Wiesbaden setzt auf neuen Impuls auf der Trainerbank

Der SV Wehen Wiesbaden in der Vorschau

Die Saison begann für Aufsteiger Wehen Wiesbaden wirklich vielversprechend. Lange zeit sah es schwer danach aus, als sei der SVWW kein Abstiegskandidat, sondern ein Team, welches sich am Saisonende im Tabellenmittelfeld wiederfinden würde. Doch mit dem Jahreswechsel wendete sich das Blatt, seit Januar erspielten sich die Hessen lediglich zehn Punkte und rutschten mit dieser Ausbeute von Rang elf auf aktuell Platz 16 ab. Zuletzt musste deshalb Trainer Markus Kauczinski gehen, Nils Döring soll den Turnaround schaffen und den drohenden Gang zurück in Liga drei abwenden. 

Matchfacts:

  • Der letzte Saisonsieg liegt bei den Gästen bereits seit mehr als zwei Monaten zurück, damals gewannen die Wiesbadener mit 3:0 bei Mitaufsteiger SV Elversberg. Es war zeitgleich auch das letzte Spiel, in dem die Hessen keinen Gegentreffer kassierten. 
  • In der Hinrunde behielten die Löwen mit 3:1 die Oberhand und sicherten sich seinerzeit immens wichtige drei Punkte, die den Glauben an die eigene Stärke zurückbrachte. Es war im Dezember 2023 das erste Aufeinandertreffen beider Vereine in der 2. Bundesliga. 
  • Im Hinspiel erzielte Rayan Philippe seinen ersten Treffer im deutschen Profifußball, zudem steuerte der Franzose einen Assist bei. Philippe's Torekonto wuchs in den vergangenen Monaten auf acht Treffer. 
  • Der SV Wehen Wiesbaden erzielte in der laufenden Spielzeit lediglich 35 Tore, nur der VfL Osnabrück und Hansa Rostock trafen seltener ins Schwarze. Das Torverhältnis beider Teams ist nahezu identisch, die Eintracht erzielte und kassierte je ein Tor mehr als die Gäste aus der hessischen Landeshauptstadt. 

Unter Beobachtung

  • Florian Stritzel
    Der Keeper spielt seit 2021 in Wiesbaden und ist in dieser Saison einer der konstantesten Torhüter der gesamten Liga. Stritzel, 30 Jahre jung und fast zwei Meter groß, konnte bislang fünf Mal seinen Kasten komplett sauber halten und stand in jedem der bisherigen 32 Spiele auf dem Rasen. 
  • Sascha Mockenhaupt
    Mockenhaupt ist Kapitän der Mannschaft und emotionaler Leader. Der Verteidiger steht seit 2017 beim SVWW unter Vertrag und ist damit der dienstälteste Spieler im gesamten Kader. Anfang Februar verlängerte der 32-Jährige seinen Vertrag abermals, die neue Laufzeit ist der Öffentlichkeit jedoch nicht bekannt. 
  • Ivan Prtajin
    Der Mittelstürmer ist sowas wie eine Lebensversicherung für die Mannschaft. Der Kroate ist technisch stark und bringt Wucht rein, auch in Luftduellen. Die Konsequenz daraus sind bereits 13 Saisontore und zwei Torvorlagen, Prtajin ist mit Abstand der beste Scorer im Team und enorm wertvoll. 

Der Coach:
Mit Nils Döring sitzt erst seit wenigen Tagen ein neuer Mann auf der Trainerbank, er ist noch eine große Unbekannte. Döring hat nach der Entlassung von Markus Kauczinski das Amt interimsweise übernommen und kann bisher noch keinerlei Erfahrung im Profifußball als Trainer vorweisen. Das Heimspiel gegen Holstein Kiel war sein Debüt, trotz ansprechender Leistung unterlag die Elf dem Tabellenführer schlussendlich dennoch mit 0:1. Döring war zuvor Co-Trainer der Mannschaft und hatte diese Position seit November 2021 inne. In seiner Profilaufbahn kann Döring auf insgesamt 120 Einsätze für Rot Weiss Ahlen, für den SC Paderborn und für die Sportfreunde Siegen im deutschen Unterhaus verweisen

Die Lage:
Die Wiesbadener liegen drei Zähler hinter der Eintracht und weisen ebenso wie die Löwen ein Torverhältnis von -12 auf. Mit einem Sieg in Braunschweig würden die Gäste an der Eintracht vorbeiziehen, bei einer Niederlage ist Blau-Gelb nicht mehr einzuholen. Wie der direkte Klassenerhalt ist auch der direkte Abstieg noch möglich, da Hansa Rostock, aktuell auf Platz 17, nur ein Zähler hinter dem SVWW liegt. Es dürfte ein spannendes Saisonfinale werden, an dessen Ende die Wiesbadener die Liga halten wollen. 

Foto: DFL/GettyImages/Christian Kaspar-Bartke