
Hoffmann: "Achterbahn der Emotionen trifft es gut"
Die Stimmen zum 3:2-Heimsieg gegen die SpVgg Greuther Fürth
Wieder mal brauchten die Eintracht-Fans an der Hamburger Straße ordentlich Nerven und wurden letztendlich belohnt. Sebastian Polter erlöste diese Spannung in der Nachspielzeit als rigoroser Elferschütze. Die drei Punkte bleiben an der Oker. Die Stimmen zum Spiel.
Heiner Backhaus:
“Das Spiel war geprägt von äußeren Bedingungen, es war sehr, sehr warm. Die Jungs haben in der ersten Halbzeit super viel gepresst. Es muss nicht immer der richtige Ball sein, aber immer die richtige Richtung. Da haben wir zu Beginn zu viel quer gespielt. Eins meiner Prinzipien ist, dass die Zocker an den Ball müssen und die Sprinter ins Laufduell. Wenn wir das gemacht haben, waren wir brutal gefährlich. Ein Learning aus dem Spiel ist, dass wir Dinge drehen können. Nach dem 2:2 so wiederzukommen, ist dann schon Charakterstärke. Es ist keine Floskel, jeder Spieler wird hier gebraucht. Wenn man sieht, wie abgezockt das Polti macht, dann können sich junge Stürmer davon eine Menge abschauen. Man sieht, dass es in der Mannschaft stimmt. Wir haben ganz wichtige drei Punkte geholt und am Ende zählt das Herz. Das war heute definitiv am richtigen Fleck. Ich möchte mich bei den Fans bedanken, sie haben der Mannschaft unheimlich viel Sicherheit gegeben.”
Ron-Thorben Hoffmann:
“Unsere Fans haben so ein Lied das heißt “Achterbahn der Emotionen”, das trifft es in dem Moment ganz gut. Wir sind 0:1 in Rückstand geraten und wussten auch gar nicht so richtig wie, weil wir es gefühlt im Griff hatten. Danach sind wir mit einem Doppelschlag vor der Halbzeit stark zurückgekommen. Wir hatten ein sehr gutes Gefühl, in der Folge kriegst du dieses 2:2 durch ein Traumtor. Es war aus dem Nichts. Der Treffer hat uns das so ein bisschen kalt erwischt. Umso mehr spricht es für die Mannschaft so zurückzukommen, gemeinsam geschlossen zu agieren und sich dann zu belohnen. Es freut mich zudem umso mehr für Polti, der wirklich so wichtig für diese Mannschaft ist, dass er sich in der Nachspielzeit auch selbst belohnt hat. Ich glaube, wenn du deine eigene Kulisse hast, die dich nochmal so anpeitscht, wie sie es hier getan haben, dann glaubst du schon an alles. Das hat man auch gesehen. Wir haben direkt aus dem Verteidigungsmodus in den Angriffsmodus geschaltet und das hat funktioniert. Dafür steht diese junge Truppe, dieser junge Wind, den wir hier reingebracht haben. Es ist einfach schön, wenn du nicht von Anfang an dem Geschehen hinterherläufst. Trotzdem sind wir relativ klar in unserer Mannschaft, dass wir ganz fleißig Punkte sammeln müssen, um uns wieder den Verbleib in der Liga zu verdienen.”
Sebastian Polter:
“Die ersten 15 Minuten hatten wir keinen guten Start. Wir sind viel gelaufen, wir haben viele Zweikämpfe geführt, das war am Anfang noch unglücklich. Dazu kommt ein Fehler vor dem ersten Tor. Wir spielen jemanden hoch an, den wir nicht hoch anspielen dürfen und der auch gar nicht seine Stärke in der Luft hat. Da müssen wir wissen, wie man seinen Mitspieler einsetzt. Ich denke, da gab es vor dem 0:1 Verbesserungspotenzial. Danach kommen wir allerdings super ins Spiel. Wir haben den Kampf angenommen, haben sicherlich auch mutiger den Ball nach vorne gespielt und das hat uns dann auch Tore ermöglicht. Beim 2:1 war es ein einfacher, langer Ball. Oft hört man: “Fußball muss schön gespielt sein”. In dem Fall war es ein einfacher, langer Ball, eine Kopfbewegung, ein Querball und das Leder ist drin. Das zeigt, wie einfach Fußball sein kann, wie einfach man auch Tore schießen kann, wenn man es mit der Überzeugung macht. Am Ende war es dann in der zweiten Halbzeit ein sehr kampfbetontes Spiel, welches dann wahrscheinlich von zehn Mal neunmal unentschieden ausgeht, aber heute hatten wir mal das Glück auf unserer Seite.”
Thomas Kleine (Cheftrainer SpVgg Greuther Fürth):
“Es war ein sehr spannungsgeladenes Spiel. Aus unserer Sicht sind wir sehr gut reingekommen, haben so agiert, wie wir uns das vorgenommen haben. Mit Ball wollten wir mehr Sicherheit ausstrahlen, als in der vergangenen Woche. Nach der Führung kommen wir zum Entscheidenden: Wir waren bei allen drei Gegentoren in den Zweikämpfen zweiter Sieger. Im zweiten Durchgang wollten wir bei uns bleiben und Fußball spielen, mit Ball die Lösungen zu finden. Dann laufen wir 45 Minuten dem Rückstand hinterher und gleichen spät aus. Der Treffer in der Nachspielzeit tut uns sehr weh. Die Niederlage schmerzt, aber das muss im Fußball manchmal so sein, damit man voller Elan weiterarbeitet.”
Zum Re-Live der Pressekonferenz!
Foto: Stephanie Zerbe