Schiele: "Die Jungs pushen sich gegenseitig"

Pressekonferenz vor der Partie gegen den SC Verl

Kurz nach dem ersten Heimsieg der Saison und sechs Punkten aus den zwei Spielen gegen den Halleschen FC und den FSV Zwickau geht es am morgigen Dienstag um 19 Uhr in Lotte gegen den SC Verl. Der Sportclub ist gut in die Saison gestartet und befindet sich aktuell auf dem achten Tabellenplatz. Bevor es für die Blau-Gelben im Stadion am Lotter Kreuz gegen die Ostwestfalen geht, saßen Chef-Trainer Michael Schiele und Verteidiger Brian Behrendt in der Pressekonferenz und stellten sich den letzten Fragen zum Auswärtsspiel am morgigen Abend. Dabei sprachen beide über…

…das gewonnene Heimspiel:
Brian Behrendt: “Dass uns der Heimsieg Selbstvertrauen gibt, ist glaube ich keine Frage. Es hat sich ein Stück weit schon mit dem DFB-Pokalspiel gegen den HSV gezeigt, zu was wir im Stande sind. Was für eine Leistung in der Mannschaft steckt, haben wir auch in den vergangenen beiden Ligaspielen zeigen können. Man erkennt die Handschrift des Trainers und jeder von uns weiß zu 100%, was er kann. Gerade deswegen ist es super, wenn es dann im Spiel so funktioniert, wie man es sich in den vergangenen Wochen erarbeitet hat. Die Durchschlagskraft nach vorne und unsere stabile Defensive, die uns in der vergangenen Saison gefehlt haben, sind jetzt da und das macht uns zu einem ekligen Gegner. Das werden wir in den nächsten Spielen versuchen beizubehalten, so wie es uns in den letzten Spielen gelungen ist. Darüber sind wir alle natürlich froh und das gibt uns viel Kraft für die bevorstehenden Aufgaben.“

…die guten Leistungen in den vergangenen Partien:
Michael Schiele: “Wenn man sieht, wie die Mannschaft zusammenwächst und wie jeder verinnerlicht, was wir auf dem Platz umsetzen wollen, ist das schon positiv. Die Jungs pushen sich gegenseitig und dabei geht es nicht nur um Kampfgeist, sondern auch um die schwere Verteidigung, wenn wir den Ball haben. Wir sind sicherlich variabel und das macht mich zuversichtlich, auch wenn der verfügbare Kader jetzt etwas kleiner ist. Es gibt einige auf der Bank, die genau so die Leistung bringen können und müssen.“

…die Vorbereitung auf die Englische Woche:
Schiele: “Es war jetzt tatsächlich wenig Zeit zwischen den beiden Partien, aber das ging unserem bevorstehenden Gegner ja ähnlich. Wir haben gestern ein bisschen in die Regeneration investiert. Auch heute stand nicht so viel an, damit die Jungs morgen wieder frisch sind. Dann sehen wir, bei wem es dann die vollen 90 Minuten klappt. Wir haben in der Vorbereitung gut gearbeitet, von daher können wir durchaus die Körner auf die Piste bringen.“

…den bevorstehenden Gegner Verl:
Schiele: “Der SC Verl hat in der vergangenen Spielzeit eine Top-Saison gespielt. Auch in diese Spielzeit sind sie super reingestartet. Sie spielen einen sehr gepflegten und ballsicheren Fußball. Sie haben viele Positionen, mit denen sie immer wieder in die Tiefe gehen können. Zudem zeichnet sie eine breite Spielanlage mit zweikampfstarken Akteuren in der Offensive aus. Nach dem großen Umbruch im Team hat mein Kollege Guerino Capretti seine Spielidee umsetzen können. Wir wissen, dass uns eine Mannschaft erwartet, die viele erfahrene, aber auch junge und unbekümmerte Spieler bereithält. Verl kann nichts verlieren und so spielen sie auch auf.“

