Löwen schlagen Türkgücü mit 2:0

Lauberbach und Henning treffen zum Heimsieg

Eintracht feiert dank einer effektiven Leistung gegen Türkgücü München einen 2:0-Heimerfolg. Trotz anfänglichem Stotterstart und offensivem Übergewicht auf der Seiten der Gäste, nutzten die Löwen ihre Möglichkeiten im ersten Durchgang durch Lion Lauberbach (18') und zu Beginn der zweiten Hälfte durch Bryan Henning (48'). In der Endphase der Begegnung sichert eine organisierte Abwehrarbeit hinten die Null und sorgt damit für Jasmin Fejzic' achtes Spiel ohne Gegentreffer in dieser Saison.

Ausgangslage:
Für die Eintracht ist es nach der Länderspielpause und der Absage des Auswärtsspiels bei den Würzburger Kickers die Rückkehr in den Liga-Alltag und das erste Pflichtspiel seit Ende Oktober. Mit einem Sieg gegen die heutigen Gäste könnten die Löwen trotz eines Spiels weniger auf den dritten Tabellenplatz springen. Zudem will die Mannschaft von Chef-Trainer Michael Schiele die Heimbilanz aufbessern. Der Gast aus der bayrischen Landeshauptstadt steht im Vergleich zu den Löwen nicht ganz so gut dar. Türkgücü ist vor der Partie einen Rang vor den Abstiegsplätzen zu finden und will mit Trainer Peter Hyballa an der Hamburger Straße den Befreiungsschlag schaffen. Drei Punkte wären für die Münchener wichtig, um sich unten aus dem Tableau herauszuarbeiten. 

Aufstellung:
Drei Wochen liegen zwischen heute und dem vergangenen Pflichtspiel der Löwen. Viel Zeit um über Veränderungen in der Startelf nachzudenken, was Coach Schiele auch getan hat. Martin Kobylanski kommt zu seinem zweiten Startelfeinsatz und bildet eine Doppelspitze mit Lion Lauberbach. Zudem rückt Maurice Multhaup für Luis Görlich auf die Rechtsverteidigerposition und Enrique Peña Zauner nimmt zunächst auf der Bank Platz. Für ihn ist Jomaine Consbruch nach seinem verletzungsbedingten Ausfall gegen Wiesbaden wieder von Anfang an dabei. Insgesamt starten die Blau-Gelben in einem 4-4-2-System mit Raute im Mittelfeld. 

Die Partie:
Nach der langen Spielpause brauchten die Löwen ein wenig, um richtig in die Partie zu kommen. Mehrere Male stiegen die Braunschweiger aus Sicht von Schiedsrichter Florian Heft in den Zweikämpfen zu hart ein und gaben den Gästen aus München so bereits zu Beginn gute Möglichkeiten für Freistöße. Den ersten kleinen Aufreger produzierte die Eintracht jedoch direkt nach wenigen Minuten selbst. Michael Schultz wollte einen Rückpass auf Fejzic spielen, verschätzte dabei aber die Position des Keepers und legte das Spielgerät mit etwas Glück hauchzart am eigenen Tor vorbei (5'). In den folgenden Minuten blieb Türkgücü offensiv auffälliger, schaffte es allerdings nicht sich klare Torchancen zu erarbeiten. Nach zehn Minuten gelang Kobylanski aus der Distanz dann ein erster Versuch für die Eintracht auf das Tor von Keeper René Vollath. Der 31-Jährige hatte aber keine Probleme, den Ball zu sichern. Die Anfangsviertelstunde gehörte den Gästen, doch mitten in diese Überlegenheit knipsten die Blau-Gelben zur glücklichen Führung. Nach einem langen Ball von Robin Krauße auf Kobylanski, legte dieser den Ball kurz vor dem Strafraum überlegt auf den mitgelaufenen Lauberbach quer. Der Stürmer blieb aus der Entfernung eiskalt und legte das Leder aus 18 Metern mit ordentlich Effet am herausgestürmten Vollath vorbei in die Maschen (18'). Damit traf der Top-Torschütze der Eintracht in vier der vergangenen fünf Pflichtspielen der Löwen. Die Partie flachte daraufhin etwas ab. Türkgücü wollte antworten, die Löwen wollten nachlegen und konnten das Spiel nun ausgeglichener gestalten. Viele Nicklichkeiten, Fouls und Diskussionen mit dem Schiedsrichter störten jedoch zunächst den Spielfluss der Begegnung. Die Möglichkeiten blieben weiterhin aus und das Aufeinandertreffen war durch Körperlichkeit und Aktionen zwischen den beiden Strafräumen geprägt. Fehler im Aufbauspiel, Ballverluste und sichere Defensiven auf beiden Seiten verhinderten einen offenen Schlagabtausch mit gefährlichen Situationen. Ein Freistoß von Kobylanski, den Krauße per Fluggrätsche knapp verpasst, blieb die letzte Aktion vor der Halbzeit. Bis zum Pausenpfiff blieb es daher bei der 1:0-Führung für die blau-gelben Hausherren. 

