DFL-Präsidium beschließt Neuverteilung der Medienerlöse

Geschäftsführer Wolfram Benz beantwortet die wichtigsten Fragen

Das Präsidium der Deutschen Fußball Liga (DFL) hat noch vor Jahresende einen Beschluss zur Verteilung der Medienerlöse für die Spielzeiten 2021/2022 bis 2024/2025 gefasst und am Montag im Rahmen einer virtuellen DFL-Mitgliederversammlung vorgestellt, an der die beiden Eintracht-Geschäftsführer Wolfram Benz und Peter Vollmann teilnahmen.


Nach intensiven Diskussionen in sieben Arbeitssitzungen wurde trotz teilweise unterschiedlicher Auffassungen in bestimmten Bereichen eine Lösung erzielt. Diese wurde durch das DFL-Präsidiumohne Gegenstimme beschlossen.


Wolfram Benz, kaufmännischer Geschäftsführer der Eintracht, beantwortet die wichtigsten Fragen zur Neuverteilung.


Wie bewertest Du die Entscheidung des DFL-Präsidiums?
"Der Beschluss des DFL-Präsidiums ist ein Schritt in die richtige Richtung, kann und darf aber sicherlich nur der Anfang sein. Aufgrund der Corona-Pandemie ist die finanzielle Situation nicht nur bei uns, sondern bei allen Erst- und Zweitligisten aktuell sehr angespannt. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Medienerlöse aus der nationalen Vermarktung in der Saison 2021/22 um circa 200 Millionen Euro niedriger ausfallen werden als noch in der laufenden Saison. Dies wird alle Klubs weiter erheblich belasten. Die Neuverteilung trägt der wirtschaftlichen Stabilität der Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga in finanziell schwierigen Zeiten ein Stück weit Rechnung. Es findet eine stärkere Gleichverteilung der Gelder statt."


Eintracht Braunschweig hat vor einigen Wochen zusammen mit weiteren Erst- und Zweitligisten Zweitligisten ein Impulspapier unterzeichnet. Was steckte dahinter?
"Das Impulspapier sollte dem Präsidium der DFL Anregungen liefern, wie eine nachhaltige Neuverteilung im Gesamtinteresse des deutschen Fußballs aussehen könnte, insbesondere in Hinblick auf mehr Solidarität für Wettbewerb. Erste Vorschläge daraus wurden nun umgesetzt."


Du hast es gerade schon angesprochen. Wie in dem Papier angeregt werden zukünftig neben der sportlichen Leistung auch andere Parameter berücksichtigt. Was hältst du davon?
„Wir begrüßen sehr, dass Vorschläge aus dem Impulspapier in die Entscheidung eingeflossen sind und so auch Komponenten wie Nachwuchs und Markeninteresse der Clubs stärkere Berücksichtigung finden. Mit der Entscheidung sind die ersten Veränderungen eingeleitet worden, aber uns stehen weiterhin große Herausforderungen bevor. Langfristiges Umdenken und nachhaltige Anpassungen sind unumgänglich.“


Mit Blick auf die Verteilung der Erlöse aus der Vergabe der deutschsprachigen Medienrechte (zwischen 2021/22 und 2024/25 im Schnitt 1,1 Milliarden Euro pro Saison) hat sich das DFL-Präsidium auf einen dynamischen Zwei-Stufen-Plan basierend auf vier Säulen geeinigt: „Gleichverteilung“, „Leistung“, „Nachwuchs“ und „Interesse“.


Hier geht’s zur Pressemitteilung der DFL


Foto: Nina Stiller