Löwen verlieren in der Hauptstadt
0:1-Niederlage gegen Hertha BSC
Die Eintracht unterliegt am 13. Spieltag im Flutlichtspiel bei der Hertha aus Berlin mit 0:1 (0:0). Nach richtig starker erster Hälfte, in der es die Löwen verpassten, ein Tor zu erzielen, ist es im zweiten Durchgang der Berliner Marten Winkler, der den Treffer des Tages markiert (56'). Trotz ordentlicher Leistung verpasst die Mannschaft auch im Nachgang einen Treffer und damit ebenfalls etwas Zählbares aus der Hauptstadt mit auf die Heimreise zu nehmen.
Ausgangslage:
Nach der 0:2-Heimniederlage gegen den VfL Bochum wollten die Löwen in Berlin wieder ins Punkten kommen. In der Partie gegen den VfL hatte die Backhaus-Elf zwar mehr Abschlüsse, konnte ihre Überlegenheit jedoch nicht in Tore ummünzen. Die Länderspielpause sollte genutzt werden, um dem negativen Trend der vergangenen Woche ab sofort entgegenzutreten. Im nicht-öffentlichen Testspiel gegen den SC Paderborn 07 feierte die Eintracht einen 2:1-Sieg und tankte so hoffentlich das benötigte Selbstvertrauen für die nächste Aufgabe. Mit diesem positiven Gefühl im Gepäck reisten die Löwen am Freitagabend ins Berliner Olympiastadion, wo ein Gegner mit richtig Qualität wartete. Die Berliner präsentierten sich zuletzt enorm stabil, ließen nur wenige Chancen zu und überzeugten durch Kompaktheit, Disziplin und Kaltschnäuzigkeit. Mit Blick auf den Gegner forderte Cheftrainer Heiner Backhaus „Disziplin und harte Arbeit“ von seiner Mannschaft.
Aufstellung:
Nach der Länderspielpause durfte sich Trainer Heiner Backhaus über die Rückkehr einiger Stammspieler freuen: Lukas Frenkert stand nach überstandenem Muskelbündelriss erstmals wieder in der Startelf und hatte zuvor im Test gegen den SCP wichtige Minuten gesammelt. Kevin Ehlers kehrte nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre ebenfalls zurück. Neben den beiden kehrte auch Mehmet Can Aydin zurück. Zugleich war dies das letzte Spiel ohne Erencan Yardimci, der nach seiner Rot-Sperre in der kommenden Woche zurückkehren wird. Nicht zur Verfügung standen Lino Tempelmann, Sidney Raebiger, Johan Gomez und Frederik Jäkel. Robin Heußer und Max Marie rotierten zunächst auf die Bank. Beim Gegner kehrte der zuvor von Knieproblemen geplagte Gechter zurück. Zudem fehlt Eichhorn, der mit fünf Gelben Karten gesperrt ist. Für ihn lässt Trainer Stefan Leitl Diego Demme starten.
Die Partie:
Beide Mannschaften starteten selbstbewusst in die Partie, die Eintracht zeigte sich dabei von Beginn an mutig und hellwach. Nach acht Minuten brachte Sven Köhler einen Freistoß ins Zentrum, der Ball erreichte am zweiten Pfosten Patrick Nkoa, doch sein Kopfball ging knapp am Tor vorbei. Beide Mannschaften suchten sich Räume, doch gefährliche Abschlüsse blieben in der ersten halben Stunde aus. Die Löwen hingegen überzeugten in diesen ersten Minuten mit ihrem kämpferischen Auftreten und gutem Positionsspiel. Die Herthaner wurden meist gefährlich, wenn Fabian Reese Platz bekam. Die Flanke des linken Außenbahnsprinters fand den Kopf von Marten Winkler, dessen Kopfball zwar in Richtung Tor kam, doch Thorben Hoffmann keinerlei Probleme bereitete. Auch das hohe Pressing der Löwen brachte die Gäste immer mal wieder in Bedrängnis: Nach Balleroberung von Leon Bell Bell legt der das Leder in die Mitte auf den freistehenden Sidi Sané, doch Marton Dardai bekam seinen Fuß dazwischen (35'). Im Ballbesitz suchten die Blau-Weißen Lücken, doch gegen die kompakt stehende Defensive der Löwen fehlte es an Durchschlagskraft. Kurz vor der Halbzeit hatten beide Teams jedoch noch die Chance auf den ersten Treffer: Erst scheiterte Reese am Bein von Kevin Ehlers, dann legte Chris Conteh das Leder nach super Konter am Tor vorbei (45'). Somit ging es torlos in die Kabinen.
Aus der Pause kamen beide Teams ohne personelle Wechsel. Die Gastgeber begannen den zweiten Durchgang kämpferisch: Nach einem Foul von Michaël Cuisance an Flick brachte Di Michele Sánchez den fälligen Freistoß vor das Tor, leider ohne große Gefahr (48'). Mehmet Can Aydin probierte es in der Folge direkt, doch das Leder ging über das Gehäuse von Hertha-Keeper Tjark Ernst (50'). In der 56. Minute hatten die Hausherren dann das Quäntchen Glück auf ihrer Seite: Reese suchte sich seine Lücke und flankte aus dem linken Halbfeld ins Zentrum. Im Kopfballduell setzte sich Marten Winkler gegen Lukas Frenkert durch und traf per Kopf zur Führung (56'). Nach dem Führungstreffer traten die Blau-Weißen selbstbewusster auf. Mit neuer Energie und hohem Pressing suchten sich die Berliner nach dem Tor immer wieder Wege in den Strafraum von Keeper Hoffmann. Die Löwen hielten kämpferisch voll dagegen, in der eigenen Offensive fehlte es jedoch in den entscheidenden Momenten an Kaltschnäuzigkeit. So verpasste Conteh in der 71. Minute nach einer Hereingabe von Di Michele Sánchez den Ball und damit auch den Ausgleich (71'). Ein Freistoß von Paul Seguin nach Anbruch der Schlussviertelstunde bereitete Hoffmann keinerlei Probleme (76'). In Folge einer Flanke von Bell Bell ins Zentrum traf der Ball Linus Gechter am Arm. Nach VAR-Prüfung revidierte Schiedsrichter Michael Bacher die Entscheidung des Handelfmeters für die Löwen (88'). Trotz hohem Pressing der Löwen und einer Schlussoffensive blieb die Backhaus-Elf am Ende leider nicht zwingend genug und damit an diesem Abend im Olympiastadion torlos.
Am kommenden Samstag empfangen die Löwen den 1. FC Kaiserslautern im heimischen EINTRACHT-STADION. Anpfiff der Partie ist um 13 Uhr.
Das Spiel im Stenogramm:
Hertha BSC
Ernst – Demme (83' Sessa), Cuisance, Reese (C) (90'+6 Kolbe), Schuler (68' Grönning), Winkler (68' Krattenmacher), Seguin, Dardai, Karbownik (83' Zeefuik), Leistner, Gechter.
Eintracht
Hoffmann – Nkoa (81' Heußer), Flick, Aydin (70' Ramsak), Bell Bell, Ehlers, Di Michele Sánchez (81' Kaufmann), Sané, Köhler (C), Frenkert (62' Marie), Conteh (81' Polter).
Tore:
0:1 Winkler (56')
Gelbe Karten:
Aydin, Marie, Köhler / Seguin
Schiedsrichter:
Michael Bacher
Zuschauerzahl im Olympiastadion Berlin:
42.895