Eintracht unterliegt in Paderborn

Deutliche 1:5-Niederlage in Ostwestfalen

Ein ganz bitteren Abend erlebte die Eintracht beim SC Paderborn und muss sich am Ende mit 1:5 deutlich geschlagen geben. Vor allem das späte 0:2 kurz vor dem Halbzeitpfiff und das 0:3 direkt nach Wiederanpfiff ließen die Löwen auf die Verliererstraße geraten. Das zwischenzeitliche 1:3 von Anthony Ujah war am Ende nur Ergebniskosmetik. Für die Schiele-Elf gilt es, sich schnell wieder aufzurichten, um im kommenden Heimspiel gegen den SV Sandhausen wieder erfolgreich sein zu können.

Ausgangslage:
Die Eintracht verlor in der Vorwoche mit 1:2 im heimischen EINTRACHT-STADION gegen den direkten Tabellennachbarn 1. FC Magdeburg. Weil auch die Leistung zumindest in der ersten Hälfte nicht wie erhofft war, wollte das Löwenrudel beim SC Paderborn unbedingt vom Anpfiff weg eine engagierte Leistung bringen. Als positives Beispiel dafür konnte die Schiele-Elf den Auswärtsdreier beim FC St. Pauli heranziehen.
Die heutigen Hausherren vom SCP waren mit ihrer eigenen Punkteausbeute zuletzt auch nicht ganz glücklich, sodass vor der Begegnung nur noch theoretische Aufstiegschancen bestanden. Zuletzt reichte es nur zu einem 2:2-Remis beim SV Sandhausen.

Aufstellung:
Michael Schiele war wieder einmal zum Wechseln in seiner Startelf gezwungen, dabei konnte ihm und dem Löwenrudel der Ausfall von Innenverteidiger Filip Benkovic so überhaupt nicht schmecken. Für den Kroaten kehrte Nathan de Medina in die Startelf zurück. Wie bereits auf der Pressekonferenz vor dem Spiel von Schiele angekündigt, kehrte dahin auch Anton Donkor zurück, der zuletzt gelbgesperrt fehlte. Und auch Fabio Kaufmann erhielt wieder das Startelfmandat. Dafür fanden sich Niko Kijewski und Lion Lauberbach zunächst auf der Bank wieder.
Auch SCP-Trainer Kwasniok wechselte insgesamt auf drei Positionen im Vergleich Unentschieden im Hartwald. Für Jannis Heuer, Kai Klefisch und Felix Platte starteten Tobias Müller, Marcel Hoffmeier und Sirlord Conteh.

Die Partie:
Die Löwen begannen keineswegs mutlos und kündigten sich schnell in vorderster Front an, doch die Hereingabe von Fabio Kaufmann konnte SCP-Torwart Jannik Huth in der Mitte klären. Aber es sollte auch nicht lange dauern, ehe sich die offensivstarken Hausherren bei Thorben Hoffmann ankündigten. Sirlord Conteh steckte durch auf Robert Leipertz, der aber am beherzt eingreifenden Eintracht-Schlussmann scheiterte (8‘). Die Löwen wurden nun zunehmend in die Defensive gedrückt und hatten Mühe, die spielfreudigen Ostwestfalen vom Tor wegzuhalten. So musste erneut Hoffmann gegen Florent Muslija parieren, erledigte dies aber auch gekonnt per Fußbabwehr (15‘). Ein Distanzschuss von Manuel Wintzheimer im direkten Gegenzug war anschließend keine Herausforderung für Huth (16‘). In der Folge machte die Schiele-Elf die Räume jedoch geschickt zu, sodass der SCP einige Minuten nur wenig mit dem eigenen Ballbesitz anfangen konnten. Dies änderte sich jedoch nach einer Spielverlagerung von Ron Schallenberg schlagartig. Auf der linken Bahn erreichte Raphael Obermair nämlich das Spielgerät, der sich dann im Dribbling gegen Nathan de Medina durchsetzen konnte. Seine Flanke nickte Julian Justvan am zweiten Pfosten problemlos ein (28‘). Die Reaktion der Löwen passte jedoch, denn nur wenige Minuten später sollte Kaufmann die Möglichkeit zum Ausgleich bekommen. Nach toller Flanke von Maurice Multhaup köpfte er das Spielgerät jedoch unbedrängt am Gehäuse vorbei (37‘). Es sollte die dickste Chance des ersten Durchgangs für Blau und Gelb bleiben, die kurz vor Halbzeitpfiff sogar noch einen weiteren Nackenschlag verkraften mussten. Nach Ballverlust von de Medina schalten die Gastgeber schnell um, Obermair spielt im Sechzehner einen Doppelpass mit Conteh, um dann problemlos auf 2:0 aus Sicht des SCP zu stellen (45‘) Ein bitteres Ende eines unglücklichen ersten Durchgangs.

