
Eintracht holt Punkt gegen Düsseldorf
Tore von Jaeckel und Philippe sorgen für sechstes Spiel in Serie ohne Niederlage
Ein weiterer wichtiger Punkt! Die Löwen trennen sich am 32. Spieltag von der Fortuna aus Düsseldorf mit 2:2 (1:0). Nach dem Führungstor durch einen Kopfball von Paul Jaeckel (22') sorgten die Gäste nach der Pause fix für den Ausgleich durch Nicolas Gavory (47'). Auch wenn die Eintracht darauf noch eine schnelle Antwort durch Rayan Philippe fand (52'), sollte es durch einen Heber von Matthias Zimmermann (72') am Ende mit einem leistungsgerechten Unentschieden vom Platz gehen.
Ausgangslage:
Zum dritten Mal in Folge traf die Eintracht in einem Heimspiel auf einen Aufstiegskandidaten. Zweimal konnten die Löwen diese Duelle siegreich gestalten und sich dadurch extrem wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt sichern. Durch den Sieg von Preußen Münster beim 1. FC Magdeburg am gestrigen Freitag war das Punktepolster der Löwen auf den Relegationsplatz von fünf auf zwei Zähler geschrumpft. Ein weiteres Erfolgserlebnis gegen ein Team aus der oberen Tabellenhälfte würde für erneuerten Druck auf die Konkurrenz sorgen und für die Eintracht das sechste Spiel in Serie ohne Niederlage bedeuten. Die Gäste schielen ihrerseits von Platz sechs noch auf die Aufstiegsränge. Drei Punkte Abstand haben die Düsseldorfer noch bis zum drittplatzierten SC Paderborn 07. Ein Sieg an der Hamburger Straße würde daher am Flinger Broich für erhöhte Hoffnung auf eine Bundesliga-Rückkehr nach fünf Jahren Abstinenz sorgen.
Aufstellung:
Die Rückkehr der gelbgesperrten Lino Tempelmann, Leon Bell Bell und Paul Jaeckel bescherte Cheftrainer Daniel Scherning nach dem 1:1 in Regensburg die Chance, wieder zurückzurotieren. So kehrten alle drei nach ihrer Sperre zurück in die Startelf. Dafür nahmen Kevin Ehlers, Johan Gómez und Fabio Di Michele Sánchez vorerst wieder auf der Bank Platz. Ebenso fehlte Jannis Nikolaou, der an der Donau seine fünfte Verwarnung gesehen hatte – ihn ersetzte Kapitän Ermin Bicakcic in der Innenverteidigung. Schernings Konterfeit Daniel Thioune vertraute derweil fast derselben Aufstellung wie beim spektakulären 3:3-Heimremis gegen den 1. FC Nürnberg. Einzig Shinta Appelkamp, der gegen den FCN als Joker fungierte, rückte in die Anfangsformation, dafür machte Kapitän André Hoffmann Platz.
Die Partie:
Stimmungsvoll begann diese Partie im EINTRACHT-STADION. Während beide Fanlager von Beginn an ordentlich auf das Gaspedal drückten, wurde es auch auf dem Platz schnell temporeich. In der vierten Minute waren die Blau-Gelben erstmalig gefährlich vor dem gegnerischen Kasten. Rayan Philippe dribbelte sich von rechts in den F95-Strafraum und hatte mit einem starken Flachpass die Übersicht für Lino Tempelmann. Die Schalker Leihgabe traf am Fünfmeterraum jedoch den schnellen Ball nicht richtig und verfehlte um Haaresbreite die frühe Führung für die Gastgeber (4‘). Doch auf diese erste Möglichkeit folgten in der Anfangsphase wenig offensive Akzente. Die Gäste vom Rhein operierten viel mit langen Bällen, die wenig Abnehmer fanden. Die Eintracht zeigte zwar deutlich mehr Engagement und Mut nach vorne, wurde aber ebenfalls im letzten Drittel nicht zwingend genug. Die Düsseldorfer verhinderten dabei gleich mehrmals Abschlüsse der Eintracht aus aussichtsreichen Positionen. Etwas mehr als 20 Minuten waren gespielt, da bekam die Scherning-Elf einen Freistoß auf der rechten Außenbahn. Sven Köhler setzte den Ball hoch und weit von der Außenlinie in den Fünfmeterraum, wo Paul Jaeckel hochstieg, seinen Gegenspieler Tim Oberdorf anköpfte, von dem aus das Spielgerät in die Maschen flog (22‘). Der erhöhte Aufwand der Eintracht wurde belohnt – 1:0! In der Folge wurde das Spiel jedoch etwas zerfahrener. Sowohl F95 als auch die Hausherren sorgten mit kleineren Ungenauigkeiten immer wieder für Zweikämpfe und Ballverluste im Mittelfeld. Den ersten richtigen Torschuss der Gäste nach etwas mehr als einer halben Stunde, durch einen Volley von Matthias Zimmermann aus kurzer Distanz, parierte Ron-Thorben Hoffmann stark auf der Linie (35‘). In der Endphase des ersten Durchgangs schob die Fortuna dann richtig nach vorne und forderte die Löwen. Teilweise stand nur Torhüter Florian Kastenmeier in der eigenen Hälfte, die Blau-Gelben verteidigten rigoros. So ging es mit der knappen Führung zur Halbzeitpause in die Kabinen.
