Löwen erkämpfen 1:1-Remis gegen St. Pauli

Neuzugang Helgason trifft bei seinem Debüt

1:1 (0:0)-Unentschieden an der Hamburger Straße! Die Eintracht holt gegen den FC St. Pauli nach zwischenzeitlichem Rückstand einen Punkt. Nach einer offensiv chancenarmen ersten Hälfte sorgte Elias Saad in der 59. Minute für die Führung der Gäste (59'). Die Löwen fanden in Persona von Neuzugang Thorir Helgason aber die passende späte Antwort und glichen in der 80. Minute zum 1:1 aus. Die spannende Schlussphase sollte am Ende keinen Sieger mehr hervorbringen.

Ausgangslage:
Im EINTRACHT-STADION trafen heute die beiden Teams mit den wenigsten bisher erzielten Treffer aufeinander. Die Löwen siegten zwar im vergangenen Heimspiel gegen Schalke 04, mussten dafür aber in Karlsruhe bei der 0:2-Niederlage Federn lassen. Ein Erfolgserlebnis gegen die Kiezkicker hätte einen größeren Sprung und das Überholen des heutigen Gastes in der Tabelle bedeutet. Dieser wartete nun seit mehr als 285 Minuten auf einen eigenen Treffer, blieb aber zum Start der neuen Spielzeit bisher ungeschlagen. Nach drei Remis in Serie wollte St. Pauli aber an der Hamburger Straße wieder jubeln und die drei Zähler nach zuletzt zwei Niederlagen im EINTRACHT-STADION mit in die Hansestadt nehmen.

Aufstellung:
Nach dem Platzverweis von Jannis Nikolaou im Duell mit dem Karlsruher SC am vergangenen Spieltag, sah sich Jens Härtel gezwungen auf der Sechserposition zu wechseln. Der wiedergenesene Sebastian Griesbeck rückte nach seinen muskulären Beschwerden zurück in die Startformation und ersetzte den Kapitän positionsgetreu. Zudem kam Neuzugang Florian Krüger nach seiner Verpflichtung am Dienstag direkt zu seinem Startelf-Debüt bei den Löwen, er begann für Fabio Kaufmann. Auch Jan-Hendrik Marx nahm zunächst auf der Reservebank Platz, da Brian Behrendt nach seiner abgesessenen Gelb-Rot-Sperre von dem Fußballlehrer den Vorzug erhielt. Er nahm seinen gewohnten Platz in der Innenverteidigung ein. Auch beim FCSP konnte Fabian Hürzeler auf einen Akteur zurückgreifen, dessen Rotsperre abgelaufen war. Karol Mets rückte wieder in die Defensive, für ihn wich David Nemeth. Ansonsten vertraute der 30-Jährige derselben Elf wie gegen Magdeburg am vierten Spieltag.

Die Partie:
Die ersten Minuten im EINTRACHT-STADION waren nicht von Aufregung geprägt, beide Teams waren um Spielkontrolle bemüht und verpassten es, sich große Gelegenheiten zu erspielen. Die Gäste aus Hamburg waren zunächst feldüberlegen, bissen sich aber in der Anfangsphase an den sicher stehenden Löwen die Zähne aus. Die Elf von Jens Härtel lauerte derweil auf ihre Konterchance. Ein geblockter Schuss von Elias Saad war in den ersten zehn Minuten noch mit das Gefährlichste, was die Zuschauer an der Hamburger Straße zu sehen bekamen (7‘). Den ersten offensiven Akzent der Hausherren leitete Neuzugang Florian Krüger ein, der mit seiner Flanke am zweiten Pfosten Anton Donkor fand. Der Kopfball des Flügelspielers landete als Vorlage im Zentrum bei Johan Gómez, der das Leder aber nicht voll erwischte (12‘). Die Löwen agierten fortwährend defensiver, ließen sich aber von den Boys in brown immer mal wieder auf Gegenstöße einladen. Die nächste größere Gelegenheit eröffnete sich wieder dem FCSP. Ein Pass von Marcel Hartel erreichte über Umwege Manolis Saliakas, der aus gut 20 Metern aus dem Lauf abzog. Doch sein Versuch geriet deutlich zu hoch (19‘). Die Blau-Gelben sorgten allerdings ihrerseits für Gefahr, als Donkor sich stark auf der Außenbahn durchsetzte und mit seiner halbhohen Hereingabe Anthony Ujah fand. Der Halbvolley aus der Körperdrehung wäre wahrscheinlich eine größere Aufgabe für St. Paulis Schlussmann Nikola Vasilj geworden, doch Karol Mets grätschte entscheidend dazwischen und lenkte das Spielgerät ab (22‘). Mit der Zeit wurde es auch in den jeweiligen Strafräumen brenzliger. Ein Weitschuss von Lars Ritzka und ein schnell ausgeführter Freistoß der Eintracht, an dessen Ende Ujah den Ball am Gehäuse vorbeischob, blieben aber ohne Erfolg (24‘/25‘). Beide Mannschaften fanden im Abschluss nicht die richtige Konsequenz und es blieb bei Halbchancen und bereinigten Situationen. Ein Kopfball von Ujah war in der 37. Minute eine gute Chance, doch sein Versuch landete etwas weiter neben dem Kasten der Gäste (37‘). Diese wiederum waren weiter mehr am Ball und verpassten nach einer Kombination von Marcel Hartel und Andreas Albers das Führungstor, als der Stürmer im Sechzehner der Löwen aus kurzer Distanz leicht am Ball vorbeitrat (39‘). So ging es nach 45 Minuten torlos in die Kabinen.

