Wieder oben angekommen

Die SV 07 Elversberg in der Vorschau

Seit der Saison 2023/24 treffen die Löwen auf die Elf aus dem Saarland. Nun reist die SV Elversberg zum fünften Aufeinandertreffen in der blau-gelben Vereinshistorie am Samstag als einer der formstärksten Zweitligisten nach Braunschweig: Mit starker Offensivkraft, hoher Ballbesitzquote und zuletzt sieben Punkten aus vier Spielen hat sich die Mannschaft von Vincent Wagner in der Spitzengruppe etabliert. 

Wissenswertes:

  • Die Saarländer sind offensiv an der Ligaspitze: Gleich zwölf Großchancen konnten die Elversberger rausspielen, nur Holstein Kiel kommt an diesen Wert heran. Schwer zu stoppen sind sie darüber hinaus auch, denn nur Hannover wurde in der Saison mehr gefoult als die Akteure aus Südwestdeutschland.
  • Ruhende Bälle könnten für Elversberg der Schlüssel zum Erfolg sein. Die SVE erzielte ein Drittel der Tore nach Standardsituationen – nur zwei Mannschaften der 2. Bundesliga trafen öfter nach ruhenden Bällen.
  • Späte Treffer sind derzeit das Metier der Saarländer: Gleich dreimal trafen die Schwarz-Weißen schon in der Nachspielzeit des zweiten Durchgangs und sicherten sich so wichtige Punkte. Gegen Dynamo Dresden war es am vergangenen Spieltag ein Kopfballtreffer zum 2:2, gegen den 1. FC Kaiserslautern ein Tor zum 2:1-Sieg und gegen den 1. FC Nürnberg gewann man bereits zum Saisonauftakt durch eine Bude in der 90. Minute mit 1:0.
  • Zwar sind die Elversberger die Mannschaft der Liga mit der geringsten Laufdistanz, allerdings können sie anderweitig punkten: Die Wagner-Elf hält den ersten Platz der Liga mit Blick auf den Ballbesitz. Hier kommt die SVE im Durchschnitt auf 56 Prozent.

Unter Beobachtung:

  • Younes Ebnoutalib
    “Torjäger” ist die perfekte Bezeichnung für den 22-Jährigen: In den vergangenen zwei Spielen war er verantwortlich für vier der insgesamt sieben Saisontore seines Teams. Der gebürtige Frankfurter kam im Januar vom FC Gießen zur SVE. Bis Ende 2024 spielte er maximal in der Regionalliga. Jetzt zählt er aktuell die zweitmeisten Saisontore der Liga und liegt damit nur knapp hinter dem Darmstädter Isac Lindberg (fünf Saisontore).
  • Bambasé Conté
    Den Mann mit der Nummer 10 sollten die blau-gelben Jungs nicht aus den Augen lassen. Der 22-jährige Mittelfeldspieler wirft sich nicht nur in die meisten direkten Duelle bei den Schwarz-Weißen (145 Zweikämpfe) – er ist auch der Spieler der SVE mit den meisten Torschüssen und mit bisher 53,2 gelaufenen Kilometern das Arbeitstier der Saarländer.
  • Nicolas Kristof
    Der Elversberger Keeper verlängerte erst dieses Jahr frühzeitig seinen Vertrag an der Kaiserlinde. Zum Glück für die Gäste der Löwen, denn der 1,87m große Torhüter steht seit 91 Pflichtspielen für die Sportvereinigung zwischen den Pfosten und ist somit ein wichtiges Puzzlestück für die Erfolge der Saarländer, wie dem Aufstieg in die 3. Liga im Sommer 2022 und dem anschließenden Durchmarsch ins Unterhaus des deutschen Fußballs. Außerdem sorgt er dafür, dass seine Mannschaft bislang in der Saison die Null hält, was Gegentore nach Freistößen angeht.

Die Lage:

Während die Eintracht seit drei Spieltagen keinen Sieg mehr einfahren konnte, fährt die SVE den Trend in die andere Richtung: In den vergangenen vier Zweitliga-Partien blieb Elversberg ohne Niederlage und konnte dabei sieben Punkte erzielen. Trotz des großen personellen Umbruchs und des Trainerwechsels im Sommer, bei dem der langjährige Erfolgscoach Horst Steffen (jetzt SV Werder Bremen) von Vincent Wagner abgelöst wurde, konnten die Elversberger ihre Qualität zeigen und spielen weiter oben in der Tabelle mit. Leistungsträger wie Fisnik Asllani, Muhammed Damar und Semih Sahin aus der vergangenen Saison werden schmerzlich vermisst. Doch der Kader kompensiert diese Abgänge bisher souverän. Die spielfreudigen Auftritte lassen dabei Hoffnungen auf eine erneut sorgenfreie Spielzeit aufkeimen. Der Anschluss an die vorderen Tabellenränge ist unterdessen mehr als gewahrt. Gegen die Eintracht wollen die Elversberger das sechste Pflichtspiel in Folge ohne Rückschlag vom Platz gehen.

Das letzte Aufeinandertreffen:

In der vergangenen Begegnung zwischen dem BTSV und den Saarländern konnten sich die Löwen aus Niedersachsen leider nicht belohnen: Mit einer 0:3-Niederlage im Gepäck mussten sich unsere Blau-Gelben im vergangenen Mai auf den Heimweg begeben. Vor ca. 9000 Zuschauern traf der ausgeliehene Fisnik Asllani an der Kaiserlinde gleich in der 11. Spielminute. Einen Doppelpackt schnürte dann in Minute 18 und 21 Muhammed Damar, der somit den Sieg für den SVE bereits in der ersten Halbzeit besiegelte und den damaligen Löwen vor dem letzten Spieltag im Kampf um den Klassenerhalt einen Schuss vor den Bug verpasste.

Foto: DFL/Getty Images/Lukas Schulze