
„Gebe jeden Tag alles, um gestärkt aus der Verletzung zu kommen“
Am Sonntag geht's gegen den Ex-Verein: Lukas Frenkert im Interview
Eintracht Braunschweig trifft am kommenden Sonntag auf den SC Preußen Münster. Mit sieben Punkten in der Tabelle belegen die Löwen aktuell Tabellenplatz zwölf und liegen somit punktemäßig gleichauf mit den Adlerträgern. Auf einen Schlüsselspieler muss die Mannschaft an der Hammer Straße auch am Wochenende verzichten: Innenverteidiger Lukas Frenkert zog sich im Spiel gegen Arminia Bielefeld einen Muskelbündelriss zu und fehlt seitdem. Im Interview spricht der Defensivmann über den aktuellen Stand seiner Verletzung, wie er die ersten Wochen in Braunschweig erlebt hat und wie er auf das Spiel gegen seinen Ex-Verein am Wochenende blickt.
Hey Frenki, vor etwas mehr als drei Wochen hast Du Dir einen Muskelbündelriss zugezogen. Wie geht's dem Oberschenkel heute?
Lukas Frenkert: „Die Schmerzen sind so gut wie weg. In den ersten zwei Wochen, als die Schwellung noch größer war, hatte ich im Alltag auch mehr Schmerzen, mittlerweile sind diese aber verschwunden. Ich bin natürlich voll im Reha-Prozess und mache dort gute Fortschritte. Allerdings muss ich geduldig sein. Demnächst steht eine Kontrolluntersuchung an, bei der geschaut wird, wie weit die Heilung fortgeschritten ist.”
Bevor es zurück ins Mannschaftstraining gehen kann, liegt also noch etwas Arbeit in der Reha vor Dir. Was kannst Du schon beschwerdefrei machen, und in welchen Bereichen musst Du Dich noch etwas in Geduld üben?
Frenkert: „Der Weg ins Mannschaftstraining ist der letzte Schritt. Ich bin im Alltag schmerzfrei und kann Fahrradfahren, isoliertes Krafttraining für die Beine und für den Rumpf machen, teilweise auch mit Belastung in den Beinen. Ich muss mich hinsichtlich der Gewichte allerdings auch in Geduld üben. Laufen oder auch die Arbeit mit dem Ball sind noch nicht erlaubt. Ich hoffe aber, dass das zeitnah der nächste Schritt sein wird."
Hast Du Dir selbst ein zeitliches Ziel gesetzt, wann Du wieder so fit sein willst, um im Kader stehen zu können?
Frenkert: „Nein, ich habe kein Datum festgelegt, an dem ich wieder zur Verfügung stehen möchte. Ich denke, dass der Heilungsprozess bei jedem individuell ist und ich möchte mir keinen Zeitpunkt vorgeben und am Ende enttäuscht sein, wenn es der nicht wird. Aber klar, ich möchte so schnell wie möglich wieder auf dem Platz stehen und gebe dafür jeden Tag alles, damit die Heilung gut verläuft und ich gestärkt aus dieser Verletzung komme. Ich möchte der Mannschaft schnell wieder helfen."
Am kommenden Wochenende steht ein besonderes Spiel für Dich an. Du kommst gebürtig aus Münster und hast bei den Preußen einen Großteil Deiner bisherigen Laufbahn verbracht. Wie viel Wehmut ist dabei, gegen die alten Kollegen nicht auflaufen zu können?
Frenkert: „Es ist für mich ein sehr besonderes Spiel. Deutlich schöner wäre es natürlich, wenn ich selbst auf dem Platz stehen könnte. Ich habe noch einige Freunde in der aktuellen Mannschaft von Preußen, auf die ich sehr gerne auf dem Platz getroffen wäre. Aber so fahre ich trotzdem hin und werde meine Mannschaft von der Tribüne aus unterstützen. Umso mehr freue ich mich dann auf das Rückspiel im Eintracht-Stadion, bei dem ich dann hoffentlich gesund auf dem Platz stehen werde .."
Als Profisportler bedeutet eine Verletzung vordergründig, schnell wieder fit zu werden. Ist denn am kommenden Wochenende dennoch etwas Zeit, alte Bekannte zu treffen, in der Heimat abzuschalten und dann am Sonntag die Mannschaftskameraden von der Tribüne anzufeuern?
Frenkert: „Ich war leider seit Anfang Juni nicht mehr in meiner Heimat, deshalb nutze ich jetzt auch das Auswärtsspiel, um meine Familie mal wiederzusehen und einige Freunde zu besuchen. Ich bin selbstverständlich am Sonntag beim Spiel und drücke unseren Jungs die Daumen, dass wir Punkte holen. Anschließend geht es für mich zurück nach Braunschweig und mache dort mit dem Reha-Plan weiter."
Lass uns abschließend den Blick etwas größer ziehen: Du hast am 8. Juni bei uns unterschrieben und warst damit der erste Neuzugang. Nach etwas mehr als 100 Tagen – wie hast Du Dich bei der Eintracht eingelebt, und wie gefällt Dir gemeinsam mit Deiner Freundin die neue Heimat Braunschweig?
Frenkert: „Die ersten drei Monate waren sehr schön für mich. Ich glaube, dass es mir sehr guttat, die gesamte Vorbereitung mitzumachen. Dadurch habe ich die Mitspieler und das neue Trainerteam schnell kennenlernen dürfen und kann sagen, dass ich mit jedem super auskomme und wir eine tolle Mannschaft haben. Auch sonst sind alle im Verein sehr nett, was mir den Einstieg in die neue Stadt erleichtert hat. Wir haben zügig eine neue Wohnung gefunden, mit der wir sehr zufrieden sind und konnten schon einige schöne Viertel in Braunschweig kennenlernen. Ich hoffe, dass es so weitergeht, sobald ich wieder auf dem Platz stehen kann. Und natürlich hoffe ich, dass wir eine gute Runde spielen."
Gibt es in der Löwenstadt schon eine Ecke, die Euch besonders ans Herz gewachsen ist?
Frenkert: „In der neuen Heimat habe ich natürlich einen Ort, der mir am meisten gefällt: das Eintracht-Stadion! Hier hatten wir in der kurzen Zeit schon einige schöne Erlebnisse, unter anderem das Spiel gegen Stuttgart, was natürlich verrückt war. Auch das erste Heimspiel mit meinem Treffer gegen Fürth und vor Ort die Rückendeckung der Fans zu spüren. Wir fühlen uns generell sehr wohl in Braunschweig. Aber auch die Oker und das Magniviertel sind wirklich schön."