Löwen unterliegen im Niedersachsenderby
0:3-Niederlage
Am 10. Spieltag unterlagen die Löwen im 183. Niedersachsenderby gegen Hannover 96 zuhause mit 0:3 (0:2). Nach einer intensiven Anfangsphase dezimierten sich die Löwen aufgrund einer Roten Karte für Erencan Yardimci früh selbst (17'). Danach spielten die Roten ihre Überzahl aus und sorgten dank eines Doppelschlags von Stürmer Benjamin Källman früh für einen 0:2-Rückstand der Eintracht (32'/36'). In der zweiten Hälfte konnten die Löwen trotz vieler Wechsel und Kampf nicht mehr zurückkommen. Daisuke Yokota erhöhte gar noch auf 0:3 (61').
Ausgangslage:
Nach dem Auswärtssieg in Düsseldorf kehrte die Eintracht mit neuem Selbstvertrauen ins heimische EINTRACHT-STADION zurück und das rechtzeitig zum 183. Niedersachsenderby. Die Löwen wollten den Schwung aus dem Erfolg vom Rhein mitnehmen, damit der Turnaround nachhaltig gelingt. Nach vier Niederlagen in Serie hatte der Dreier zuletzt für spürbare Erleichterung gesorgt. Im Derby wollten die Blau-Gelben nun vor ausverkauftem Haus wieder ihr Gesicht zeigen: mutig, angriffslustig und hungrig. Der Gegner aus der Landeshauptstadt punktete mit einem starken Saisonstart, aber zuletzt angekratzter Form. Mit vier Siegen untermauerten die Roten früh ihre Rolle als Aufstiegsfavorit. Doch in den vergangenen Wochen lief es für die Elf von Trainer Christian Titz nicht mehr rund: Nur ein Sieg aus den fünf vergangenen Spielen trüben den Blick auf die Tabelle. In der vergangenen Saison konnte Hannover kein Derby gewinnen.
Aufstellung:
Trainer Heiner Backhaus setzt nach dem erfolgreichen Auswärtssieg gegen Fortuna Düsseldorf auf Kontinuität und Vertrauen und geht mit einer unveränderten Startelf gegen Hannover 96 auf den Platz. Christian Titz tauschte unterdessen gleich dreifach in seiner Anfangsformation. Nawrocki, Aseko Nkili und Chakroun rückten in die Startelf und ersetzten Blank, Taibi und Rochelt.
Die Partie:
Beide Mannschaften starteten zunächst ausgeglichen in die Partie. Die Löwen hielten in dem heißen Duell von Beginn an mit und nahmen sogar vermehrt das Heft des Handelns in die Hand. Nach einem Freistoß von Enzo Leopold, hielt Löwen-Keeper Thorben Hoffmann problemlos (3‘). Die erste Gelegenheit bot sich der Eintracht als Lino Tempelmann eine Lücke entdeckte und linksaußen Fabio Di Michele Sánchez auf die Reise schickte, seine Hereingabe fand aber keinen Abnehmer (3‘). Die Gäste zeigten sich nach einem Eckball erstmals vor dem Löwen-Tor. Boris Tomiak probierte es per Kopf, doch Hoffmann konnte den Kasten mit einer guten Parade seinen Kasten zunächst sauber halten (17‘). Nur wenige Augenblicke darauf folgte allerdings der Bruch im Spiel der Löwen. Im Nachgang eines Fouls von Hayate Matsuda an Florian Flick gerieten Erencan Yardimci und Boris Tomiak aneinander. Dabei griff der Löwen-Stürmer dem Hannoveraner an den Hals. Die Tätlichkeit ließ Schiedsrichter Robert Hartmann keine andere Wahl, als die Rote Karte zu zücken (17‘). Die Blau-Gelben versuchten nun in Unterzahl die eigene Hälfte freizuhalten, sahen sich aber einem drückenden Gegner gegenüber und mussten sich ab sofort vor allem auf die Defensivarbeit beschränken. Mitten in dieser Phase gab es dann auch noch den nächsten Nackenschlag. Mustapha Bundu setzte sich rechts gegen drei Blau-Gelben durch und spielte flach ins Zentrum, wo Benjamin Källman, den Ball ins Netz beförderte (32‘). Zu allem Überfluss kam dann auch noch Pech für die Hausherren dazu. Nach nur wenigen Minuten erhöhten die Gäste auf 0:2. Wieder war es Källman, der nach einem abgefälschten Schuss im Sechzehner der Eintracht den Fuß hinhielt (36'). In der Folge verteidigte Hannover weiter hoch, setzte die Backhaus-Elf früh unter Druck. Für die Blau-Gelben ergaben sich bis zur Halbzeitpause keine guten Chancen, um den Rückstand doch nochmal zu verkürzen. Auch nach der Pause machte sich die Unterzahl der Löwen deutlich bemerkbar. Die Eintracht fand in Unterzahl wenig Mittel, um den Roten noch einmal gefährlich zu werden. Stattdessen kam es für die Gastgeber noch dicker. Nach einer Hereingabe von Kolja Oudenne traf Daisuke Yokota per Direktabnahme zum 0:3 (61'). Eine dezimierte Eintracht warf sich zwar in die Zweikämpfe, hatte Hannover aber auch im Nachgang des dritten Treffers nicht mehr viel entgegenzusetzen. Levente Szabó hatte noch den Ehrentreffer auf dem Fuß. Einen Weitschuss von Di Michele Sánchez fälschte der Ungar zunächst ab, doch Hannovers Nahuel Noll war zu Stelle. Auch der Abpraller, der ihm erneut vor die Füße viel, landete nicht im Tor (64'). Im weiteren Spielverlauf gab es dann nicht mehr viel zu sehen. Die Roten verwalteten das Ergebnis. Die Eintracht probierte ihr Glück, fand aber auch in den restlichen 30 Minuten offensiv kaum Lösungen. Für einen eigenen Treffer reichte es nicht mehr. Unter dem Strich verlieren die Blau-Gelben das Heimderby gegen Hannover mit 0:3 und bleiben damit vorerst auf dem zwölften Platz der 2. Bundesliga stehen.
Kommende Woche reist die Mannschaft von Heiner Backhaus nach Franken ins Max-Morlock-Stadion. Das Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg findet am Samstag, dem 1. November um 13 Uhr statt.
Das Spiel im Stenogramm:
Eintracht
Hoffmann – Flick, Aydin, Yardimci, Marie (72‘ Sané), Breunig (46‘ Szabo), Tempelmann (46‘ Heußer), Ehlers, Di Michele Sánchez, Köhler (C) (72‘ Kaufmann), Conteh (59‘ Gómez).
Hannover
Noll – Tomiak, Ghita, Nawrocki (58‘ Blank), Bundu (45‘ Yokota), Leopold (C), Källman, Chakroun (72‘ Rochelt), Aseko Nkili (58‘ Roggow), Matsuda (46‘ Oudenne), Neubauer.
Tore:
0:1 Källman (32‘)
0:2 Källman (36‘)
0:3 Yokota (61‘)
Gelbe Karten:
Köhler, Di Michele Sánchez / Matsuda, Tomiak, Bundu, Yokota, Oudenne
Besondere Vorkommnisse:
Yardimci (17' Rote Karte/Tätlichkeit)
Zuschauer im EINTRACHT-STADION:
22.089 (davon 2.113 Gästefans)