Die zweite Hälfte konnte dann aus Braunschweiger Sicht nicht besser starten. Nach einem Doppelpass mit Kobylanski tauchte Bryan Henning nur drei Minuten nach dem Wiederanpfiff frei vor dem Kasten der Gäste auf und vollstreckte aus kurzer Distanz souverän zum 2:0. Michael Schiele rief sein Team an der Seitenlinie dazu auf, jetzt nicht nachzulassen. Zunächst sorgte aber Türkgücü für ein kleines Raunen im EINTRACHT-STADION. Boubacar Barry kam aus einer verdeckten Position zum Schuss, Fejzic sah den Ball erst sehr spät und konnte das Leder dann aber gerade noch mit seinem Bein parieren (53'). Der Startschuss für eine offensivere Phase der beiden Mannschaften. Wenige Minuten später verpasste Henning dann die größte Möglichkeit auf seinen zweiten Doppelpack im heimischen Stadion in dieser Saison. Im Angriffspressing eroberte der flinke Mittelfeldakteur den Ball und stand plötzlich frei vor Vollath. Der Torhüter der Münchener riss instinktiv die Arme hoch und konnte so den zu flachen Heber problemlos festmachen (55'). Auch Brian Behrendt mit einem strammen Freistoß (58') und Kobylanski selbst aus aussichtsreicher Position (62') ließen in den folgenden Minuten Chancen liegen und schafften es nicht, den Deckel endgültig draufzumachen. So witterte Türkgücü die Chance auf den Anschlusstreffer, aber Barry und der eingewechselte Eric Hottmann scheiterten direkt hintereinander aus der Entfernung an Fejzic (67'). Bei der Eintracht standen für die restliche Spielzeit Abwehrarbeit und Umschaltspiel mit Kontern im Fokus. Die Gäste aus München schafften es aber selbst nicht mehr, den Heimsieg der Eintracht noch ernsthaft zu gefährden. Stattdessen ergaben sich für die Löwen wirklich Räume, um den Deckel endgültig draufzumachen. Doch sowohl Basti Müller, als auch Benny Girth und Kobylanski ließen teils beste Einschussgelegenheiten auf das 3:0 liegen. Es rächte sich aber nicht, denn Schiedsrichter Heft pfiff beim Stand von 2:0 ab, damit fahren die Löwen drei wichtige Zähler ein und setzen sich weiter in der Spitzengruppe der 3. Liga fest.

Das Spiel im Stenogramm:
Eintracht

Fejzic – Schultz, Schlüter, Nikolaou, Henning, Lauberbach (Girth, 84'), Multhaup (Peña Zauner, 69'), Consbruch (Kijewski, 69'), Kobylanski (Müller, 78'), Behrendt, Krauße (May, 84')

Türkgücü
Vollath – Barry, Rieder (Knöll, 83'), Sorge, Kuhn (Hottmann, 68'), Kehl-Gomez (Kusic, 68'), Tosun (Irving, 54'), Gorzel, Sararer, Vrenezi (Scepanik, 83'), Sliskovic

Tore:
1:0 Lauberbach (18')
2:0 Henning (48')

Zuschauer:
7.795

Fotos: imago images / regios24, Eintracht

Eintracht - Türkgücü München