Last-Minute-Wahnsinn! Löwen siegen spät im heimischen EINTRACHT-STADION!

Schiele-Elf siegt mit 2:1 gegen den SV Sandhausen

Big Points für die Eintracht! Im direkten Aufeinandertreffen mit dem SV Sandhausen siegen die Blau-Gelben mit 2:1 (0:0). Auf eine chancenreiche aber nervöse erste Hälfte folgte ein intensiver zweiter Durchgang, der mit einer wilden Schlussphase seinen Höhepunkt finden sollte. Nach dem Führungstor durch Saulo Decarli (82') kamen die Gäste von der Ostalb nochmal zurück und glichen aus, ehe Anton Donkor eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit den Endstand markierte (89').

Ausgangslage:
Heute gab es für beide Teams viel zu gewinnen, aber auch viel zu verlieren. Im direkten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften ging es um immens wichtige Punkte im Abstiegskampf. Sandhausen wollte sich nach der Niederlage von Jahn Regensburg vom letzten Tabellenrang verabschieden und weiter an Boden gutmachen, die Eintracht wollte ihren Abstand von vier Zählern auf einen direkten Abstiegsplatz vergrößern. Chef-Trainer Michael Schiele setzte dafür unter der Woche auf der Pressekonferenz den Maßstab: „Wir haben ein Heimspiel und müssen punkten.“

Aufstellung:
Die Löwen wechselten im Vergleich zur bitteren Niederlage in Paderborn gleich auf fünf Positionen. Zurück in der Startelf begrüßten die blau-gelben Fans an der Hamburger Straße neben Filip Benković, der nach seiner Verletzungspause wieder genesen war, auch Immanuel Pherai. Nathan de Medina rotierte dafür aus der Abwehrreihe der Eintracht, Manuel Wintzheimer ebenso. Zudem starteten Bryan Henning, Saulo Decarli und Lion Lauberbach für Fabio Kaufmann, Robin Krauße und Brian Behrendt. Nach sieben Punkten aus den vergangenen drei Pflichtspielen veränderte Gästetrainer Gerhard Kleppinger seine Elf nicht. Dieselben elf Akteure, die auch gegen Regensburg von Anfang an auf dem Feld standen und das Spiel erfolgreich gestalteten, begannen im EINTRACHT-STADION.

Die Partie:
Es war ein nervöser Beginn der Eintracht. Zwar klärte SVS-Verteidiger Alexander Zhirov gerade noch rechtzeitig vor Lion Lauberbach (4‘), in den folgenden Minuten mussten die Löwen aber gleich mehrmals ordentlich durchpusten. Nach einem Missverständnis zwischen Anton Donkor und Saulo Decarli sprang der Ball im Braunschweiger Sechzehner zum völlig freistehenden Kemal Ademi, der vor Keeper Ron-Thorben Hoffmann eigentlich nur noch einschieben brauchte. Doch Ademis Nerven machten nicht mit und so landete der Versuch des Sandhäuser Angreifers neben dem Kasten (9‘). Nur kurz darauf wäre das Leder wieder beinahe im blau-gelben Gehäuse gelandet, als Hoffmann bei einem Weitschuss von Alexander Esswein leicht danebengriff und das Spielgerät gerade noch hinter sich und vor der Linie festmachen konnte (11‘). In der 20. Minute zeigten sich dann auch mal wieder die Hausherren vor dem Tor, bei einer Doppelchance nach einer Ecke scheiterte zuerst Jannis Nikolaou am gut parierenden Patrick Drewes, ehe Saulo Decarli das Leder noch einmal scharf machte und im Zentrum Anthony Ujah fand. Der Kopfball des Nigerianers landete nur auf dem Tordach (19‘). Die Partie nahm nun immer mehr an Fahrt auf, blieb aber fehleranfällig. So unterband der SVS einen Braunschweiger Konter über Immanuel Pherai in letzter Sekunde (21‘) und verpasste nach einer Ecke beinahe die eigene Führung durch einen Kopfball von Ademi (24‘). Auch Hoffmann durfte sich nach seiner Unsicherheit wieder ordentlich Selbstvertrauen holen, als er gegen Bashkim Ajdini stark hielt (33‘). Kurz darauf klingelte es dann fast im Tor der Gäste. Zunächst entschärfte Drewes einen wuchtigen Halbvolley von Ujah, dann setzte Maurice Multhaup den anschließenden Abpraller aus sieben Metern über den Querbalken (35‘). Die bis dato dicksten Möglichkeiten der Gastgeber brachten leider keinen Ertrag. In der letzten Aktion vor dem Halbzeitpfiff war dann wieder Hoffmann zur Stelle, als er im Eins-gegen-eins mit Ademi wieder Sieger blieb (44‘). So ging es trotz großer Chancen auf beiden Seiten torlos in die Kabinen.

