Borsum: "Insgesamt bin ich mit der Leihe bisher zufrieden"
So läuft es bei unseren Leihspielern aus dem Nachwuchsleistungszentrum
Seit vergangenem Sommer kicken drei ehemalige Spieler aus dem Nachwuchsleistungszentrum leihweise in der viertklassigen Regionalliga. Justin Duda und Jona Borsum, beide mit einem Lizenzspielervertrag ausgestattet, sowie Linus Queißer sollen dabei wichtige Erfahrungen auf höherem Niveau sammeln. Wir sprachen mit allen drei Akteuren über die vergangenen Monate und den aktuellen Status Quo.
Justin Duda (22) – SG Barockstadt Fulda-Lehnerz
Nach sechs Jahren in der Löwenstadt wechselte Torhüter Justin Duda auf Leihbasis zur SG Barockstadt Fulda-Lehnerz in die Regionalliga Südwest. Der 22-Jährige trainierte in den vergangenen Spielzeiten fast ausschließlich mit dem Profikader und stand für die U23 im Tor. In Fulda kann er nun regelmäßig auf höherem Niveau Spielpraxis sammeln – der junge Torwart stand in der Liga in zehn der zwölf möglichen Spiele in der Startelf der Barockstädter, die zwei übrigen Partien verpasste er aufgrund einer roten Karte. Mit der SG steht Duda aktuell auf Tabellenplatz 14 der Regionalliga Süd. „In der neuen Stadt und im Verein habe ich mich sehr gut und schnell eingelebt. Nur am Anfang war es etwas ungewohnt, nach sechs Jahren nicht mehr den roten Löwen auf der Brust zu tragen“, berichtet Duda. Besonders wichtig bei der Eingewöhnung in Stadt und Verein sind laut eigener Aussage seine Mitspieler und die Verantwortlichen des Vereins gewesen. Und auch Eintracht-Kollege und Ligakonkurrent Jona Borsum habe ihm den Einstieg etwas erleichtert. Duda verpasste das interne Eintracht-Duell beider Spieler am 10. Spieltag zwar gesperrt, steht aber trotzdem regelmäßig mit dem jahrelangen Teamkollegen in Kontakt. „Natürlich wäre es schön gewesen gegen Jona zu spielen, aber abseits der Spiele tauschen wir uns auch so regelmäßig aus. Gegen Robin Krauße habe ich dagegen gespielt, das war schon sehr ungewohnt da wir über Jahre sonst immer im selben Team gespielt haben. Es ist immer gut, Leute in der Umgebung zu haben, mit denen man sich unterhalten kann", findet Duda. Spätestens im Rückspiel in der Regionalliga Südwest wollen sich beide Leihspieler dann zum ersten Mal als Konkurrenten auf dem Platz gegenüberstehen. Und auch im Hessenpokal, dessen Gewinn für die Teilnahme am DFB-Pokal berechtigt, könnten sich beide Teams noch in einem K. o.-Spiel treffen. Sowohl Barockstadt als auch Kickers Offenbach sind noch im Wettbewerb.
