Schiele: "Die Euphorie müssen wir mitnehmen"
Der Coach lässt Aufstieg und Saison Revue passieren
Die 2. Bundesliga ruft! Nach einer intensiven Saison dürfen sich die Löwen über den direkten Wiederaufstieg freuen. Lange Zeit spielte die Mannschaft von Chef-Trainer Michael Schiele oben mit, die vorderen Plätze blieben so immer in Reichweite. Sah es lange so aus, als wäre die Relegation das realistischste Szenario, änderte das Saisonfinale alles. Auch, weil mit dem 1. FC Kaiserslautern der direkte Konkurrent Nerven zeigte. Es ist nach diesen emotionalen Wochen also an der Zeit, mal beim Coach nachzufragen, wie er seine erste blau-gelbe Saison und den krönenden Abschluss wahrgenommen hat. Wir haben mit Michael Schiele vor der Partie gegen Viktoria Köln gesprochen.
Moin, Michael! Hast Du schon Zeit gehabt, den Aufstieg so richtig zu realisieren?
Michael Schiele: "Wahrgenommen hab ich es auf jeden Fall. Wir haben ja im Stadion und die Woche über viel gefeiert. Realisieren tue ich es aber erst so langsam. Ich denke, da muss noch ein wenig mehr Zeit vergehen und ich muss das Ganze noch ein bisschen mehr aufsaugen. Die Euphorie müssen wir mitnehmen. Die ganze Mannschaft hat sich das verdient. Die nächsten Tage, vielleicht auch Wochen, sollten wir das genießen. Dann ist aber auch schon wieder der Fokus angesagt. Bei mir wird es natürlich aufgrund der Aufgaben drumherum deutlich schneller gehen."
Jetzt bist Du seit knapp einem Jahr hier bei uns an der Oker. Hättest Du im Juni 2021 damit gerechnet, dass es schon in dieser Saison für den Sprung in die 2. Bundesliga reicht? Wann hat sich dieses Gefühl bei Dir eingestellt?
Michael Schiele: "Es ist hier einfach eine schöne Zeit. Als wir den Kader zusammengestellt haben, hat man schon gemerkt, dass durch die Strukturierung und trotz unpopulärer Entscheidungen die Jungs dabei waren, die wir gebraucht haben. Es war am Ende ein Team, dass als Gesicht, für meine Art Fußball zu spielen, steht. Diese Spieler haben zu diesem Stadion, diesen Fans und diesem Verein gepasst. Sie wollten immer ihr letztes Hemd geben und haben viel Leidenschaft an den Tag gelegt. Wir sind nicht so gut gestartet, vielleicht waren damals noch zu viele alte Spieler auf dem Rasen. Knapp vor Ende der Transferperiode haben wir ja nochmal mit Jüngeren nachjustiert. Es gibt sehr viele Momente in der Spielzeit, in denen du denkst, dass es klappen könnte. Wenn in einem Spiel alles funktioniert, dann drehe ich mich zum Co-Trainer Matthias Lust und freue mich, dass die Jungs so marschieren, wie wir das vorgeben. Beim Pokalspiel gegen den HSV gab es damals die Kehrtwende, danach haben wir drei Siege in Folge geholt. Da hat sich die Spielidee und Philosophie in der Mannschaft entwickelt und da ist was zusammengewachsen. Auch das 2:2 nach einem 0:2-Zwischenstand bei 1860 München nach dem Winter hat nochmal viel Schub gegeben. Da gab es einfach viele Momente, auch außerhalb des Platzes. Ich wusste schon früh, dass einiges möglich ist."
Das komplette Interview mit unserem Aufstiegstrainer gibt es hier zu sehen!
Foto: Agentur Hübner