplätzen abschließen und somit als Aufsteiger die Klasse halten. In dieser Spielzeit wollen die Badener vieles anders machen. Durch einen Umbruch im Kader verließen im Sommer mehr als zehn Spieler den Verein und der vormalige Interimstrainer Christian Eichner, unter dem der Klassenerhalt gelang, übernahm das Ruder als fester Chef-Trainer. Aktuell steht für die Karlsruher mit sieben Punkten erneut Platz 15 zur Buche. Vor der Länderspielpause konnten die Badener einen deutlicher 3:0-Sieg beim FC St. Pauli einfahren.
Nachdem in der vergangenen Spielzeit als Aufsteiger die Liga gehalten werden konnte, haben sich die Badener den erneuten Klassenerhalt als Ziel gesetzt. Dazu wurde personell einiges verändert. Mehr als zehn Spieler verließen den Verein nach der Saison 2019/2020. Der KSC investierte besonders in die Verteidigung. Neben Innenverteidiger Robin Bormuth, der von Ligakonkurrent Fortuna Düsseldorf kam, liehen die Badener zudem Linksverteidiger Philip Heise vom englischen Klub Norwich City aus. Außerdem setzt Trainer Eichner viel Vertrauen in den jungen Christoph Kobald. Der 23-jährige Österreicher löste zuletzt zusammen mit Bormuth, die alteingesessenen und erfahrenen Verteidiger David Pisot und Daniel Gordon ab. Allerdings musste er am vergangenen Spieltag aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre pausieren. Als wichtigster Neuzugang ist jedoch Jérôme Gondorf zu sehen. Der Mittelfeldakteur war bereits einmal von den Badenern ausgeliehen und wurde im Juli dieses Jahres vom SC Freiburg fest verpflichtet. Er füllt für das Team direkt die Rolle des Kapitäns aus. Mit seinen 110 Bundesligaspielen, die er sowohl für die Freiburger als auch den SV Werder Bremen und SV Darmstadt 98 bestritt, bringen die Karlsruher einen sehr erfahrenen Spieler in das Team ein, der den Verein und die Gegebenheiten bereits kennt.
Die spannendste Personalie ist aber Ex-Löwe Philipp Hofmann. Nachdem der 27-Jährige im Sommer des vergangenen Jahres von der Oker an den Rhein gewechselt ist, spielte er sich als Stammspieler im Sturm der Badener fest und schoss den KSC mit 17 Toren zum Klassenerhalt. Seine Effektivität konnte er auch in Braunschweig unter Beweis stellen. In 53 Spielen für den BTSV konnte Hofmann zwölf Tore erzielen und sechs Mal für seine Mitspieler auflegen. Besonders in Erinnerung geblieben, ist sein Dreierpack beim Auswärtsspiel gegen den VfR Aalen am 36. Spieltag der 3. Liga in der Saison 2018/2019. Auch bei den Löwen trug er maßgeblich dazu bei, dass in dieser schwierigen Saison der Abstieg vermieden werden konnte. Bei den Karlsruhern läuft es einfach für Hofmann. Bereits vier Mal konnte er den Ball an den ersten sieben Spieltagen im gegnerischen Kasten unterbringen und schoss auch beim wichtigen Sieg in der Partie gegen den FC St. Pauli ein Tor. Am Samstag trifft er dann das erste Mal seit seinem Wechsel auf die Ex-Kollegen.
Spannendes Saisonfinale
Die Fans des Karlsruher SC erlebten im Sommer ein absolutes Herzschlagfinale. Am Ende der Saison war es denkbar knapp. Ein Spieltag vor Schluss stand der KSC mit zwei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer auf Platz 16 der 2. Bundesliga. Die Badener mussten darauf hoffen, dass der 1.FC Nürnberg, der zu diesem Zeitpunkt Fünfzehnter war, am letzten Spieltag der Saison nicht über ein Unentschieden hinauskommt. Zur gleichen Zeit mussten die Karlsruher auswärts bei der SpVgg Greuther Fürth gewinnen. Eine schwierige Aufgabe. Doch der KSC konnte sich auf seine personifizierte Lebensversicherung verlassen. Top-Scorer Philipp Hofmann erzielte in der 61. Minute das wichtige 2:1-Führungstor für die Badener, die den Vorsprung über die restliche Spielzeit retten konnten. Durch ein 1:1 der Nürnberger bei Holstein Kiel, feierte das Team als Aufsteiger den Klassenerhalt aufgrund des besseren Torverhältnisses. Die Rettung in letzter Sekunde war gelungen.
Seit sechs Spielen sieglos
Für die Löwen ist der KSC kein unbeschriebenes Blatt. In der Bilanz der Begegnungen in der 2. Bundesliga führen zwar die Karlsruher, die sich acht Mal über die volle Punktzahl freuen durften. Allerdings konnten die Badener seit ligaübergreifenden sechs Partien nicht mehr gegen die Blau-Gelben gewinnen. Zuletzt gelang das dem KSC im Mai 2015, als man im EINTRACHT-STADION 2:0 siegte. Allgemein können die Karlsruher in 20 Gastspielen bei der Eintracht erst zwei Mal auf einen Auswärtssieg zurückblicken. Der BTSV feierte zudem seinen höchsten Sieg in der 2. Bundesliga gegen die Mannschaft vom Rhein. Im August 2015 gab es an der Hamburger Straße einen 6:0-Sieg der Löwen zu bestaunen. Noch atemberaubender als das Spiel an sich, war jedoch das Fallrückzieher-Tor von Marc Pfitzner zum 4:0. Nach einer Sahneflanke von Rechtsverteidiger Maximilian Sauer, erwischte Pfitze den Ball in der 58. Minute im Sechzehnmeterraum perfekt mit dem rechten Fuß, und versenkte die Kugel im linken Eck des Tores. Auch Stürmer Emil Berggreen und Linksverteidiger Ken Reichel konnten an dem Tag mit einem Doppelpack auf sich aufmerksam machen. Am Samstag ab 13 Uhr will es die Mannschaft von Chef-Trainer Daniel Meyer ihren Vorgängern gleich tun. Ziel für die Löwen ist es dann, im Kalenderjahr 2020 weiter zuhause ungeschlagen zu bleiben und dem direkten Tabellennachbarn drei Punkte abzukämpfen.
Foto: KSC