1:0-Testspielerfolg über Union Berlin
Pherai trifft nach der Pause zum Sieg
Am Ende machten ein Defensivpatzer und ein kaltschnäutziger Immanuel Pherai den Unterschied im Testspiel zwischen den Löwen und dem Bundesligisten 1. FC Union Berlin. Während vor allem zu Beginn der ersten Hälfte die Köpenicker ein Chancenplus auf ihrer Seite wussten, hielt die Eintracht stets gut dagegen und erarbeitete sich immer wieder eigene Gelegenheiten. Nach einem Fehlpass in der Unioner Defensive blieb Immanuel Pherai eiskalt, umkurvte den FCU-Keeper und vollendete zum Tor des Tages (55'). Die Gäste konnten den Gegentreffer nicht mehr ausgleichen.
In der Anfangsphase der Begegnung wurde die Eintracht noch deutlich mehr zur eigenen Abwehrarbeit gezwungen. Nach sechs Minuten ließ Genki Haraguchi auf Unioner Seite die erste größere Chance liegen (6'). Nur kurze Zeit später musste Brian Behrendt gegen Sheraldo Becker auf der Linie klären (9'). Auf Rani Khediras Kopfball nach einer Viertelstunde hatte Jasmin Fejzic eine Antwort parat und parierte den Versuch des Unioners stark (15'). Der BTSV ließ sich allerdings trotz der Feldüberlegenheit des Europa-League-Teilnehmers nicht unterkriegen und machte immer wieder die Räume eng. In der Folge zeigten sich dann auch die Blau-Gelben vor dem Tor der Berliner. Erst wurde Pherai kurz vor dem Abschluss vom Ball getrennt und dann klärte ein Unioner eine Rückgabe von Fabio Kaufmann im Sechzehner (24'/34'). Bis zur Pause schlugen sich die Löwen wacker und ließen die Gäste zu keinen hochkarätigen Chancen mehr kommen. Ein torloses Remis war damit das Halbzeitergebnis des Duells.
Nach der Pause zeigte sich ein leicht verändertes Bild. Fünf Mal wechselte Coach Michael Schiele für den zweiten Durchgang. Der BTSV stand defensiv sehr stabil und Union fand wenig Lösungen gegen die dichte Abwehr. In der 55. Minute schlug die Stunde von Immanuel Pherai. Der Niederländer nutzte einen zu kurzen Rückpass der Gäste aus und stand plötzlich völlig frei vor Lennart Grill. Er umkurvte den Keeper und schob zur blau-gelben Führung ein (55'). Nach dem Gegentreffer zeigte sich der Bundesligist wieder mehr in der Offensive, was Räume für die Eintracht bot. Zwischenzeitlich hielt der zur Pause eingewechselte Ron-Thorben Hoffmann die Führung der Löwen fest, als er mit der Unterstützung von Michael Schultz zunächst gegen Levin Öztunali zur Stelle war und dann auch gegen Jamie Leweling hielt (66'/71'). In der Schlussphase hatte dann der ebenfalls eingewechselte Yari Otto noch das 2:0 auf dem Fuß. Grill konnte den flachen Schuss der blau-gelben Nummer 17 aber um den Pfosten lenken (81'). So kamen die Hauptstädter nicht mehr zum Ausgleich und mussten sich am Ende der 90 Minuten dem BTSV geschlagen geben. Ein rundum erfolgreicher Test der Eintracht vor knapp 4.500 Zuschauern an der Hamburger Straße.
Michael Schiele:
"Wir sind auf jeden Fall zufrieden und haben ein gutes Spiel gemacht. Insgesamt haben wir sehr viel von dem umgesetzt, was wir trainiert haben. Die Mannschaft hat gut von hinten raus gespielt und wir sind immer mal wieder vor das gegnerische Tor gekommen, wo dann vielleicht nicht immer der letzte, entscheidende Pass angekommen ist. Sicherlich war bei ein paar Ballgewinnen von Union auch mal Risiko drin und wir hatten ein klein wenig Glück. Über die 90 Minuten haben wir aber gut verteidigt, in der zweiten Hälfte haben wir ein bisschen zu viel zugelassen. Es ist aber natürlich auch Union Berlin, eine Top-Mannschaft in der 1. Bundesliga. Das Ergebnis brauchen wir jedoch nicht überbewerten. Wichtig ist, dass wir viel gesehen haben und den Gegner unter Druck setzen konnten. Wir wissen natürlich, wo wir uns noch optimieren können."
Das Spiel im Stenogramm:
Eintracht: Fejzic (Hoffmann, 46') - Decarli (Schultz, 60'), Nikolaou (Girth, 78'), Multhaup (Strompf, 46'), Pherai (Ibrahimi, 72'), Donkor (Kijewski, 46'), Lauberbach (Peña Zauner, 72'), Wiebe (Marx, 46'), Behrendt (Otto, 78'), Kaufmann (Ihorst, 60'), Krauße (Henning, 46').
Tore:
1:0 Pherai (55')
Zuschauer:
4.432