Eintracht verliert in Düsseldorf mit 1:3

Löwen reisen ohne Punkte zurück nach Braunschweig

In Düsseldorf sollten Punkte aufs Konto kommen, doch daraus wurde auch aufgrund eines denkbar schlechten Starts in das Duell bei der Fortuna nichts. Nach wenigen Sekunden traf Dawid Kownacki bereits zum 1:0 für die Hausherren (1'), die durch Christoph Klarer vor der Halbzeit noch auf 2:0 erhöhten (25'). Zusätzlich scheiterte Rouwen Hennings vom Punkt an Jasmin Fejzic (18'). Nach dem Seitenwechsel brachte ein kurioses Eigentor von F95-Torwart Florian Kastenmeier die Eintracht zwar wieder zurück ins Duell (62'), doch spätestens der Treffer von Jona Niemiec besiegelte die Auswärtspleite (85').

Ausgangslage:
Die Eintracht musste zuletzt eine 2:3-Heimpleite gegen Holstein Kiel hinnehmen, weil jeweils die Anfangsphasen der beiden Halbzeiten etwas verschlafen wurden. Das sollte heute in Düsseldorf ganz anders laufen, will man in der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens Punkte mitnehmen. Diese wären wichtig, schaut man sich die enge Tabellenkonstellation im Abstiegskampf der 2. Bundesliga an. Als Gast in Düsseldorf hatte es in dieser Spielzeit bislang aber keine Mannschaft so wirklich leicht, die Fortunen zeigen sich in der heimischen MERKUR SPIEL-ARENA formstark, auch deshalb liegt die Thioune-Elf vor dem Spieltag auf einem ordentlichen sechsten Tabellenplatz, auch wenn der Kontakt nach ganz oben bedingt durch zwei Auswärtsniederlagen im Jahr 2023 zuletzt etwas abgerissen ist.

Aufstellung:
Löwen-Coach Michael Schiele warf die große Rotationsmaschine an und änderte seine Startelf auf ganzen sechs Positionen. Neben Jannis Nikolaou, der aufgrund seiner fünften gelben Karte passen musste, rotierten auch Hasan Kurucay, Anton Donkor, Jan-Hendrik Marx, Keita Endo und Anthony Ujah raus, allesamt fanden sie sich auf der Bank wieder. Das Vertrauen bekamen dafür Linus Gechter, Nathan de Medina, Niko Kijewski, Maurice Multhaup, Robin Krauße sowie Immanuel Pherai. 
Auch Düsseldorf-Trainer Daniel Thioune veränderte seine Startelf und hatte dabei zwei Überraschungen parat. Die zuletzt verletzten Matthias Zimmermann und Dawid Kownacki, Top-Torjäger der Fortunen, standen nach überstandenen Verletzungen prompt wieder in der Startelf, dort durfte sich auch Jorrit Hendrix beweisen.

Die Partie:
Der Matchplan von Michael Schiele war schon nach wenigen Augenblicken durchkreuzt, denn nach genau 48 Sekunden traf Comebacker Dawid Kownacki zur enorm frühen Düsseldorf-Führung. Dem Treffer ging ein temporeicher Vorstoß von Jorrit Hendrix über die rechte Seite voraus, sodass Kownacki den Ball im Strafraum erreichte. Der Mittelstürmer drehte sich klasse um Linus Gechter und blieb vor Jasmin Fejzic eiskalt (1'). Ein denkbar ungünstiger Start für die Löwen, die den Rückstand aber gut aus den Klamotten schütteln konnten. Zinächst stand Manuel Wintzheimer im Abseits, dann fehlte Immanuel Pherai die Präzision (8' und 11'). Dennoch, die Eintracht zeigte eine gute Reaktion gegen nicht immer ganz stabil wirkende Hausherren, die jedoch in der Folge die große Chance auf den zweiten Treffer bekamen. Ein langer Ball zwang Saulo Decarli ins Laufduell mit Kownacki, der dann im Strafraum zu Fall kam. Schiedsrichter Sven Waschitzki-Günther zeigte sofort auf den Punkt, dort zeigte Rouwen Hennings jedoch Nerven, Der Stürmer scheiterte am gut reagierenden Fejzic, beim Nachschuss war Danilo Wiebe stark zur Stelle (18'). Leider war der gehaltene Elfmeter kein Startschuss für offensive Löwen, stattdessen trafen die Fortunen nur wenige Minuten später doch zum 2:0. Eine starke Freistoßflanke von Shinta Appelkamp segelte in den Sechzehner, dort hatte Christoph Klarer mal überhaupt keine Mühe, das Spielgerät einzuköpfen (25'). In dieser Aktion fehlte die Zuordnung bei den Löwen. Bis zur Halbzeit sollte dann kaum noch etwas passieren, ein Kopfball von Andre Hoffmann auf Seiten der Gastgeber und ein Distanzschuss von Niko Kijewski blieben dabei noch die Highlights, auch wenn diese Abschlüsse nicht zwingend waren (41' und 45'). Somit ging es aus Löwensicht mit einem 0:2-Rückstand in die Katakomben.