In der Halbzeit reagierte Schiele, brachte mit Immanuel Pherai und Lion Lauberbach gleich zwei Offensivkräfte aufs Feld und änderte damit auch das System, fortan verteidigte die Eintracht mit einer Dreierkette. Auch die erste Chance gehörte dann den Jungs aus der Löwenstadt, doch auf Vorlage von Donkor und Lauberbach setzte Anthony Ujah seinen Versuch zu hoch an (47'). Allerdings keimte die Hoffnung nur kurz auf, denn in die von der Körpersprache der Löwen guten Anfangsphase des zweiten Durchgangs trafen die Paderborner ein drittes Mal. Obermairs tiefer Pass auf Muslija konnte die Eintracht nicht verteidigen, auch Krauße konnte im eigenen Sechzehner dann nichts mehr ausrichten. Der SCP-Akteur blieb dann vor Hoffmann cool, legte überlegt quer auf Conteh, der dann nur noch ins Tor einzuschieben brauchte (52‘). Allerdings brauchte die Eintracht nur etwas mehr als eine Minute, um sich selbst wieder ins Spiel zu bringen. Ein langer Ball von Hoffmann erreichte über Umwege Donkor, der auf der linken Bahn anschob. Sein flaches Zuspiel landete im Sechzehner beim sträflich freistehenden Ujah, der das Leder humorlos mit dem ersten Kontakt im Tor unterbrachte (53‘). Auch die nächste Abschlussgelegenheit gehörte dann dem Nigerianer, nach Kopfballablage von Kaufmann fand Ujah aber seinen Meister im sicher parierenden Huth (61‘). Mit zunehmender Spieldauer wurde das Spiel nun zerfahrener, auch dem SCP fehlte in dieser Phase die Spielkontrolle. Es dauerte, bis mal wieder etwas Nennenswertes passieren sollte, dann aber zappelte der Ball im Netz von Hoffmann. Joker Niclas Nadj scheiterte zwar erst an unserem Schlussmann, doch den Nachschuss legte er per Lupfer ins Tor. Glück für die Löwen, dass Nadj zuvor im Abseits stand (80‘). Das Bemühen konnte man den Löwen nicht absprechen, aber gefährlich wurden sie auch in der Schlussphase nicht mehr. Stattdessen konterte der SCP noch einmal gekonnt, nach Flanke von Marvin Pieringer köpfte schließlich Dennis Srbeny unbedrängt zum 4:1 ein (90‘). Dabei sollte es aber tatsächlich nicht bleiben. Erst scheiterte Pieringer vom Elfmeterpunkt, ehe er nochmals für Srbeny auflegen konnte. Der hatte erneut keinerlei Probleme, komplett unbedrängt einzuschieben (90‘).

Mit 1:5 unterliegen die Löwen also am Ende sehr deutlich in Paderborn.

Das Spiel im Stenogramm:
SC Paderborn 07
Huth – Humphreys, Schallenberg (C), Justvan, Conteh (Nadj, 66'), Leipertz (Srbeny, 76'), Müller (Hünemeier, 86'), Obermair, Muslija (Pieringer, 76'), Rohr (Klefisch, 66'), Hoffmeier.

Eintracht
Hoffmann – Nikolaou, Multhaup, Wintzheimer (Lauberbach, 46'), Ujah, de Medina (Pherai, 46'), Donkor, Kurucay (Peña Zauner, 81'), Behrendt, Kaufmann (Endo, 81'), Krauße (C) (Henning, 63').

Tore:
1:0
Justvan (28‘)
2:0 Obermair (45‘)
3:0 Conteh (52‘)
3:1 Ujah (53‘)
4:1 Srbeny (90‘)
5:1 Srbeny (90‘)

Zuschauer:
13.266

Fotos: imago images/Christian Schroedter

SC Paderborn 07 - Eintracht