0:1-Heimniederlage für die Löwen
Eintracht muss sich der SpVgg Greuther Fürth geschlagen geben
Die Eintracht verliert ihr Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth mit 0:1 (0:1). Ein Foulelfmeter für die Franken in der ersten Halbzeit entschied dabei die Partie, als Ermin Bicakcic für Schiedsrichter Daniel Schlager zu ungestüm in den Zweikampf mit Armindo Sieb ging. Den Strafstoß verwandelte Julian Green zur Gästeführung (31'). Die Löwen wehrten sich im zweiten Durchgang mit allen Mitteln und dominierten das Geschehen auf dem Platz. Der wichtige Ausgleichstreffer war den Blau-Gelben aber leider nicht mehr vergönnt.
Ausgangslage:
Endspurt in der Hinrunde! Nachdem die Löwen beim Hamburger SV nur knapp mit 1:2 verloren, wollte das Team von Chef-Trainer Daniel Scherning zuhause wieder erfolgreich sein. Dabei stand im drittletzten Spiel des Jahres mit der SpVgg Greuther Fürth allerdings der nächste Brocken auf dem Programm. Das Kleeblatt war vor der Partie das formstärkste Team der Liga und gewann alle vier seiner vergangenen Zweitliga-Duelle. Die Blau-Gelben wollten die Kulisse des EINTRACHT-STADIONs nutzen, um dem Kleeblatt auf dem Weg nach oben einen Strich durch die Rechnung zu machen und die längste Ungeschlagen-Serie der 2. Bundesliga zu beenden. Der Coach erklärte aber, dass man dabei vor allem auf sich schauen muss: „Wir müssen viel für unser eigenes Spiel tun, das wird der Schlüssel sein, um die Partie zu gewinnen.“
Aufstellung:
Während die Gäste mit Marco Meyerhöfer für den kurzfristig ausfallenden Maximilian Dietz nur einmal in der Anfangsformation tauschten, stellte Daniel Scherning gleich dreimal um. Florian Krüger und Jannis Nikolaou sollten zunächst auf der Bank Platz nehmen, für den Angreifer und den Mittelfeldmann starteten Robin Krauße und Sidi Sané bei den Löwen von Beginn an. Krauße übernahm derweil auch die Binde von Nikolaou für das Spiel. Zudem fiel Saulo Decarli nach seinem Zusammenprall mit Torhüter Ron-Thorben Hoffmann bei der Partie in Hamburg noch aus, er wurde wie bereits beim HSV positionsgetreu von Hasan Kuruçay in der Innenverteidigung ersetzt.
Die Partie:
Schneefall und Minusgrade an der Hamburger Straße. Durch die winterlichen Wetterverhältnisse war schon zum Anpfiff klar, dass es ein eisiges Spiel werden würde. Der Platz war schwer bespielbar und eine Besserung war nicht in Sicht. Die Löwen zeigten jedoch vom Start weg, um was es für sie heute ging. Nach acht Minuten gewann Fabio Kaufmann an der gegnerischen Eckfahne das Leder im Zweikampf mit Oussama Haddadi. Die wuchtige Hereingabe auf den eingelaufenen Sidi Sané erreichte den Youngster zwar, der konnte das Spielgerät aber nicht gut verarbeiten. So sprang das Leder letztendlich am Tor vorbei (8‘). In der Folge übernahm das Kleeblatt die Spielkontrolle. Bei einem Vorstoß über Armindo Sieb konnte Ermin Bicakcic gerade noch rechtzeitig mit einer engagierten Grätsche die Gefahrensituation bereinigen (11‘). Auch drei Minuten später war der Bosnier zur Stelle, als er entschieden gegen Julian Green klärte (14‘). Die Eintracht nutzte derweil hauptsächlich Kontermöglichkeiten für schnelle Gegenstöße. Nach einem Fehler im Spielaufbau der Fürther schickte Hasan Kuruçay Johan Gómez mit einem schnellen Pass auf die Reise. Der US-Amerikaner lief allein auf Keeper Jonas Urbig zu, scheiterte mit seinem Versuch aber am Schlussmann des Kleeblatts (18‘). Greuther Fürth hatte zwar weiter die Feldüberlegenheit, doch die Blau-Gelben suchten das Heil in den schnellen Angriffen bei grün-weißem Ballverlust. Nach einer halben Stunde herrschte dann große Aufregung im weiten Rund des EINTRACHT-STADIONs. Armindo Sieb wurde im Braunschweiger Strafraum von Bicakcic gefoult. Schiedsrichter Daniel Schlager zeigte auf den Punkt, sah sich den Zweikampf aber nicht nochmal im eigenen Videostudium an. Den fälligen Elfmeter verwandelte Fürths Julian Green gegen Ron-Thorben Hoffmann (31‘). Daniel Scherning probierte nach dem Treffer wieder neue Impulse zu setzen, für Thórir Helgason kam Maurice Multhaup in die Partie (40‘). Kurz vor dem Halbzeitpfiff war es dann erneut Kaufmann, der wieder an der Eckfahne den Ball gewann, doch seine Flanke ins Zentrum verpasste ein mögliches Ziel (45‘). So musste die Eintracht erneut mit einem Rückstand in die Kabine und im zweiten Durchgang offensiv aufdrehen.
