Müller: "Aus dem Nichts wurde hier kurzfristig etwas Besonderes geschaffen"

Die Organistatoren der eLöwen im Gespräch

Am Wochenende findet die erste Saison der Löwen im eFootball mit dem DFB-ePokal-Turnier einen krönenden Abschluss. Auch, wenn der große Wurf in der Liga am Ende nicht gelungen ist, gab es im ersten Jahr der digitalen Blau-Gelben aufregende Momente und Spiele. Die beiden Organisatoren Christoph Köchy und Marc Müller sprechen im Interview mit eintracht.com gemeinsam über die vergangene Spielzeit und blicken vorsichtig nach vorn.

Am Wochenende werden die virtuellen Schuhe ein letztes Mal für diese Saison gebunden, das erste Jahr eFootball bei den Blau-Gelben ist dann vorbei. Wie fällt euer Fazit aus?

Christoph Köchy: "Ich schaue mit einem weinenden und einem lachenden Auge zurück. Wir haben unser Minimalziel Platz zehn verpasst und können daher mit dem sportlichen Abschneiden nicht zufrieden sein. Dennoch gab es ganz viele positive Momente, wie zum Beispiel den Derbysieg."

Marc Müller: "Ich hatte befürchtet, dass es sehr schwer werden würde. In der Virtual Bundesliga treten nur die absoluten Topspieler an und mit denen konnten wir nur punktuell mithalten. Unser Ansatz mit Talenten an den Start zu gehen ist nur bedingt aufgegangen. Wir haben im Vorfeld zwar zwei große Scoutingturniere veranstaltet, leider war aber kein Spieler dabei, der uns sofort hätte weiterhelfen können."

Woran liegt es deiner Meinung nach, dass teilweise überragende Spiele abgeliefert wurden, das aber nur so selten?

Marc: "Konstanz ist hier der Schlüsselbegriff - genau die macht eben den Unterschied aus. Die besten Spieler – und das ist nicht nur im eFootball so – liefern jede Woche ab, ganz egal wer der Gegner ist. Positive Ausschläge nach oben gibt es immer, auf Top-Level wird das Niveau aber dauerhaft abgerufen. Das ist uns nicht gelungen. Es hat mir aber unabhängig des sportlichen Abschneidens sehr viel Freude bereitet, die wöchentliche blau-gelbe Show mit dir zu moderieren, Christoph. Daher sollte das gesamte Projekt schon als Erfolg beurteilt werden, denn unser Team hat Woche für Woche Tausende junger Eintracht-Fans begeistert. Aus dem Nichts wurde hier kurzfristig etwas Besonderes geschaffen."

Christoph: "Auf jeden Fall, die Zahlen auf Twitch waren herausragend, auch im bundesweiten Vergleich. An der Stelle sei auch den vielen Fans gedankt, die uns bis zum letzten Spieltag die Treue gehalten und den Chat immer wieder mit blau-gelben Herzen geflutet haben."

Aber besonders waren die Spiele immer, auch aufgrund der Unterstützung der Fans und Zuschauer, oder?

Christoph: "Die Stimmung rund um die Spieltage war schon außergewöhnlich, das war vielleicht bei einigen unserer Spieler sogar kontraproduktiv. Wenn du sonst nur für dich spielst und dir auf einmal ein paar tausend Leute zucken, dann ist das natürlich ein anderer Druck."

Marc: "Definitiv, gerade für Amateure ist das nicht ganz leicht. Daher haben wir im Winter ja auch noch einmal reagiert und versucht, Jungs in den Kader zu holen, die mehr Lockerheit mitbringen. Leider ging der Plan auch nicht in Gänze auf."

Christoph: "Versuchen mussten wir es, generell ist so eine erste Saison natürlich immer schwer und hier und da mussten wir Lehrgeld zahlen. Trotzdem war es ein aufregendes und lehrreiches erstes Jahr und dafür möchten wir uns noch bei Eintracht für die gute Zusammenarbeit bedanken!"

Am heutigen Freitag startet das DFB-eFootball-Finalturnier. Alle Infos erhaltet Ihr natürlich auch über unsere Kanäle.