Hennig: "Zeit effektiv und gewinnbringend nutzen"

Eintracht-Coach Lukas Henning gibt Einblicke in die Saison und in den veränderten VBL-Modus

Die neue Saison der VBL Club Championship by WOW (VBL) startete am 16. Oktober 2025 in die neue Spielzeit. Nach dem siebten Spieltag zieht Eintracht-Coach Lukas Henning ein erstes Fazit. 

Nach dem siebten Spieltag stehen die eLöwen aktuell auf dem 23. Tabellenplatz, der für die Playoff-Qualifikation reichen würde. Am vergangenen Spieltag konnten Dennis Erdmann („Thaa_DEUS“) und Luca Rosowski („Der_Erdklumpen“) Big-Points gegen Tabellennachbar Karlsruher SC einfahren. Mit dem 6:5-Sieg sorgten die eLöwen für den zweiten Saisonsieg. Nach den ersten Saisonwochen sprachen wir nun mit Trainer Lukas Hennig über den Saisonstart, den geänderten Modus in der VBL und die Features der neusten Version von EA FC 26.

Hey Lukas, nimm uns mal mit: Wie lief der Saisonstart in der VBL aus Deiner Sicht?
Lukas Hennig: “Wir hatten intern 7 Punkte als Ziel ausgegeben, die im Schnitt reichen sollten, um auch am Ende der Saison unter den besten 24 zu landen. Dies würde uns dazu berechtigen, in den Playoffs um einen Platz für das VBL Club Championship Finale zu kämpfen. Somit haben wir das uns gesteckte Ziel bisher erfüllt. Es hätten auch ein paar Punkte mehr sein können. Am Ende waren wir vor dem Tor teilweise nicht abgezockt genug. Das müssen wir beim nächsten Showdown unbedingt besser machen, um erneut ein für uns respektables Resultat einzufahren.”

Der Modus der VBL hat sich schon deutlich zu dem geändert, was ihr aus vorherigen Saisons gewohnt wart. Kannst Du erklären, wie es nun im Detail strukturiert ist?
Hennig: “Der jetzige Modus ist vergleichbar mit der Champions League im realen Fußball. Alle 35 Clubs der VBL werden in einer Tabelle gelistet. Einmal pro Monat spielen alle Clubs Donnerstag bzw. Dienstag sechs Spiele. Dies passiert nicht mehr mit einem Doppel, sondern einem doppelten Eins gegen Eins. Die Ergebnisse beider Partien werden dann zusammengerechnet, sodass am Ende ein Team gewinnt bzw. verliert oder es bei Gleichstand zu einem Unentschieden kommt. Die besten 16 Teams der Monatstabelle spielen anschließend ein K.O.-Turnier in einer der fünf Austragungsorte aus, bei dem man noch mit Erreichen jeder weiteren Runde Zusatzpunkte sammelt. Diesen Zyklus haben wir von Oktober bis Februar fünfmal. Alle Punkte, die man bis zum Schluss gesammelt hat, werden in einer Gesamttabelle zusammengeführt. Hier erreichen die Top 8 direkt das Finale der VBL Club Championship, Platz 9 bis 24 spielen eine Playoff-Runde überkreuzt (Anm. d. Red.: Platz 9 gegen Platz 24, Platz 10 gegen Platz 23, usw.), bei dem die letzten acht Teilnehmer ermittelt werden, sodass am Ende 16 Clubs um die deutsche Meisterschaft kämpfen.”

Wie kommen die Änderungen bei Dir und Deinen Jungs bisher an? 
Hennig: "Durch das neue System muss man sich jeden Monat neu beweisen, da es zwar eine Gesamttabelle über alle Showdowns gibt, jedoch auch jeder Showdown für sich zählt. Für uns war die vergangene Saison bspw. ab dem Winter emotional gelaufen. Das ist jetzt nicht mehr so. Es werden voraussichtlich sieben Punkte pro Showdown reichen, um im Rennen für das Finale zu bleiben. Das kommt dann kleineren Vereinen im eSport wie uns entgegen, sodass wir bis in das Frühjahr am Ball bleiben können. Durch die vielen Benefits des Showdowns fällt aber leider zum Beispiel die Qualifikation für den DFB ePokal als eigener Wettbewerb weg, die wir in der vergangenen Saison mit Bravour gemeistert hatten. Jetzt qualifizieren sich nämlich nur noch die Sieger der ersten vier Showdowns für diesen Wettbewerb. Das ist sehr schade, da der Pokal in der vergangenen Saison unsere durchwachsene VBL-Saison etwas kaschieren konnte. Ob das neue System dann nachhaltig aufgeht, sollte man jedoch erst am Ende der Saison bewerten."

Wie sieht Deine Vorschau für die restliche Saison aus?
Hennig: "Als "semi-professionelles" Team haben wir mit laufender Saison immer das Problem, dass das Gap an Qualität zwischen uns und den anderen größer wird, da wir schlicht weniger Zeit haben als die meisten anderen Clubs. Die vergangene Saison hat mit dem Pokal allerdings gezeigt, dass wir mit gezielter Vorbereitung durchaus weiter mithalten können. Auch das neue System sollte dazu beitragen, dass man auch mal eine Woche etwas abschalten kann, um dann in das Training für den neuen Showdown-Zyklus einzusteigen. Das ist zeitlich jetzt alles komprimierter, wodurch ich erwarte, dass wir nicht so schnell abfallen sollten. Wenn dann Erfolgserlebnisse erzielt werden, können wir auch bis zum Schluss dabei sein. Die angesprochenen sieben Punkte sind immer das Ziel eines Showdowns, damit wir unter den besten 24 Teams für die Playoffs landen. Das werden wir auch schaffen, sofern die Jungs immer an ihr Limit gehen können."

Wie steht das Team zum neuen EA FC? Spielen die Gameplay-Veränderungen Euch in die Karten oder war die Umstellung eher eine Herausforderung? 
Hennig: "Der Modus für uns in der VBL ist gleichgeblieben, das Spiel natürlich anders. Vor einigen Tagen gab es ein Update, welches das Spiel nochmal spürbar geändert hat. Hier müssen wir dann den nächsten Showdown abwarten, um zu schauen, ob das Update positiv oder negativ für uns ist. Wir waren bisher alle mit dem Ausgangsspiel zufrieden, da spreche ich wahrscheinlich für viele Spieler aus der VBL. Nach den letzten Updates gab es wieder einigen Veränderungen, die nicht optimal zu unserem Spielstil passen. Am Ende müssen wir uns aber den Bedingungen anpassen, die für alle Teams gleich sind. Ich würde eher behaupten, dass uns das Spiel in den ersten Wochen nicht ganz so gut gelegen hat, die Jungs haben sich allerdings sehr gut reingekämpft und viel Zeit investiert, um Schwächen zu beseitigen. Wenn wir dieses Mindset die Saison aufrecht erhalten, dann werden wir bis zum Ende an den Playoffs dran bleiben und uns qualifizieren. Am Ende wird immer der fleißigere Spieler die Oberhand behalten. Dementsprechend gilt es für uns, die Zeit effektiv und gewinnbringend zu nutzen, damit wir auch mit weniger Spielstunden konkurrenzfähig bleiben."

Wir wünschen Euch weiterhin viel Erfolg, liebe eLöwen!