Marx: "Für diese Momente spielt man Fußball"

Die Stimmen zum 3:2-Heimerfolg gegen den TSV Havelse

Ein zähes Heimspiel endet in einer spektakulären Schlussphase, nach den 90 Spielminuten bleiben die Punkte in Braunschweig. Auf den späten Ausgleich der Gäste hatte die Eintracht mit Jan-Hendrik Marx doch noch die Antwort, nur eine Minute später stellte Lion Lauberbach fast noch auf 4:2. Nach dem Schlusspfiff waren sich bei der Eintracht alle einig: Wichtig ist nur der Dreier. Die Stimmen zum Spiel:

Jan-Hendrik Marx:
"Es war ein ekliges Spiel. Das 2:2 war natürlich ein Schockmoment für uns. Aber die Mannschaft war da und wir konnten nochmal einen draufsetzen. Wer das Ding über die Linie drückt, ist dann egal. Ich bin natürlich stolz, dass ich der Mannschaft was zurückgeben konnte und wir den Sieg feiern können. Für diese Momente spielt man Fußball. Wir werden uns die Szenen angucken und es versuchen, in Zukunft besser zu machen. Wichtig sind heute die drei Punkte, den Rest arbeiten wir auf."

Martin Kobylanski:
"In hektischen Situationen muss man trotzdem immer versuchen, einen kühlen Kopf zu bewahren. Ich glaube, nach dem 2:2 haben uns einige sicherlich abgeschrieben und gedacht, wir holen nur den einen Punkt. Beim 3:2 sind viele Leute von uns mitgegangen und waren in der Box. So machen wir das Tor. Ob das verdient ist oder nicht, darüber brauchen wir uns nicht unterhalten. Die drei Punkte bleiben hier, dass ist das Wichtigste. Wir spielen bisher eine gute Saison und stehen zurecht im oberen Tabellendrittel."

Michael Schiele:
"Natürlich sind wir überglücklich. Heute waren viele Dinge in der Partie, die man so von der eigenen Mannschaft nicht kennt. Wir gehen 1:0 in Führung und man denkt, dass es dann ein wenig ruhiger wird. Teilweise war es schon so, aber wir haben dann einfach zu viele Fehler in unserem Spiel gehabt. Die Umschaltaktionen vom Gegner hatten wir gut im Griff, der TSV wurde dann eher über Standardsituationen gefährlich. Die Situation vor dem ersten Ausgleich wurde von uns nicht klar bereinigt, dann kommt Lakenmacher völlig frei zum Kopfball, weil wir gepennt haben. Es gibt bessere Zeitpunkte, um einen Gegentreffer hinnehmen zu müssen. Der TSV war nach dem 2:2 vielleicht zu gierig, das könnte man bei uns nach dem 2:1 aber auch konstatieren. Im Mittelfeld waren viele Räume, hinzu kommen Foulspiele nah am Sechzehner. Beim 3:2 haben wir uns den Ball dann super in der eigenen Hälfte erkämpft, sind nach vorne geprescht. Lion hat dann viele Gegner auf sich gezogen und die anderen stark freigespielt. Im Nachschuss hat Jan den Ball dann über die Linie gedrückt. Ein sehr wichtiger Sieg mit sehr wichtigen Punkte. Dass es heute aufgrund der Tabellensituation und Erwartungshaltung schwer wird, war klar. Wir haben es aber zum Schluss noch gezogen."

Rüdiger Ziehl (Trainer TSV Havelse):
“Es ist eine bittere Niederlage für uns. Wir hatten uns vorgenommen, ein gutes Spiel abzuliefern und eine Reaktion auf die Niederlage zu zeigen. Das hat die Mannschaft gut umgesetzt. Wir hätten aufgrund der Leistung und unseres Einsatzes gegen eine Top-Mannschaft in der 3. Liga einen Punkt verdient. Klar ist auch, dass man im Moment Glück haben muss. Wir sind nach den Rückständen immer wiedergekommen, die Moral der Mannschaft war richtig gut. Mir hat gefallen, dass wir auch im eigenen Ballbesitz mutig waren. Ich bin mit der Leistung zufrieden, das Ergebnis ist bitter. Nach dem 2:2 waren wir vielleicht zu gierig, wollten einen eigenen Konter abschließen und waren dann unsortiert. Am Ende werden wir dafür bestraft und es tut richtig weh, dass wir trotzdem mit null Punkten nach Hause fahren müssen.“

Foto: Agentur Hübner