Ein Aufsteiger im Soll

Der SC Preußen Münster im Fokus

Aufsteiger, die direkt aus der Regionalliga in die zweite Liga durchmarschieren, sind immer etwas Besonderes! So auch der SC Preußen Münster, denn der SC ist nach 33 Jahren wieder zweitklassig! Und trotz dieser langen Abstinenz fanden die Adler relativ schnell ihren Platz in der Liga und können behaupten: Mit aktuell Platz 15 liegen sie voll im Soll beim Erreichen ihres Saisonziels. Denn das es für die Preußen nur um den Klassenerhalt geht, war und ist allen in und rund den Verein bewusst. 

Matchfacts:

  • Genauso wie die Löwen sind auch die Adler offensiv recht ungefährlich. Jubeln konnten die Münsteraner erst 27-mal, und damit dreimal mehr als die Blau-Gelben.
  • Kopfbälle als Mittel zum Sieg: Die Münsteraner sind Kopfballungeheuer in der Offensive. Bereits 74 Torschüsse entstanden aus Kopfbällen, während der Schnitt in der 2. Bundesliga bei gerade einmal 59 liegt. Die Größe macht's an der Hammer Straße.
  • Starke Defensive für ein Team im Abstiegskampf: Nur 34 Gegentore kassierte das Team von Cheftrainer Sascha Hildmann, der seit 2019 im Amt ist. Mit dieser Marke reiht sich der Verein bei Namen wie den HSV, Köln oder auch Paderborn ein. Es ist der große Trumpf des Teams in dieser Saison.
  • Duell der gelben Karten: Preußen Münster und die Eintracht sind Spitzenreiter im Sammeln von Verwarnungen. Die Preußen holten sich 75-mal die gelbe Karte, die Löwen bereits 69-mal. Es dürfte also nicht nur aufgrund der Tabellenkonstellation als sicher gelten, dass es am Sonntag ebenfalls hitzig wird.
  • Überlassen den Ballbesitz gerne anderen: Die Adler haben die zweitniedrigste Ballbesitzquote. Im Schnitt haben die Münsteraner nur 44 Prozent den am eigenen Fuß.

Unter Beobachtung:

  • Joshua Mees
    Joshua Mees ist der Toptorschütze der Adler. Sieben Mal konnte der gebürtige Lebacher bereits jubeln. Allerdings wartet der 28-Jährige nun schon seit Ende Januar auf einen weiteren Treffer. Zuletzt war der Linksaußen verletzungsbedingt nicht im Kader und saß auch eine Gelbsperre ab. Grundsätzlich ist der bundesligaerprobte Außenspieler gesetzt.
  • Jorrit Hendrix
    Extreme Erfahrung im Mittelfeld: Der absolute Leader und Anker bei den Münsteranern ist der Niederländer Jorrit Hendrix. Mit 182 Eredivisie-Einsätzen (1. Liga in den Niederlanden) gehört Hendrix zu den erfahrensten Spielern in der 2. Bundesliga. 405 Zweikämpfe bestritt der Holländer, von denen er 54,6% gewinnen konnte. In der Laufdistanz führt der Niederländer das Team ebenfalls an – bereits 246,96 Kilometer lief er in dieser Saison.
  • Charalambos Makridis
    Auch hier trifft Erfahrung auf die Blau-Gelben: Makridis bestritt in seiner Karriere bereits 121 Spiele in der 2. Bundesliga, unter anderem für den SSV Jahn Regensburg und den VfL Osnabrück. Der 28-Jährige ist der Top-Vorlagengeber der Adler und kommt in dieser Saison auf fünf Scorerpunkte. Hinter Joshua Mees verzeichnet er die meisten Torschüsse in dieser Saison, auch wenn seine Spielzeit zuletzt schwankte.

Die Lage:
Das Spiel verspricht aufgrund der Tabellenkonstellation Spannung und Nervenkitzel. Die Hausherren liegen auf Rang 15 und sind damit einen Platz besser platziert als die Löwen. Drei Punkte trennen beide Teams, zudem kann Münster das deutlich bessere Torverhältnis aufweisen. Im Hinspiel gab es an der Hamburger Straße ein 1:1-Remis, weil sich Blau-Gelb nach der frühen Führung durch Rayan Philippe ganz schnell den Ausgleich fing. In der Folge sah man die Qualität, die die Münsteraner bereits die gesamte Spielzeit auszeichnet: Ihre defensive Stabilität. Es wird auch am Sonntag nicht einfach werden, zu klaren Torabschlüssen zu kommen. Ein weiterer Trumpf der Gastgeber sitzt auf der Trainerbank und heißt Sascha Hildmann. Der Cheftrainer ist bereits seit 2019 für die Preußen verantwortlich, die stets zu ihrem Coach standen. Klare Abläufe im Spiel und eine positive Grundstimmung rund um den SC Preußen Münster sind erkenn- und spürbar. Doch mit einem Sieg kann die Eintracht punktetechnisch aufschließen und für weitere Spannung im Tabellenkeller sorgen. 

Foto: DFL/Getty Images/Lukas Schulze