Die SpVgg Greuther Fürth im Fokus

Mission Bundesliga-Rückkehr

Fünf Spiele vor Schluss steht das Kleeblatt auf einem direkten Aufstiegsrang. Die Fürther haben ihre erste Rückkehr in das Oberhaus seit der Saison 2012/2013 im Visier. Coach Stefan Leitl übernahm vor zwei Jahren bei den Franken und hat nach Tabellenplatz 13 und neun in den vergangenen beiden Spielzeiten die Chance auf den großen Wurf. Nach zuletzt nur einer Niederlage in 13 Spielen will die Spielvereinigung auch gegen die Löwen wieder punkten und den Vorsprung auf den Hamburger SV und den Relegationsplatz ausbauen. Die eine verbuchte Niederlage gab es allerdings ausgerechnet im eigenen Stadion gegen Aufstiegskonkurrent Bochum. 

Nach dem 3:0-Auswärtssieg bei der Eintracht im Dezember 2020 schob sich Fürth bereits im Tableau auf den dritten Platz. Seit dem gab es für das Kleeblatt überhaupt nur zwei Niederlagen gegen den Karlsruher SC und den VfL Bochum zu verdauen. Der Rekord-Zweitligist mit den meisten Partien in der 2. Bundesliga überhaupt kann sich im Endspurt der Saison also wieder für mindestens ein Jahr Bundesliga qualifizieren. Eine besondere Rolle in diesem langfristigen Erfolg spielen die Konstanz und die Frische im Kader. Sieben Spieler sind seit fast drei Jahren in der Profimannschaft des Vereins, acht weitere tragen seit 2019 das grün-weiße Trikot. Kein Team in Liga zwei hat zudem einen jüngeren Altersschnitt als die Spielvereinigung. Besonders hervorzuheben ist dabei die Entwicklung der Spieler, festzumachen an Charakteren wie Linksverteidiger David Raum. Der 22-Jährige kam als talentiertes Eigengewächs 2017 in den Profi-Kader und überzeugt in der aktuellen Spielzeit schon mit wettbewerbsübergreifenden 13 Torvorlagen. Für ihn geht es am Ende des Jahres für eine Summe von dreieinhalb Millionen Euro zur TSG aus Hoffenheim. Ein wichtiger Mann in der Mannschaft von Stefan Leitl ist außerdem Kapitän Branimir Hrgota. Der erfahrene schwedische Nationalspieler spielte schon bei Borussia Mönchengladbach sowie Eintracht Frankfurt und knipste in dieser Saison bereits elf Mal für die Grün-Weißen. Erfahrungen mit Aufstiegen hat zudem auch der Fürther Keeper Sascha Burchert. Der Torhüter im Kasten des Kleeblatts stieg bereits in der Vergangenheit zwei Mal mit Hertha BSC Berlin in die Bundesliga auf und ist seit 2017 die unangefochtene Nummer eins bei den Franken. 

Zwei Ex-Löwen und die kleine Heimproblematik
Nachdem es bei den Fürthern in den vergangenen neun Partien am Böllenfalltor nur zwei Tore und zwei Punkte zu holen gab, konnte das Kleeblatt auch am Freitag beim 2:2-Remis nur einen Punkt mit nach Hause nehmen. Dabei ist die Spielvereinigung mit acht Siegen, fünf Unentschieden und nur einer Pleite die beste Auswärtsmannschaft der Liga. Auf eigenem Platz ist die Quote allerdings ein wenig schwächer. In der Heimtabelle befindet sich Fürth nur auf dem elften Rang. Zuletzt spielte man im Franken-Derby gegen den untenstehenden 1. FC Nürnberg zu Hause ebenfalls nur 2:2. 

Die Blau-Gelben treffen heute Abend auch zum zweiten Mal auf zwei Ex-Löwen. Einer von ihnen ist nach längerer Verletzung wieder zurück. Emil Berggreen feierte im Duell mit dem 1. FC Heidenheim seine Rückkehr und konnte nach seiner Einwechslung in 17 Spielminuten direkt mal den wichtigen 1:0-Siegtreffer vorbereiten. Ob er gegen die Löwen schon wieder einer für die Startelf ist, gilt als eher unwahrscheinlich. Dafür dürfte aber Mittelstürmer Havard Nielsen für die Fürther auf dem Rasen stehen. Der Norweger traf in dieser Saison schon acht Mal in der 2. Bundesliga und stand auch Hinspiel an der Hamburger Straße fast die vollen 90 Minuten auf dem Platz.

Zuletzt ohne Punkte 
Für die Löwen gab es in den vergangenen drei Partien im Sportpark Ronhof nicht viel zu holen. Insgesamt gab es ein torloses Unentschieden und zwei Niederlagen. Davor konnte man allerdings zwei Mal die drei Punkte mit auf die Heimreise nehmen. 2015 gelang der Eintracht der bisher letzte Sieg im Frankenland. Damals übrigens lief noch Stephan Fürstner für die Fürther auf und Siegtorschütze war Ken Reichel in der 79. Minute. In 17 Partien zwischen den beiden Mannschaften im Unterhaus konnte sich fünf Mal die Auswärts- und sieben Mal die Heimmannschaft durchsetzen. Sieben Mal hieß der Sieger Greuther Fürth, sechs Mal der BTSV. Eine ausgeglichene Bilanz, die sich nur durch das Hinspiel für die Blau-Gelben verschlechterte. Nach dem es im vergangenen Jahr eine bittere 0:3-Pille für das Team von Daniel Meyer zu schlucken gab, wollen die Löwen das Kleeblatt im Aufstiegsrennen zum Stolpern bringen und sich selber immens wichtige Zähler für den Klassenerhalt sichern. Die Revanche ist angerichtet. Auf geht's, Eintracht!

Foto: Agentur Hübner