Das gelang der Mannschaft von Daniel Scherning auch in der zweiten Hälfte. Während sich die Gäste aus dem Frankenland überwiegend zurückzogen, nahmen die Löwen das Heft des Handelns in die Hand. Direkt zwei Minuten nach Wiederbeginn wurde Multhaup von Robert Ivanov in Szene gesetzt, im gegnerischen Strafraum zog er flach und schnell ab, Urbig parierte jedoch (47‘). Die Blau-Gelben hatten nun Blut geleckt und blieben auch nach dieser Szene weiter am Drücker. Der aktive Kaufmann sorgte mit einer flachen Hereingabe erneut für Gefahr, jedoch war wieder Torhüter Urbig zur Stelle und klärte zur Ecke (52‘). Immer wieder preschten die Braunschweiger nach vorne, verpassten aber den entscheidenden Pass oder die entscheidende Aktion vor dem Tor. Die Franken igelten sich mit fortlaufender Spielzeit fast hinten ein und traten nur noch gelegentlich offensiv in Erscheinung. Trotz des hohen Drucks blieben die Großchancen auf Seiten der Löwen zunächst aus. Erst Maurice Multhaup sorgte nach einem gut vorgetragenen Angriff für einen Raunen auf den Rängen, als seine Direktabnahme nur knapp das Tor verfehlte (75‘). Die Eintracht blieb dran, schaffte es aber einfach nicht, sich für den Aufwand zu belohnen.
So steht am Ende eine 0:1-Niederlage gegen die Fürther auf der Anzeigetafel. Schade, da wäre durchaus mehr drin gewesen. In der kommenden Woche reisen die Blau-Gelben dann zum SV Wehen Wiesbaden (Freitag, 8. Dezember, 18.30 Uhr).
Das Spiel im Stenogramm:
Eintracht
Hoffmann – Ivanov, Bicakcic, Rittmüller (Krüger, 81‘), Donkor, Helgason (Multhaup, 40‘), Sané (Nikolaou, 46‘), Kuruçay (Caliskaner, 81‘), Kaufmann, Krauße (C) (Endo, 66‘), Gómez.
Fürth
Urbig – Asta, Michalski, Haddadi, Hrgota (C) (Srbeny, 85‘), Meyerhöfer (Calhanoglu, 78‘), Lemperle (Kiomourtzoglou, 85‘), Wagner, Jung, Sieb (L. Petkov, 68‘), Green (Consbruch, 68‘).
Tore:
0:1 Green (31‘/Foulelfmeter)
Gelbe Karten:
Kuruçay, Krauße, Kaufmann, Nikolaou / L. Petkov, Meyerhöfer
Besondere Vorkommnisse:
Marc Pfitzner (Gelbe Karte/31‘)
Benjamin Kessel (Gelbe Karte/31‘)
Schiedsrichter:
Daniel Schlager
Zuschauer im EINTRACHT-STADION:
17.570
Fotos: Stephanie Zerbe