Lauberbach: "Ich hatte einfach Lust zu Spielen"

Der Angreifer im Interview

Lion Lauberbach ist einer der Löwen-Neuzugänge der vergangenen Transferperiode. Direkt nach seinem Wechsel Ende August sprach Eintracht-Coach Michael Schiele dem Stürmer sein vollstes Vertrauen aus und setzte den 23-Jährigen nur einige Tage nach seiner Ankunft beim Auswärtsspiel gegen den SC Verl sofort in die Startelf. Von Anfang an zeigt der gebürtige Erfurter was in ihm steckt und belohnte sich im Heimspiel gegen den VfL Osnabrück mit seinem ersten Tor für Blau-gelb. Im Interview mit eintracht.com spricht der Neulöwe unter anderem über die erste Zeit in Braunschweig, sein schnelles Debüt im Löwen-Trikot und was für Rituale er vor dem Spiel pflegt.

Moin Lion, Du bist seit etwas mehr als fünf Wochen bei der Eintracht. Wie hast Du Dich in der Löwenstadt und in der Mannschaft eingelebt? Hast Du vielleicht schon einen Lieblingsplatz in Braunschweig?

Lion Lauberbach: “Den Umständen entsprechend habe ich mich schon gut eingelebt. Ich habe zwar noch keine Wohnung und war jetzt lange im Hotel, das wird sich demnächst aber auch noch regeln. Bisher hat es mir auf jeden Fall die Braunschweiger Altstadt sehr angetan. Mit der Mannschaft ist es natürlich alles sehr schnell und turbulent gegangen. Es war aber überhaupt kein Problem, mich hier einzufügen. Ich wurde super aufgenommen und hatte relativ schnell das Gefühl, als würde ich schon ein Jahr mit den Jungs spielen.“

Wie verbringst Du aktuell Deine trainings- und spielfreie Zeit? Sightseeing in Braunschweig?

Lauberbach: “Bisher bin ich in meiner Freizeit relativ viel nach Kiel gefahren, um die ganzen behördlichen Dinge zu klären und mich um meine Wohnung zu kümmern. Da blieb leider noch nicht allzu viel Zeit dafür.“

Gehen wir mal ein bisschen zurück: Du hast in der Jugend bei Rot-Weiß Erfurt gespielt, wie bist Du damals zum Fußball gekommen? Bist Du schon früher direkt auf Torejagd gegangen?

Lauberbach: “Stürmer war ich schon von Anfang an. Das war immer die Position, die mir am besten gefallen hat. Sicherlich haben mich da auch die berühmten Spieler geprägt, die im Angriff unterwegs waren. Ich wurde von meiner Mutter mit vier Jahren angemeldet und war vorher beim Judo. Das hat aber nicht so gut geklappt (lacht). Ich war vorher noch bei einem anderen Erfurter Verein und bin dann mit sechs zu Rot-Weiß Erfurt gewechselt. Von da an habe ich dort alle Ausbildungsschritte bis zu den Profis durchlaufen.“

Was waren in deiner Kindheit Deine größten Idole und in welcher Vereins-Bettwäsche hast Du geschlafen?

Lauberbach: “Die Bettwäsche mit dem Vereinslogo drauf war nicht so meins. Ich war aber schon immer Bayern-Fan. Das sind ja glaube ich viele. Mein Lieblingsspieler ist schwierig an einer Person festzumachen. Früher mochte ich Ronaldinho und den brasilianischen Ronaldo sehr gerne. Später hat sich das eigentlich immer mal wieder gewandelt.“

Verfolgst Du privat noch andere Sportarten? Oder konzentrierst Du Dich vollkommen auf den Fußball?

Lauberbach: “Hauptsächlich Fußball. Ich schaue mir hier und da auch mal was anderes an, wenn beispielsweise Basketball läuft oder zuletzt im Rahmen der Olympischen Spiele. Ansonsten ist es aber überwiegend nur Fußball.“

Bei den Blau-Gelben bist Du direkt durchgestartet und standest nur wenige Tage nach deiner Verpflichtung bereits in der Startelf. Ziemlich wenig Eingewöhnungszeit. Wie bist Du mit der Situation umgegangen?

Lauberbach: “Ich habe mich eigentlich sehr gefreut und war glücklich, dass der Trainer mir direkt das Vertrauen geschenkt hat. Es ist für einen Fußballer immer das Beste, wenn man gleich spielen kann. Von daher habe ich mir eigentlich keine großen Gedanken gemacht. Der Trainer und die Mannschaft haben mir auch keinen Druck gemacht. Ich hatte einfach Lust zu Spielen und hab da dementsprechend gar nicht viel drüber nachgedacht.“

Hast Du ein Ritual, das Du vor jeder Partie erledigen musst?

Lauberbach: “Ich mache da schon so ein paar Dinge. Zum Beispiel ziehe ich immer den Stutzen und den Schuh links zuerst an. Bevor ich den Rasen betrete und wenn ich ihn wieder verlasse, habe ich auch ein paar kleine Rituale. Ich denke, Fußballer sind immer so ein bisschen abergläubisch.“

Gegen Osnabrück hast Du Dein erstes Tor für die Eintracht an der Hamburger Straße erzielen können. Wie war das Gefühl nach langer Zeit mal wieder vor vielen Fans zu knipsen?

Lauberbach: “Es war definitiv cool. Ich war schon mit anderen Vereinen in meiner Karriere im EINTRACHT-STADION zu Gast. Einmal mit dem FSV Zwickau zum Abendspiel mit vollen Rängen. Die Stimmung hier ist schon klasse. Wenn man dann auch noch trifft, ist das natürlich überragend. Vor allem, weil in den vergangenen Monaten so wenig Fans auf den Tribünen dabei sein durften.“

Du hast bei Hansa Rostock und dem FSV Zwickau schon Drittliga-Erfahrung sammeln können, aber auch bei Holstein Kiel eine Liga höher gekickt. Worin bestehen für Dich die größten Unterschiede zwischen Liga 3 und der 2. Bundesliga?

Lauberbach: “Die 3. Liga ist auf jeden körperlich betonter. Du musst mehr über die physischen Aspekte kommen. In der 2. Bundesliga ist definitiv das Spieltempo höher und ich glaube, dass viele Partien dort von individuellen Spielern entschieden werden. In der 3. Liga kannst du auch mal mit viel Kampf deine Punkte holen, während es einer Liga höher schon schwierig wird, wenn du nicht individuell gut aufgestellt bist.“

Zuletzt habt Ihr vier Punkte aus zwei Spielen geholt und seid weiterhin in Schlagdistanz zu den vorderen Plätzen. Was erwartest Du von der Partie gegen Saarbrücken am kommenden Freitag?

Lauberbach: “Ich rechne mit einem schweren Auswärtsspiel. Allerdings glaube ich, dass wir gut drauf sind. Wir haben in den vergangenen Spielen immer Gas geben, auch wenn wir ziemlich kaputt waren. Mit uns muss man auf jeden Fall rechnen. Wir haben jetzt etwas mehr Zeit, um uns auf das Duell vorzubereiten. Von daher fahren wir auf jeden Fall dorthin, um etwas Zählbares mitzunehmen.“

Danke, Lion!