Bicakcic: "Diese Partie darfst du niemals verlieren"

Die Stimmen zur 0:1-Niederlage auf St. Pauli

Es wäre mehr drin gewesen beim Tabellenführer. Mindestens einen Zähler hätte die Eintracht vom Millerntor mitnehmen können. So unterliegt man am Ende auf St. Pauli und muss ohne Punkte wieder zurück an die Oker reisen. Und doch kann etwas aus diesem Duell mitgenommen werden. Die Stimmen zur Partie.

Daniel Scherning:
"Glückwunsch an St. Pauli und Fabian Hürzeler zum Sieg. Es fühlt sich nicht gut an, denn wir haben in Summe ein ordentliches Spiel gemacht, wie ich finde. Wir wussten im Vorhinein, dass es Phasen geben wird, in denen wir nicht viel den Ball haben werden. Wir haben trotzdem in der ersten Halbzeit sehr kompakt verteidigt. Hier müssen wir aber den Finger nun in die Wunde legen, dass wir die Kontersituationen nicht gut zu Ende gespielt haben. Die Räume waren schon da und wir hätten mehr draus machen müssen. Den Unterschied zwischen den beiden Mannschaften hat man dann Mitte des ersten Durchgangs an der Möglichkeit von Thórir Helgason gesehen. Die müssen wir machen und mit 1:0 in Führung gehen. Stattdessen gelingt das dann St. Pauli mit ihrer ersten richtigen Chance. Wir kommen dann in der zweiten Hälfte gut aus der Kabine, bekommen mit der Gelb-Roten Karte auch nochmal einen Vorteil zu gesprochen. Wir haben es die letzten 25 Minuten dann inhaltlich nicht so umgesetzt, wie ich es gerne gesehen hätte und wie man es gegen einen tief stehenden Gegner hätte besser machen können. Wir haben keine guten Entscheidungen getroffen und bis auf ein oder zwei Hereingaben keine zwingenden Chancen herausgespielt. Wir sind trotz der Qualitäten des Gegners unterm Strich enttäuscht und mit dem Ergebnis nicht zufrieden."

Ermin Bicakcic:
"Es ist bitter und ärgerlich, dass wir das Spiel hier verlieren und nicht zumindest einen Zähler mitnehmen. In der ersten Halbzeit spielen wir gut und haben Chancen. Wenn du diese Möglichkeiten hier auf St. Pauli hast, dann musst du die Dinger auch machen. Ansonsten verlierst du eben so eine Begegnung. Es wird dann schwierig und die Jungs haben Qualität. Hinten raus sind wir ein Mann mehr, spielen die Überzahl aber nicht gut aus, müssen viel mehr Chancen kreieren. St. Pauli verteidigt es souverän, weil wir uns auch einfach nicht gut anstellen. Das müssen wir uns heute ankreiden. Wir hatten drei oder vier Großchancen, wo wir ein Tor erzielen müssen. Dann geht es du 1:0 in Führung und dann läuft das Spiel vielleicht anders. Im ersten Durchgang war es ein guter Auftritt von uns, am Ende muss da aber auch etwas Zählbares bei herumkommen. Wir haben uns über die vergangenen Wochen einiges erarbeitet und sind gut vorbereitet auf die Spiele. Von daher ist es schade, dass wir uns auch heute hier beim Tabellenführer nicht für den Aufwand belohnen. Diese Partie darfst du niemals verlieren."

Fabian Hürzeler (Chef-Trainer FC St. Pauli):
"Ich hab das Spiel ähnlich gesehen wie Daniel. Braunschweig war der wie erwartet unangenehme Gegner. So wie sie im Moment auftreten sind sie eine top Mannschaft. Verteidigen sehr kompakt, schnell im Umschalten und haben in den Standards eine extreme Physis in ihren Reihen. Das muss man erstmal weg verteidigen, das haben wir in der ein oder anderen Phase nicht hinbekommen. Wir wussten, dass wir gegen so einen kompakten Gegner nicht reihenweise Chancen kreieren werden. Wir brauchten Geduld, kamen mit der Zeit immer mehr in die Räume, in die wir wollten und das Tor dann in gewisserweise auch erzwungen. Mit der Gelb-Roten Karte war unser Offensivdrang dann vorbei. Es galt dann, defensive Stabilität auf den Platz zu bringen und das haben wir dann sehr gut gemacht und wenig zugelassen. Es gehört dann auch mal dazu, ein 1:0 über die Zeit zu bringen und wir sind letztendlich über das Ergebnis auch sehr glücklich. Ich wünsche Braunschweig alles Gute!"

Foto: Stephanie Zerbe