Eintracht siegt gegen den FC St. Pauli

Doppelpacker Pherai sichert den Heimerfolg spät

Ein unfassbares Ende für eine intensive Partie! Die Löwen siegen dank Immanuel Pherai in den letzten Sekunden mit 2:1 gegen den FC St. Pauli. Nach einer chancenarmen ersten Hälfte drehte die Eintracht den 0:1-Rückstand durch Manolis Saliakas aus der 68. Minute und siegte durch einen Doppelpack des eingewechselten Immanuel Pherai im Nordduell. Eintracht schiebt sich damit auf Rang elf der Tabelle.

Ausgangslage:
Die Blau-Gelben konnten mit ordentlich Selbstbewusstsein in das Nordduell mit den Paulianern gehen. Nach vier Spielen ohne Niederlage und zwei Heimsiegen in Folge wollte der BTSV die Festung EINTRACHT-STADION wieder aufleben lassen. Die Gäste aus der Hansestadt standen hingegen einem Negativtrend gegenüber, den sie in Braunschweig beenden wollten. Sechs Partien in Folge gelang den St. Paulianern in der 2. Bundesliga kein Dreier mehr, zweimal blieben sie zuletzt ohne eigenen Treffer. Diese Serie sollte bei der Eintracht ihr Ende finden.

Aufstellung:
Michael Schiele konnte nach überstandener Erkrankung wieder auf Immanuel Pherai setzen, den er aber zunächst auf der Bank ließ. Neu dabei war in der Anfangsformation dafür Fabio Kaufmann, für den Bryan Henning aus der Startelf rotierte. Ansonsten vertraute der Coach denselben Löwen, die er auch beim 1:1-Remis gegen Kaiserslautern ins Rennen schickte. Timo Schultz veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum vergangenen Heimspiel gegen Heidenheim auf zwei Positionen. Co-Kapitän Jackson Irvine kehrte nach seiner abgesessenen Gelbsperre zurück und begann für Carlo Boukhalfa, zudem wurde Stürmer Johannes Eggestein durch Igor Matanovic ersetzt.

Die Partie:
Nach fünf Minuten gab es leider die erste größere Unterbrechung, als St. Paulis Jackson Irvine und Filip Benkovic bei einem Kopfballduell mit den Köpfen aneinanderprallten und beide mit Platzwunden behandelt werden mussten. Für Irvine ging es anschließend nicht weiter, der Cut am Kopf war zu groß. Benkovic konnte unterdessen mit blauem Turban weiterspielen (5‘). Auch in der Folge dieser Szenerie blieb das Spiel vorerst chancenarm. Zwar verpasste Marcel Hartel aus gut fünf Metern die Führung für die Gäste, als er eine Flanke von Manolis Saliakas per Direktabnahme über das Tor setzte (10‘) und auch die Löwen ihrerseits durch Jan-Hendrik Marx einen frühen Treffer auf dem Fuß hatten (18‘), dennoch spielte sich das ausgeglichene Duell zunächst eher zwischen den Strafräumen ab. Beide Teams störten früh und gewannen immer wieder ihre Bälle im Zentrum, hatten allerdings im Nachgang ihre Probleme im letzten Drittel des Feldes. In der 33. Minute sorgte Brian Behrendt dann für ein Raunen im weiten Rund des EINTRACHT-STADIONs, als er aus gut 20 Metern Keeper Nikola Vasilj mit einem seiner wuchtigen Freistöße prüfte. Der Keeper der Kiezkicker bekam bei dem pfeilschnellen und zentralen Versuch aber gerade noch rechtzeitig die Hände hoch (33‘). Kurz vor dem Pausenpfiff waren nochmal die Gäste aus Hamburg zur Stelle, aber auch Lars Ritzka konnte aus kurzer Distanz Fejzic nicht überwinden und hob das Spielgerät über die Latte des BTSV-Tores (44‘). Torlos ging es somit in die Halbzeit.

Nach der Pause hatte dann Anthony Ujah die große Möglichkeit, auf 1:0 zu stellen. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff hatte der Stürmer alle Trümpfe in der Hand, als er sich nach einem Steilpass an der Mittellinie gegen Adam Dzwigala durchsetzte und frei auf das Tor zulief. Der mitgelaufene Lion Lauberbach stand als Anspieloption bereit, doch Ujah entschied sich letztendlich für den eigenen Torschuss, traf aber nur den Pfosten. Die bis dato dickste Chance im Spiel ließ die Eintracht damit ungenutzt (55‘). Danach flachte die Partie wieder ein wenig ab, beide Teams führten allerdings weiterhin intensive Zweikämpfe. In der 68. Minute folgte dann der Schock für alle, die es mit der Eintracht hielten. Auf halbrechter Position bekam Manolis Saliakas das Leder zugespielt. Der Verteidiger des FCSP zog einfach mal ab und setzte das Leder aus 30 Metern völlig überraschend ins Netz, Fejzic blieb ohne Abwehrchance (68‘). Das Duell blieb vor allem nach dem Gegentreffer für die Löwen weiter hitzig. Mitten in diese Phase wechselte Schiele und brachte Luc Ihorst, der nur kurze Zeit später alles in einen Sprint an der Außenbahn legte. Sein Pass ins Zentrum kam beim ebenfalls eingewechselten Immanuel Pherai an, der den Lauf des Angreifers vergoldete und zum verdienten Ausgleich traf (77‘). Alles war angerichtet für eine heiße Schlussphase. Auch Jasmin Fejzic blieb im Kasten der Blau-Gelben weiter wach und klärte einen Distanzschuss von Hartel über die Latte (85‘). In den Schlussminuten setzte dann Starkregen ein, der die äußeren Bedingungen für beide Mannschaften nochmal deutlich verschärfte. Und dann doch der Lucky Punch! Immanuel Pherai nutzte eine Vorlage von Jannis Nikolaou, zog im Fünfmeterraum ab und schweißte das Leder unter die Latte. Der späte K.O. für St. Pauli und jubelnde Löwen feiern damit den dritten Heimsieg in Folge!

Das Spiel im Stenogramm:
Eintracht

Fejzic – Nikolaou, Ujah, de Medina, Benkovic, Donkor, Lauberbach (Ihorst, 76‘), Marx (Multhaup, 76‘), Behrendt, Kaufmann (Pherai, 69‘), Krauße (Henning, 69‘)

St. Pauli
Vasilj – Saliakas, Nemeth (Dzwigala, 10‘), Irvine (Metcalfe, 10‘), Smith, Hartel, Amenyido, Medic, Aremu (Fazliji, 60‘), Ritzka (Zander, 78'), Matanovic (Daschner, 60‘)

Tore:
0:1 Saliakas (68‘)
1:1 Pherai (77‘)
2:1 Pherai (90‘)

Zuschauer:
21.000

Fotos: Agentur Hübner, imago images/regios24

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