Die zweite Halbzeit begann, wie die erste endete. Sowohl die Löwen als auch St. Pauli suchten Lösungen gegen die stabil agierenden Defensivreihen, fanden aber zunächst keine. Immer wieder pflückten Ron-Thorben Hoffmann und Nikola Vasilj Flanken aus der Luft oder ein Bein eines Verteidigers verhinderte den letzten Pass. Eine schön herausgespielte Chance ließ Gómez liegen, als sich Krüger, Ujah und der US-Amerikaner schnell durch den Verbund des FCSP kombinierten. Der Abschluss verfehlte das Ziel aber deutlicher (54‘). Fünf Minuten später war der Bann gebrochen - allerdings auf Seiten des FC St. Pauli. Nach einer Flanke von Jackson Irvine, bekam Elias Saad am zweiten Pfosten von der blau-gelben Defensive zu viele Freiheiten zugesprochen. Der 23-Jährige ließ Danilo Wiebe keine Chance und vollendete trocken an Keeper Hoffmann vorbei ins kurze Eck (59‘). Die Eintracht musste mehr nach vorne werfen und offensiv aufdrehen. Der FCSP wurde fortan früher angelaufen und unter Druck gesetzt. Doch zum gewünschten Ertrag führte das zunächst nicht und das Duell blieb auf dem Feld ausgeglichen. In der 75. Minute kam auch der zweite Neuzugang der Eintracht aus dieser Woche zu seinem schnellen Debüt. Thorir Helgason ersetzte Danilo Wiebe. Zwei Minuten später hätte St. Pauli beinahe zum zweiten Mal zugeschlagen, doch sowohl Härtel als auch Saad scheiterten beide in aussichtsreichen Positionen, wobei Hoffmann eine starke Rettungstat (77‘/79‘) zeigte. In der 80. Minute war der Jubel auf Seiten der Eintracht, als Thorir Helgason sein Debüt schon nach fünf Minuten auf traumhafte Weise vergoldete. Ein langer Ball auf Ujah rutschte am Sechzehner des FCSP in den Rückraum, wo der Isländer perfekt stand und das Leder wuchtig ohne zu zögern in die Maschen drosch (80‘). Eine spannende Schlussphase startete, bei der vor allem das stimmungsvolle EINTRACHT-STADION für ordentlich Emotionen sorgte. Der Videoschiedsrichter und Referee Florian Lechner schauten sich zudem einen Zweikampf zwischen Robin Krauße und Connor Metcalfe im Sechzehner an, entschieden am Ende aber auf kein Foulspiel gegen den Braunschweiger.

So sichert sich die Eintracht einen wichtigen Punkt gegen die Kiezkicker und geht nun in die Länderspielpause. Am 17. September geht es dann um 13.30 Uhr im Berliner Olympiastadion weiter, wenn Hertha BSC auf die Härtel-Elf wartet.

Das Spiel im Stenogramm:

Eintracht
Hoffmann – Ivanov, Krüger (Kaufmann, 59‘), Ujah, Donkor, Wiebe (Helgason, 75‘), Kurucay (Decarli, 83‘), Behrendt, Griesbeck (Rittmüller, 59‘), Krauße (C), Gómez (Caliskaner, 75‘).

St. Pauli
Vasilj – Saliakas, Mets, Wahl, Irvine, Smith, Hartel, Afolayan, Albers (Banks, 76’ (Sinani, 90‘)), Ritzka (Treu, 90’), Saad (Metcalfe, 90’).

Tore:
0:1 Saad (59‘)
1:1 Helgason (80‘)

Gelbe Karten:
Ivanov, Gómez / Irvine, Afolayan, Banks

Schiedsrichter:
Florian Lechner

Zuschauer im EINTRACHT-STADION:
21.290

Fotos: Agentur Hübner, imago images

5. Spieltag: Eintracht - FC St. Pauli