Kaufmann: "Hier gibt jeder für jeden Gas"
Die Stimmen zum 3:1-Auswärtssieg in Wiesbaden
Endlich der erste Auswärtsdreier! Die Löwen sichern sich im letzten Auswärtsspiel des Jahres und 700. Zweitliga-Spiel der Vereinsgeschichte die drei Zähler in Wiesbaden. Die Freude über das Comeback nach dem Rückstand und die erneute starke zweite Hälfte überwogen nach dem Abpfiff. Die Stimmen zum Spiel.
Daniel Scherning:
„Wir haben keine gute erste Halbzeit gespielt, dafür eine umso bessere zweite Hälfte. In den ersten 45 Minuten konnten wir überhaupt nicht umsetzen, was wir uns vorgenommen haben und haben damit auch extreme Probleme bekommen. Kaum Luftduelle gewonnen, die zweiten Bälle nicht bekommen und Standards schlecht verteidigt. Für das Spiel haben wir auch selbst zu wenig getan und waren dann froh, dass es zur Halbzeit nur 0:1 stand. Mit den Wechseln und der Systemumstellung wollten wir Einfluss auf das Spiel nehmen. Dann haben wir gesehen, was möglich ist, wenn wir die Dinge aus den Trainingseinheiten und Besprechungen umsetzen. Vor allem wenn wir Mut, Herz und Leidenschaft in das Spiel bringen. Der Sieg ist für mich auf Grund der zweiten Halbzeit verdient. Mich freut es sehr für die Jungs, weil sie gesehen haben, dass sie auch zurück kommen können. Aber insbesondere freue ich mich für die Fans, die uns wieder lautstark unterstützt haben. Auch in der schlechteren Halbzeit standen sie hinter uns, deshalb freut es mich sehr für sie. Wir haben nun etwas Zeit zu regenerieren und uns für das Spiel am kommenden Sonntag gegen Kaiserslautern vorzubereiten.“
Fabio Kaufmann:
„Für mich ist die Mannschaft der "Man of the Match". Wir stecken tief im Tabellenkeller drin, viele Mannschaften zerfallen dann. Ich lege hier aber für jeden die Hand ins Feuer, hier gibt jeder für jeden Gas. Heute durfte ich derjenige sein, der dem Team mit dem Treffer zum 1:1 vielleicht das nötige Selbstvertrauen gegeben hat. In der ersten halben Stunde haben wir Probleme gehabt. Wie wir uns nach dem Rückstand aber wieder nicht aufgegeben haben, macht mich Stolz. Für uns war klar, dass auf ein Remis spielen nichts bringt, wir mussten die Partie drehen. Dann sind wir offensiver in das Duell gegangen, haben den Ball besser zirkulieren lassen und bessere Räume gefunden. In der Folge hat man gesehen, wie wir Druck entwickeln können, wie wir mit Tempo kommen und die Laufwege stimmen. Da war aus meiner Sicht sogar Spielwitz dabei. Und wenn dann auch noch ein Tor fällt, dann wird direkt die Brust breiter. Wir sind trotzdem noch Vorletzter und müssen die Punkte einsammeln. Trotz der guten Leistung konnten wir das in den vegangenen Partien nicht tun. Heute war es anders. Das muss unser Ansatz sein, dass wir sowohl zuhause als auch auswärts Torchancen kreieren. Wenn wir so weitermachen, sind wir weiter am leben.“
Ermin Bicakcic:
„Wir wollten uns heute für den Aufwand belohnen, den wir auch die vergangenen Spiele betrieben haben. Auch im vergangenen Heimspiel gegen Fürth darfst du niemals verlieren. Die ersten 20 Minuten waren wir aber überhaupt nicht da und mussten in der Pause die erste Halbzeit abhaken. In den zweiten Durchgang sind wir super reingekommen. Die Jungs, die eingewechselt worden, haben viel Wind rein gebracht und am Ende war es ein verdienter Sieg für uns. Entscheidend war der Glaube an uns. Die drei Punkte genießen wir heute Abend, aber dann geht es auch weiter.“
Markus Kauczinski (Chef-Trainer SV Wehen Wiesbaden):
„Glückwunsch an die Eintracht. Wir sind natürlich enttäuscht und wollten uns mit einem Sieg im letzten Heimspiel für die Unterstützung der Fans im gesamten Jahr bedanken. Wir haben eine ordentliche erste Halbzeit gespielt, hatten mehrere Chancen, haben gute Angriffe gespielt und die Partie im Griff gehabt. Dann kippt das Spiel in der zweiten Halbzeit komplett und diese 45 Minuten waren dann nur enttäuschend. Braunschweig hat mit Nadelstichen immer wieder für Gefahr gesorgt. Der Sieg geht in Ordnung.“
Foto: imago images/Eibner