Junges Team vom FCN soll sich entwickeln
Der Club gab kein konkretes Saisonziel aus
Hinter dem FCN liegt eine sportlich turbulente Vergangenheit, denn trotz ambitionierter Zielsetzungen in der Vorsaison erreichte der traditionsreiche Verein aus dem Frankenland in der Endabrechnung nur Platz 14, der Abstiegsangst entledigte man sich erst kurz vor Saisonschluss. Mit dem neuen Trainer Christian Fiél soll nun vieles besser werden.
Inwieweit sich dies tabellarisch niederschlagen soll, da geben sich die Vereinsverantwortlichen bedeckt. Ist es vielerorts ein ganz normales Vorgehen, ein konkretes Saisonziel in der Öffentlichkeit zu platzieren, verzichtete der Club zur Spielzeit 2023/2024 darauf. Nach zuvor also ambitioniert formulierten Zielen, soll nun eine positive Entwicklung im Vordergrund stehen. Wichtig ist Sport-Vorstand Dieter Hecking auch wieder die personelle Kontinuität auf der Trainerbank. Denn in der vergangenen Runde musste Robert Klauß als Coach schon Anfang Oktober seinen Hut nehmen, jedoch war auch die Arbeit von Nachfolger Markus Weinzierl anschließend nicht vom großen Erfolg und langer Dauer geprägt. Aus diesem Grund übernahm Ende Februar 2023 Hecking selbst das Zepter, gemeinsam mit seinem Co-Trainer Fiél sicherte er den Klassenerhalt. Nun ist sein damaliger Assistent also der neue starke Mann an der Seitenlinie.
Uzun schwingt sich zum Shootingstar auf
Gemeinsam mit Sportdirektor Olaf Rebbe machte sich Hecking im Sommer auf, dem Kader ein neues Gesicht zu geben. Dabei verließen auch einige Profis den Verein, die man wohl gerne gehalten hätte. Dazu zählen die Mittelfeldspieler Fabian Nürnberger und Lino Tempelmann ebenso wie die Angreifer Kwadwo Duah und Erik Shuranov, wobei letztere dem Vernehmen nach immerhin wichtige finanzielle Mittel einbrachten. Die bisherigen Leihspieler Jannes Horn, dessen Bruder Florian als Physiotherapeut für die Eintracht tätig ist, Jens Castrop und Florian Flick konnten dagegen von einem Verbleib überzeugt werden. Hinzu kommen Profis wie Ahmet Gürleyen (SV Wehen Wiesbaden), Iván Márquez (NEC Nijmegen), Kanji Okonuki (Omiya Ardija) oder auch Daichi Hayashi (VV St. Truiden), die schon jetzt als tragende Säulen gelten beziehungsweise auf regelmäßige Spielzeiten kommen. Richtig eingeschlagen hat zudem Can Uzun, der im Sommer aus der eigenen U19 zu den Profis befördert wurde. Der Offensivakteur verzückt aktuell mit seinen erst 17 Jahren die Fans, er traf bereits vier Mal im Ligabetrieb und dreifach im DFB-Pokal. Besonderer Ausdruck seines Stellenwertes ist sicher auch, dass Uzun, der seine Volljährigkeit erst am 11. November erreichen wird, aktuell der Elfmeterschütze ist. Bereits zwei Mal traf er vom Punkt.
Ausgeglichener Saisonstart
Unbeeindruckt von der Bedeutung des Spiels in der Kulisse im Max-Morlock-Stadion verwandelte Uzun auch am vergangenen Wochenende einen Strafstoß im Derby gegen die SpVgg Greuther Fürth. Im 271. Frankenderby reichte es am Ende zu einem 1:1-Remis. Nach dem umfangreichen Kaderumbruch darf der Saisonstart des 1. FC Nürnberg bis dato grundsätzlich als geglückt gelten, auch wenn es sicherlich noch ausreichend Potential gibt. Nach sechs gespielten Duellen steht die Fiél-Elf auf Rang elf mit acht Punkten. Sicher kein schlechter Punkteschnitt, der Tuchfühlung zur oberen Tabellenhälfte bedeutet.
Foto: DFL/GettyImages/Christian Kaspar-Bartke