Der zweite Durchgang begann mit einem Nackenschlag für die Gastgeber. Die Fortunen kombinierten sich schnell durch die Braunschweiger Defensive – das Ende der Stafette bildete Nicolas Gavory, der aus elf Metern den Ball flach unten im Gehäuse unterbrachte (47‘). Früh stellten die Gäste hier also auf Remis. Die Eintracht war nun um eine Antwort bemüht, und fand sie schnell. Aus dem Mittelfeld spielte Leon Bell Bell nur fünf Minuten nach dem Gegentreffer den Ball in die Spitze, wo Richmond Tachie überlegt für seinen Sturmpartner Philippe durchließ. Der Franzose legte sich das Leder an der Strafraumkante noch einmal vor und versenkte das Spielgerät wuchtig aus guten 18 Metern im langen Eck (52‘)! 2:1! Und die Eintracht blieb dran. Nur sechs Minuten darauf war es wieder Philippe, der nach einem Laufpass geschickt wurde und nach der Rückeroberung des Balls Kastenmeier aus spitzem Winkel im Sechzehner prüfte (58‘). Auch zehn Minuten später gab es dieses Duell noch einmal: Marvin Rittmüller schickte Tachie auf die Reise, der vor dem Tor auf die Nummer neun querlegte. Doch wieder hieß der Sieger Kastenmeier, Philippe scheiterte aus zentraler Position am stark reagierenden Schlussmann (68‘). Diese nicht genutzte Gelegenheit wurde nur wenige Zeigerumdrehungen später bestraft, als Matthias Zimmermann Ron-Thorben Hoffman mit einem Heber überwand und das 2:2 erzielte (72‘). Das Spiel wurde ein offener Schlagabtausch. In der 85. Minute hatte die Eintracht den Lucky Punch auf dem Fuß, als Philippe alleine auf Kastenmeier zulief, sich den Ball aber etwas zu weit vorlegte und so den richtigen Abschlussmoment verpasste (85‘). Auch der eingewechselte Szabó scheiterte per Kopf an einer Glanztat vom Düsseldorfer Torhüter, während auf der Gegenseite Fabio Kaufmann Jona Niemiec im entscheidenden Sprint den Ball vom Fuß spitzelte (89‘).
So trennten sich beide Mannschaften am Ende leistungsgerecht mit einem 2:2. Die Eintracht bleibt damit im sechsten Spiel in Folge ungeschlagen und reist nun am kommenden Spieltag zum letzten Auswärtsspiel der Saison nach Elversberg (Samstag, 10. Mai, 13 Uhr).
Das Spiel im Stenogramm:
Eintracht
Hoffmann – Jaeckel, Bicakcic, Philippe (Polter, 90‘), Baas (Gómez, 78‘), Rittmüller (Kaufmann, 85‘), Bell Bell, Tempelmann (Ehlers, 90‘), Köhler, Tachie (Szabó, 78‘), Krauße.
Düsseldorf
Kastenmeier – Heyer (Niemiec, 61‘), Haag, Jóhannesson, van Brederode, Oberdorf, Siebert, Appelkamp (Anhari, 90‘) Kownacki (D. Schmidt, 77‘), Zimmermann, Gavory.
Tore:
1:0 Jaeckel (22‘)
1:1 Gavory (47‘)
2:1 Philippe (52‘)
2:2 Zimmermann (72‘)
Gelbe Karten:
- / Oberdorf, Niemiec (5)
Schiedsrichter:
Daniel Schlager
Zuschauer im EINTRACHT-STADION:
22.605
Foto: Stephanie Zerbe