Der TSV 1860 München im Fokus

Gestärkt ins Löwenduell

Im vergangenen Jahr knapp am Aufstieg vorbeigeschrammt: Am letzten Spieltag gegen den FC Ingolstadt 04 ging es für 1860 um alles oder nichts. Wer gewinnt landet sicher auf dem Relegationsplatz, sogar der direkte Aufstieg wäre mit Schützenhilfe möglich gewesen. Doch es sollte anders kommen: Den Aufstiegskrimi verloren die Blauen nach einer Roten Karte für Keeper Hiller in Unterzahl mit 1:3 beim FCI. In dieser Saison soll es den Oberbayern gelingen, wieder oben mitzuspielen und vielleicht dieses Mal die Aufstiegsränge zu erreichen.

Momentan befinden sich die Münchener mit acht Zählern auf Tabellenplatz zehn. Mit zuletzt einem Sieg aus drei Partien läuft die Saison der Isarlöwen durchschnittlich. Auf ein 1:1 im Stadtduell mit Türkgücü München folgte eine bittere 0:3-Niederlage auf dem Betzenberg. Zuletzt kamen die 1860er aber wieder in Fahrt und sorgten beim souveränen 3:0-Erfolg gegen Viktoria Köln für ordentlich Jubel und Heiterkeit im Stadion an der Grünwalder Straße. Mit dem zweiten Sieg im Rücken reisen die Blauen nun zur Eintracht nach Braunschweig und bringen als erster Klub seit Beginn der Corona-Pandemie bis zu 550 Gästefans mit. Anpfiff des Löwenduells ist Samstag um 14 Uhr.

Wiedersehen mit Ex-Löwen
Chef-Trainer Michael Köllner coacht die Sechziger seit 2019. Unter seiner Leitung richteten sich die Blicke in den vergangenen beiden Spielzeiten hauptsächlich auf die oberen Tabellenplätze. Ein weiterer Faktor für die zuletzt stark aufspielenden Isarlöwen mag auch der Torschützenkönig der Drittliga-Spielzeit 2020/2021 Sascha Mölders sein. Im vergangenen Jahr gelangen ihm 22 Tore und acht Vorlagen. Der Routinier und langjährige Münchener steht kurz vor einem Jubiläum. Gegen die Eintracht könnte er zum 198. Mal in den Farben der Sechziger den Rasen betreten. Seit Anfang dieser Saison teilt er sich die Sturmspitze mit dem ehemaligen Blau-Gelben Marcel Bär, der die Eintracht im diesjährigen Sommer gen Süden verließ. Bisher kommt der gebürtige Gifhorner auf fünf Einsätze in der Saison und darf sich unter anderem den 1:0-Siegtreffer im Auftaktspiel gegen die Kickers aus Würzburg anrechnen lassen. Mit ihm kehren zudem drei weitere Ex-Löwen an die Hamburger Straße zurück. Bei den Oberbayern stehen ebenfalls Mittelfeldspieler Quirin Moll, Außenbahnakteur Merveille Biankadi und Verteidiger Kevin Goden unter Vertrag. Alle zusammen kickten stolze 11.263 Spielminuten mit dem roten Löwen auf der Brust.

Acht Jahre zu Hause ungeschlagen
Das Duell der Löwen geht am Samstag in die 38. Runde. Die beiden Traditionsvereine standen sich 1963 zum Saisonauftakt der 1. Bundesliga zum ersten Mal gegenüber. Das Aufeinandertreffen endete mit einem 1:1-Unentschieden. In den darauffolgenden Duellen haben die Löwen von der Isar mit 15 Siegen knapp die Nase vorn. Die Blau-Gelben konnten zwölf Partien für sich entscheiden und zehn Mal gab es weder Gewinner noch Verlierer. In der bisher letzten Partie, in der Drittligasaison 2019/2020, erlitt der BTSV eine empfindliche 4:1-Niederlage. Den einzigen Treffer für die Eintracht erzielte damals der Neu-Münchener Marcel Bär per Kopf. Doch das ist lange verdaut und soll sich bestenfalls am Samstag nicht wiederholen. Zumal der BTSV an der heimischen Hamburger Straße seit Februar 2013 nicht mehr gegen die Sechziger verloren hat und insgesamt auch erst drei Mal vor eigenem Publikum die volle Punktzahl an die Münchener abgeben musste. Die Braunschweiger Löwen streben dem vierten Sieg in Folge entgegen. Auf geht’s Eintracht!

Foto: TSV 1860 München, sampics/Stefan Matzke