Dort blieb zu Beginn der zweiten Halbzeit Gechter, der positionsgetreu durch Hasan Kurucay ersetzt wurde. Verständlich, denn Gechter war bereits gelbverwarnt. Und der Neue hatte dann auch gleich die erste Gelegenheit, doch Kurucays Kopfball nach Freistoßflanke von Robin Krauße parierte Keeper Florian Kastenmeier (48'). Anschließend musste Fejzic wieder eingreifen, doch unser Torwart hatte mit dem Kopfball von Klarer keinerlei Probleme (51'). Die Hausherren hatten weiter deutliche Vorteile im Ballbesitz, Chancen sollten aber auf beiden Seiten ausbleiben, dennoch kam die Eintracht in dieser Phase zum Anschlusstreffer. Eine eigentlich harmlose Ecke von Robin Krauße pflückte Kastenmeier problemlos aus der Luft, bei der Landung allerdings soll ihm der Ball dann aber hinter die Torlinie gefallen sein. Der VAR griff ein, Schiedsrichter Waschitzki-Günther gab den Treffer (62'). Ein ganz enges Ding, wirklich aufzulösen war die Aktion auch bei mehrmaligen Wiederholungen nicht. Die Eintracht war jedoch so wieder zurück im Spiel und konnte sich bei Fejzic bedanken, dass sie es blieb. Eine Freistoßflanke fand den Kopf von Hoffmann, dessen Kopfball unser Torhüter herausragend parierte (71'). Dennoch, das Spiel wurde nun zunehmend offener, weil die Eintracht natürlich neuen Mut schöpfte und die Düsseldorfer nun ernsthaft Gefahr gerieten, heute Punkte liegenzulassen. Allerdings fehlte der Eintracht die letzte Durchschlagskraft, klare Abschlussmöglichkeiten blieben aus. Besser machten es dann doch die Thioune-Elf, denn nach einem Ballgewinn von Matthias Zimmermann ging es schnell. Der Rechtsverteidiger schickte den nur wenige Augenblicke vorher eingewechselten Jona Niemiec auf die Reise, der frei vor Fejzic cool blieb und ins kurze Eck versenkte (85'). Aber auch bei diesem Treffer spielte der VAR eine entscheidende Rolle, denn minutenlang wurde eine mögliche Abseitsposition geprüft. Am Ende zählte der Treffer, die Löwen lagen nun mit 1:3 zurück. Trotz einer siebenminütigen Nachspielzeit änderte sich daran nichts mehr, die Schiele-Elf muss also ohne Punkte die Heimreise antreten.

Vielen Dank an alle Eintracht-Fans, die uns heute in NRW unterstützt haben. Kommt alle gut zurück in die Löwenstadt, dann nehmen wir einen neuen Anlauf im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld in der kommenden Woche!

Das Spiel im Stenogramm:

Düsseldorf
Kastenmeier – Hoffmann (C), Tanaka (71' Klaus), Klarer, Kownacki (84' Niemiec), Iyoha, Appelkamp (71' Karbownik), Zimmermann, Hennings (71' Ginczek), Hendrix, Sobottka

Eintracht
Fejzic (C) – Decarli, Multhaup, Wintzheimer (74' Ujah), Pherai (61' Lauberbach), de Medina, Wiebe, Kijewski (74' Donkor), Kaufmann (61' Bonga), Krauße, Gechter (46' Kurucay)

Tore:
1:0
Kownacki (1')
2:0 Klarer (25')
2:1 Kastenmeier (62', Eigentor)
3:1 Niemiec (85')

Fotos: imago images

Duesseldorf - Eintracht