Jona Borsum (20) – Kickers Offenbach
Ähnlich sieht es Jona Borsum aus, der beim Ligakonkurrenten und Tabellennachbarn Kickers Offenbach leihweise unter Vertrag steht. Der 20-Jährige durchlief mehrere Jugendteams der Eintracht und wurde in der vergangenen Saison an die Profimannschaft herangeführt. Als Lohn erhielt er im Sommer seinen ersten Profivertrag. In den ersten acht Partien stand Borsum über die volle Distanz für die Kickers auf dem Feld. In den vergangenen Spielen ist diese Serie allerdings gerissen, dreimal kam der Leihspieler von der Bank, ein Spiel verpasste er gelb-gesperrt. Doch das ist kein Grund, für Borsum den Kopf hängen zu lassen: „Insgesamt bin ich mit der Leihe bisher zufrieden. Ich bin in jedem möglichen Spiel zum Einsatz gekommen. Es ist völlig normal, dass sich durch sportliche Entwicklungen auch mal die Einsatzzeiten verschieben und andere Spieler mehr Minuten bekommen. Auch das sind wertvolle Erfahrungen. Trotzdem möchte ich natürlich wieder so viel Spielzeit wie in den ersten Spielen sammeln und gebe dafür Vollgas.“ Und auch der Umzug nach Hessen sei ihm aus gleich dreierlei Gründen leichtgefallen: „Der Verein und das Umfeld sind unglaublich leidenschaftlich – hier dreht sich alles um den OFC. Das erinnert mich ein bisschen an Braunschweig, wo die Stadt ebenfalls für den Verein lebt. Das macht das Ganze natürlich nochmal heimischer für mich.“ Dazu kommen seine Familie und Freundin, die regelmäßig zu Besuch sind und ihn nach Kräften unterstützen. Besondere Gesellschaft leisten dem 20-Jährigen auch gleich mehrere Eintracht-Kollegen. Justin Duda spielt bei der Liga-Konkurrenz SG Barockstadt Fulda-Lehnerz. Und auch in der näheren Umgebung gibt es Bekannte mit blau-gelber Historie: „Es ist wirklich cool, dass Justin auch in der Liga spielt. Wir haben regelmäßigen Kontakt und schon das ein oder andere gemeinsam unternommen. Oft dabei war auch Niklas Tauer, der ja in Mainz spielt. Nach dem Spiel in Sandhausen hatte ich außerdem noch Kontakt mit Robin Krauße. Es tut einfach gut, bekannte Gesichter um sich zu haben, mit denen man sich austauschen kann – vor allem, weil ich viele aus der Zeit in Braunschweig kenne.“
Linus Queißer (22) - SV Babelsberg 03
In der Saison 2023/24 vom MTV Wolfenbüttel in die U23 der Eintracht gewechselt, stand der aus dem Braunschweiger Umland stammende Mittelstürmer auch mehrmals im Profikader und kam dabei sogar zweimal in der 2. Bundesliga zum Einsatz. Verliehen an den SV Babelsberg 03 geht Queißer nun in der Regionalliga Nordost auf Torejagd. In elf Spielen kam der 22-Jährige auf zwei Startelfeinsätze sowie vier Einwechselungen und konnte bisher eine Torvorlage verbuchen. „Anfangs war es natürlich hart, allein so weit weg von meiner Familie und Freunden zu sein. Aber da hat mir die Mannschaft direkt geholfen, mich gut einzuleben. Ich wurde super aufgenommen und zähle viele Jungs aus dem Team inzwischen zu meinen Freunden, sodass ich mich hier jetzt richtig wohl fühle“, berichtet Queisser über die ersten Monate. Und auch das Umfeld des Vereins hat ihm bei der Eingewöhnung geholfen. „Die Rahmenbedingungen sind top, man hat auf dem Gelände alles was man braucht, um gute Leistungen zu bringen. Dazu kommt noch ein überragender Support der Fans, die in jedem Heim- und Auswärtsspiel zahlreich dabei sind und das ganze Team pushen“, freut sich der Offensivmann. Auch sportlich ist der 22-Jährige zufrieden mit seiner Leihe. Nachdem er von einer kleineren Verletzung aus dem Spiel gegen den FSV Zwickau sowie einer hartnäckigen Grippe nach zwei guten Startelf-Auftritten in der Regionalliga kurzzeitig etwas ausgebremst wurde, fühle er sich nun so gut wie noch nie: „Das ist natürlich ärgerlich, aber ich sehe solche Phasen auch als extrem wichtig für meine Entwicklung an. Ich nehme das als Ansporn, bin im dauerhaften Austausch mit dem Trainerteam und unseren erfahrenen Spielern, um mich jeden Tag weiterzuentwickeln.“
Weiter so, Männer – wir drücken die Daumen für die kommenden Wochen!
Fotos: IMAGO / Beautiful Sports, STEINSIEK.CH