Der SC Paderborn 07 im Fokus

Das Jahr der Eingewöhnung

Beim SC Paderborn 07 dreht sich nach langer Zeit im Sommer mal wieder das Trainerkarussell. Coach Steffen Baumgart hört nach vier Jahren auf der Bank der Ostwestfalen auf und sucht eine neue Herausforderung. Bevor der Trainer aber abdankt, will er die Saison mit dem SCP noch versöhnlich abschließen. Mit dem aktuellen zehnten Tabellenplatz hat sich der Bundesliga-Absteiger einen Platz im gesicherten Mittelfeld erarbeitet. Noch fehlen allerdings ein paar Punkte bis zur 40-Punkte-Marke. Vom Abstiegskampf konnten sich die Paderborner seit dem vergangenen Wochenende aber endgültig verabschieden.

Als Steffen Baumgart im April 2017 den Cheftrainer-Posten bei den Paderbornern übernahm, stand der SCP kurz vor dem Absturz in die Viertklassigkeit. Nach dem Bundesliga-Aufenthalt ging es für den Verein sportlich mit dem dritten Abstieg in Folge in die Regionalliga. Kaum jemand traute dem ehemaligen Union Berlin-Profi zu, dass er das sinkende Schiff bei seiner ersten Trainerstation im Profigeschäft noch retten kann. Letztendlich blieb der SCP aufgrund von Lizenzverwirrungen um Zweitliga-Absteiger TSV 1860 München der 3. Liga erhalten. In den folgenden Spielzeiten krempelte Baumgart die Paderborner Mannschaft um und sorgte dafür, dass nach zwei Aufstiegen hintereinander wieder im Oberhaus des deutschen Fußballs gekickt wurde. Mit der direkten Rückkehr in die Bundesliga hat sich der Coach bei den Ostwestfalen ein Denkmal gesetzt. Mehr konnte er nicht erreichen. Die Suche nach einer neuen Herausforderung schien daher schon länger als sehr wahrscheinlich und wird zur kommenden Spielzeit umgesetzt.

Sportlich solide
Als Absteiger musste sich der SCP in diesem Jahr zunächst wieder an die 2. Bundesliga gewöhnen. Nach der Achterbahnfahrt der vergangenen Jahre erhoffte man sich eine ruhigere Zeit mit wenig Aufruhr. Dass man zum aktuellen Zeitpunkt aber so gut wie nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun hat, ist dem Coach der Paderborner aber noch zu wenig: "Ich bin mit Platz neun nicht zufrieden, das reicht mir nicht. Der Blick geht ganz klar nach oben, ich will weiter klettern, und ich hoffe, das wird man auch auf dem Platz sehen", postulierte Baumgart auf der vereinseigenen Pressekonferenz vor der Partie bei den Löwen. Wie das klappen soll, bewiesen die Paderborner am vergangenen Spieltag, als man den Tabellenführer aus Bochum mit 3:0 in der heimischen Benteler-Arena nach Hause schickte. 

Mit Marcel Correia trifft ein Ex-Löwe zum zweiten Mal in dieser Saison auf die Eintracht. Während der 31-Jährige im Hinspiel noch die vollen 90 Minuten auf dem Rasen stand, ist er wegen eines Muskelfaserrisses für die heutige Begegnung fraglich. Ein weiteres Wiedersehen feiern auch Dominik Wydra und Nick Proschwitz. Beide striffen sich schon das Trikot des SCP über. Dem Stürmer der Blau-Gelben gelang in der Hinrunde beim 2:2-Remis sogar in der 81. Minute noch der wichtige Ausgleichstreffer gegen seinen Ex-Klub. 

Zuhause ungeschlagen
Zwar haben sich beide Teams noch nicht allzu oft auf dem grünen Rasen miteinander messen können, gewinnen konnte der SCP an der Hamburger Straße aber noch nie. Sechs Heimsiege für die Eintracht und drei Unentschieden lassen sich in den Statistiken finden. Das bislang letzte Erfolgserlebnis gab es beim bislang letzten Heimspiel im EINTRACHT-STADION. Mit 2:1 sicherte sich Blau-Gelb die drei Punkte in diesem Duell. Gerrit Holtmann und Jan Hochscheidt trafen vor fast genau fünf Jahren am 1. April 2016 innerhalb von drei Minuten und konterten so die frühre Führung der Paderborner aus der zweiten Spielminute. Statistisch spricht also vieles für einen wichtigen Heimdreier im Abstiegskampf. Die Mannschaft von Daniel Meyer will nun an das starke Spiel in Osnabrück anknüpfen und die Konkurrenten weiter unter Druck setzen. Auf geht's Eintracht!

Foto: Marc Niemeyer