Behrendt: “Verl ist eine sehr offensive Mannschaft. Wenn wir es gut machen, finden wir trotzdem freie Räume vor, vor allem auf den Positionen in der Außenverteidigung. Ansonsten hat Verl sehr dribbelstarke Spieler in der letzten Reihe, die es in den Griff zu bekommen gilt. In unserem dritten Auswärtsspiel wollen wir so auftreten, wie wir es in Halle gemacht haben: mit viel Ballbesitz, um möglichst viele Chancen kreieren zu können. Da gilt es alles reinzulegen.“

…das Personal:
Schiele:
“Luc Ihorst ist definitiv raus und auch bei Bryan Henning wird es leider nichts, da er noch über Schmerzen in der Schulter klagt. Wir hoffen, dass da in den nächsten drei bis vier Tagen noch etwas passiert und wir mehr Gewissheit haben. Bei Michael Schultz schauen wir nochmal, wie es ihm morgen geht. Er hat ja durchaus schon mit Maske gespielt, da der aktuellen Verletzung schon zwei Nasenbrüche vorausliegen. Eigentlich wäre es für die Regeneration besser, wenn jetzt keine Englische Woche wäre. Die Chancen stehen 50:50, dass er morgen dabei ist. Letztendlich liegt die Entscheidung aber bei ihm, ob er sich unter den Voraussetzungen schon fit genug fühlt.“

…Neuzugang Lion Lauberbach:
Schiele:
„Lion war gestern und heute am Nachmittag schon auf dem Platz. Wir sind vorne gerade nicht mit Stürmern gesegnet. Ich weiß, dass er brennt und dass er spielen kann. Er ist fit und hat das eine oder andere Vorbereitungsspiel gemacht. Zudem bringt er gewisse Attribute mit rein, die am Ende dafür sorgen, dass es Spaß macht zuzuschauen. Wir haben aber auch andere Spieler im Kader, die schon länger bei uns sind und auch die Abläufe kennen. Die sind jetzt vielleicht auch mal an der Reihe sich zu zeigen. Da schlafe ich aber nochmal eine Nacht drüber (lacht). Wir hatten diese Position offen und wollten noch einen größeren Stürmer vorne im Kader haben. Den haben wir mit Lion bekommen. Er hat aber nicht nur Größe, sondern ist bei Flanken gut, kann auch defensiv mitarbeiten und hat eine gewisse Schnelligkeit. Er wird dem Gegner sicher auch wehtun. Nach seiner starken Saison in Zwickau habe ich ihn im Auge behalten. Wir erwarten uns schon Biss und gutes Anlaufen, aber sicher kann er auch mit dem Ball was anfangen. Er gibt uns noch mehr Variabilität.“

…die Außenbahnen:
Schiele: “Bei Enrique merkt man schon, dass er lange nicht viel gespielt hat. Maurice war im vergangenen Jahr mehr auf dem Platz. Er meinte, dass es bei ihm in Ordnung gewesen ist. Sicherlich kann einer von den beiden auch mal ganz vorne spielen, die Möglichkeit besteht ja auch. Es wäre aus meiner Sicht nicht unbedingt das richtige Signal, wenn man beide draußen lässt. Multi hat besonders in Halle ein starkes Spiel gemacht und Enrique hat jetzt seinen ersten Treffer erzielen können. Wir hoffen, dass wir gut gearbeitet haben und die Jungs auch dann nochmal 80 Minuten Gas geben können. Nichtsdestotrotz sind auch Lasse Schlüter und Yari Otto Alternativen für die Positionen.“

…den Abschluss vor dem Tor:
Schiele: “Enrique Peña Zauner hat das klasse gemacht. Zwickau war in Unterzahl und dann hat er genau das ausgenutzt und gut vollstreckt. Wir haben nicht nur zuhause, sondern auch in Halle ein paar Situationen gehabt, in denen wir ein paar Mal zu viel gespielt haben. Insgesamt ist es Variabilität, die wir im letzten Drittel brauchen. Manchmal muss man den Ball auch vor dem Tor nochmal querlegen. Diese Situationen muss der Spieler dann auf dem Platz selbst erkennen. Es gibt da nicht unbedingt falsche Entscheidungen, sondern optimale Entscheidungen, die zu einer finalen Aktion führen. Das hat Enrique top gemacht. Diese Spieler brauchen wir. Vor dem Tor haben sie schon ihre Freiheiten.“

Foto: Agentur Hübner