Schiele: "Müssen wieder alles in die Waagschale werfen"
Die Pressekonferenz vor der Begegnung mit dem SV Wehen Wiesbaden
Zwei Siege, acht Tore. Die vergangenen beiden Duelle haben die Blau-Gelben auf den zweiten Tabellenplatz vorgeschoben. Vor allem offensiv platzte zuletzt der Knoten und die Mannschaft von Chef-Trainer Michael Schiele sorgte bei den gegnerischen Abwehrreihen für ordentlich Wirbel. Am Samstag wollen die Löwen diese Marschroute fortsetzen. Der Gegner aus Wiesbaden hatte zu Beginn der Woche Coach Rüdiger Rehm entlassen und ein neues Dreiergespann als vorläufiges Führungspersonal an der Seitenlinie installiert. Ob das die Löwen bei der Vorbereitung beeinflusst und was die Blau-Gelben am Samstag erwartet, beantwortete der Fußballlehrer auf der Pressekonferenz vor dem Aufeinandertreffen. Michael Schiele über...
...den Gegner Wehen Wiesbaden:
Schiele: "Es ist ein starker Gegner, der enorme offensive und indivuelle Qualität mitbringt. Johannes Wurtz und Torhüter Florian Stritzel sind zwar noch gesperrt, aber es sind direkt Leute auf den Positionen nachgerückt. Mit Maximilian Thiel und Kevin Lankford haben sie über die Außenbahnen ein brutales Tempo. Wir müssen gegen diese Offensive gewappnet sein. Zudem hat Wehen Wiesbaden erfahrene Spieler mit Mittelfeld und in der Abwehr. Es ist eine top Drittliga-Mannschaft."
...über den Trainerwechsel beim Gegner:
Schiele: "Es ist immer schade, wenn ein Trainer, den man gut kennt, seinen Job verliert. Rüdiger Rehm hat über die Jahre gute Arbeit in Wiesbaden geleistet und ist mit ihnen in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Der Verein hat das jetzt so entschieden. Die Gründe haben sie genannt. Es macht die Sache für uns natürlich nicht leichter. Es gibt ein neues Trainergespann. Was sie für neue Ideen einbringen, wissen wir nicht. Welche Formation sie spielen und ob es eher defensiver oder offensiver Fußball wird, das kann man nicht vorhersehen."
...die Vorbereitung auf das Spiel:
Schiele: "Wir haben gegen offensive Gegner gute Lösungen gefunden, beispielsweise gegen den BVB II, der uns vor große Aufgaben gestellt hat. Jetzt konnten wir aber am Wochenende auch eine defensive Mannschaft bespielen. Wir werden schauen mit welcher Formation und welchem Personal wir in die Partie gehen. Aus den vergangenen Begegnungen kann man viel Positives rausziehen. Das werden wir tun und uns auf uns konzentrieren. Es wird aufgrund des Trainerwechsels sicherlich eine andere Videoanalyse werden, als gewohnt. Wir werden aber schon auch auf Szenen aus den vergangenen Spielen eingehen. Sicherlich werden wir dann auch Änderungen auf dem Platz und in der Halbzeit vornehmen können. Die Mannschaft ist am Samstag gut vorbereitet, sodass jeder weiß, was er bei welchem System und Aufbau zu tun hat. Wir werden, wie jeden Spieltag, alles in die Waagschale werfen müssen."
...das Personal:
Schiele: "Hinter dem Einsatz von Jomaine Consbruch ist noch ein leichtes Fragezeichen. Gegen den TSV Havelse ist die Kapsel im Fuß sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Schwellung ist mittlerweile leicht abgeklungen, aber letztendlich werden wir am morgigen Tag erst entscheiden können, ob er mit dem Schmerz umgehen kann. Jannis Nikolaou war bereits vergangene Woche nicht mit dabei, bei ihm gibt es auch noch ein Fragezeichen. Er hat heute zwar wieder trainiert, aber bei ihm ist ein gewisses Risiko vorhanden. Er ist ein sehr erfahrener Spieler und kennt seinen Körper gut. Natürlich ist er heiß auf die Partie, aber man darf es auch nicht übereilen, weil seine Verletzung im schlimmsten Fall wieder aufbrechen kann. Wir hoffen, dass wir morgen alle da haben, um auch sehen zu können, wer im Kader ist und spielen wird."
...die Defensivarbeit der Löwen:
Schiele: "Wenn man als Team diese Anzahl an Zu-Null-Spielen hat, dann ist das durchaus positiv. Wir haben aber auch einmal vier Gegentore bekommen und es gibt trotzdem Mannschaften, die in der Defensive noch besser sind. Es liegt bei uns nicht nur am Jasi Fejzic. Er hat einen großen Anteil daran. Das geht dann aber auch über die Viererkette, das Mittelfeld und die vorderste Linie, die anlaufen und nach hinten arbeiten müssen. Es ist im Grunde einfach ein Kollektiv. Diese Arbeit ist auf vielen Schultern verteilt und das kommt dann auch im Trainerteam gut an."
Foto: Agentur Hübner