Direkt nach dem Wiederanpfiff dauerte es kurz, bis sich beide Teams wieder akklimatisiert hatten. Dann kombinierten sich Donkor und Pherai auf der linken Außenbahn gut durch die SVS-Defensive. Donkors scharfe, flache Hereingabe holte sich jedoch Drewes, der dabei mit Lauberbach zusammeprallte (52‘). Nach einer kurzen Behandlungspause konnte der Keeper aber weitermachen. Das Duell wurde kampfbetonter, es spielte sich mit der Zeit deutlich mehr zwischen den Strafräumen ab. In den 15 Minuten nach dieser Chance blieb es vor den beiden Toren eher ruhig. Herausgespielte Möglichkeiten blieben Mangelware. Über den eingewechselten Jan-Hendrik Marx zeigte die Eintracht in der 70. Minute nochmal Offensivdrang, der Rechtsverteidiger legte auf Pherai, der ins Zentrum zog, mit seinem Steckpass aber leider nicht Ujah, sondern nur einen Sandhäuser Akteur fand (70‘). Acht Minuten vor Ende der regulären Spielzeit gab es dann nochmal eine Ecke, getreten von Pherai. Diese kam über Nikolaou im Zentrum zu Saulo Decarli, der im Nachschuss das Leder in die Maschen stocherte (82‘). Das EINTRACHT-STADION tobte. Und doch sollte das noch nicht das Ende sein. Es war der Auftakt für eine wilde Schlussphase, denn der SV Sandhausen kam nochmal zurück. Nach einer Ecke stieg Zhirov am höchsten und erzielte den Ausgleich (88‘). Doch die Eintracht ließ sich nicht beirren und hatte durch Donkor die passende Antwort parat. Nach einer Flanke von Marx verpasste Ujah im Zentrum per Kopf, der abgefälschte Ball wurde zur perfekten Vorlage für den Linksverteidiger, der das Spielgerät unter die Latte schweißte (89‘).

Es war der Schlusspunkt in einer umkämpften und nicht immer hochklassigen Partie, die gegen Ende aber nochmal richtig Fahrt aufnahm! Die drei Punkte blieben somit an der Oker. Für die Löwen geht es am nächsten Wochenende nun zur SpVgg Greuther Fürth (Samstag, 13 Uhr). 

Das Spiel im Stenogramm:
Eintracht
Hoffmann – Decarli, Nikolaou, Henning (Wiebe, 64‘), Multhaup (Marx, 64‘), Pherai (Wintzheimer, 83‘), Ujah (Kaufmann, 90'+4), Benković, Donkor, Lauberbach (Bonga, 90'+4), Kuruçay.

Sandhausen
Drewes – Zhirov, Dumic, Zenga, Ajdini, Papela (El-Zein, 82‘), Bachmann, Sicker, Ademi (Al Ghaddioui, 68‘), Esswein (Evina, 68‘), Okoroji (C. Kinsombi, 90'+1).

Tore:
1:0 Decarli (82‘)
1:1 Zhirov (88‘)
2:1 Donkor (89‘)

Zuschauer:
20.000

Fotos: Agentur Hübner

Eintracht - SV Sandhausen