Strompf: "Die Leute und den Verein ins Herz geschlossen"

Der ehemalige Löwen-Verteidiger im Gespräch vor dem Wiedersehen

Am morgigen Freitag wird es für einen Akteur zu einem besonderen Wiedersehen kommen. Defensivakteur Philipp Strompf feierte Ende der vergangenen Saison den Aufstieg mit dem SSV Ulm in die 2. Bundesliga. Zwei Jahre zuvor gelang ihm genau das schon mit der Braunschweiger Eintracht. Nun trifft der 26-Jährige das erste Mal auf seine alte Mannschaft. Wir haben mit dem Abwehrmann gesprochen und uns erkundigt, wie es ihm seit seinem Wechsel von der Eintracht ergangen ist.

Hi Pippo, vor einem Jahr hast Du die Eintracht verlassen. Wie geht es Dir heute?

Philipp Strompf: "Mich hat es vor einem Jahr nach Schweden gezogen, wo es für mich persönlich nicht so gut lief. Ich habe aber glücklicherweise den Weg zurück nach Deutschland gefunden. Seitdem ich in Ulm bin, geht es mir persönlich sehr gut, ich bin in eine schöne Stadt hier gekommen und ich habe den Spaß am Fußball wieder entdeckt. Zum Ende meiner Zeit bei Braunschweig hatte ich Probleme mit der Hüfte, aber das ist mittlerweile alles verheilt, sodass ich körperlich wieder am Top-Level dran bin und performen kann."

Du hast Deine Zeit in Schweden schon kurz angesprochen. Wie kam dieser Wechsel seinerzeit zustande und warum der Schritt nach Skandinavien?

Strompf: "Nachdem klar war, dass es bei Braunschweig nicht mehr weitergeht, hatte ich auch einige Optionen von Drittligisten. Gleichzeitig hat sich aber auch die Gelegenheit mit Schweden ergeben. Ich hatte mich dann entschieden aus Deutschland wegzukommen, um was Neues zu sehen und zu erleben. Nach der Verletzung wollte ich wieder spielen und habe gedacht, dort habe ich die perfekte Möglichkeit dafür. Dementsprechend habe ich mich bewusst dafür entschieden, ein neues Land kennenzulernen und eine neue Art Fußball zu spielen, um mal ein kleines Abenteuer zu erleben."

Seit Januar spielst Du in Ulm, mit dem SSV eilst Du seither von Erfolg zu Erfolg. Der Aufstieg im Sommer war nun schon Dein zweiter Aufstieg in Liga zwei. Was kannst Du uns über den SSV Ulm sagen?

Strompf: "Vieles ist ähnlich wie in Braunschweig. Es ist ein sehr familiäres Umfeld, es gibt eine großartige Fankultur, die Stadt lebt auch für den Fußball. Das war in Braunschweig alles damals genauso. Man merkt, dass hier auch viel Tradition dahintersteht. Jeder im Verein weiß, dass er hart arbeiten muss, um erfolgreich zu sein und das ist auch in der Mannschaft verankert. Jeder gibt jeden Tag Gas und versucht sein Bestes zu geben. Es ist sehr schön, von Leuten umgeben zu sein, die die gleichen Ambitionen teilen."

Du hast bisher alle Spiele der Saison 90 Minuten durchgespielt und zuletzt auch Dein erstes Tor in der zweiten Liga geschossen. Ist das auch ein Zeichen, dass es für Dich gerade sehr gut läuft?

Strompf: "Es ist ein Zeichen für die harte Arbeit der letzten Monate und Jahre. Es zeigt, dass ich immer drangeblieben bin, egal was in meinem Weg lag, ob das Verletzungen oder einfach Phasen waren, in denen ich mal weniger gespielt habe. Ich habe immer an mich geglaubt, an mir gearbeitet und bin meinem Weg treu geblieben. Jetzt ist es schön und ich bin dankbar, dass es mir jetzt so gut geht und mein Körper wieder in dem Zustand ist, dass er in den Spielen über die vollen Distanzen gehen kann."

Jetzt kommt am Freitag die Eintracht als Gast ins Donaustadion. Du hast selbst zwei Jahre hier in Braunschweig verbracht, hast Du noch besondere Erinnerungen von dieser Zeit?

Strompf: "Ja, der Aufstieg natürlich. Das Aufstiegsjahr war eine besondere Zeit, auch weil wir da echt eine mega Mannschaft hatten. Wir sind sehr zusammengewachsen und haben es dann gemeinsam mit der Rückkehr in die 2. Bundesliga gekrönt, was über die gesamte Saison auch immer unser Ziel war. Das war damals mein erster Aufstieg, ich wusste da noch gar nicht wie sowas ist und das zu erleben, war schon unglaublich. Mein erstes Spiel in der zweiten Liga gegen den Hamburger SV war dann auch nochmal ein besonderer Moment. Allgemein bin ich für die zwei Jahre sehr dankbar und hab das sehr genossen. Ich habe die Leute und den Verein in mein Herz geschlossen. Meine ganze Zeit in Braunschweig war sehr bereichernd und ich bin dankbar dafür, dass ich dort meine ersten Schritte und Erfahrungen im Profibereich machen durfte."

Gibt es noch Kontakt zu ehemaligen Mitspielern, auf die Du beim Spiel wieder treffen wirst?

Strompf: "Ich bin noch im engeren Austausch mit Fabio Kaufmann. Wir beide telefonieren oder schreiben uns regelmäßig. Mit Jannis Nikolaou hatte ich mich diese Woche auch noch kurz ausgetauscht. Er hat mir Glückwünsche für mein Tor geschickt und wir freuen uns, dass wir uns wiedersehen. Und klar, im Urlaub hatte ich auch einige von den Jungs nochmal gesehen."

Lass uns abschließend noch einen Blick auf das Duell werfen. Beide Teams sammelten bisher vier Punkte und konnten am vergangenen Spieltag den ersten Dreier einfahren. Was erwartest Du für ein Duell?

Strompf: "Ich denke, am Freitag wird es eine hochintensive Begegnung, in der beide Mannschaften die maximale Punktzahl mitnehmen wollen und dafür alles geben werden. Es ist auch ein spannender Fall: Freitagabend, Flutlicht, Donaustadion. Ich erwarte ein spannendes und interessantes Spiel für die Zuschauer."

Vielen Dank, Pippo! Bis morgen!

Foto: DFL/Getty Images/Reinaldo Coddou H.