Der FC St. Pauli in Top-Form
Zehn Siege in Folge holte die Hürzeler-Elf
Für unsere Löwen geht es am Sonntag ins Millerntor-Stadion, die Löwen wollen und brauchen weitere Punkte, müssen dafür allerdings den FC St. Pauli stoppen. Denn der war zuletzt unaufhaltsam auf dem Vormarsch, zehn Siege in Folge holten die Hamburger, zuletzt gelang dies in der 2. Bundesliga dem Karlsruher SC vor 36 Jahren. Zum Vergleich: Nach der Hinrunde hatten die Kiezkicker sogar einen Punkt weniger auf dem Konto als die Braunschweiger Eintracht, mittlerweile ist der Aufstieg wieder ein realistisches Szenario. Statt Rang 15 grüßt die Hürzeler-Elf nun vom 4. Tabellenplatz.
Auch das Duell in der Hinrunde war eines von Tabellennachbarn, damals siegte die Eintracht durch einen späten Doppelpack von Immanuel Pherai mit 2:1 und sprang damit auf Rang zwölf. Nun treffen sich beide Teams wieder, die Tabellenregionen, in denen sich beide bewegen, hat sich durch den atemberaubenden Lauf des FCSP jedoch deutlich verändert. Das liegt auch an einer personellen Maßnahme, die die Verantwortlichen am Millerntor in der Winterpause getroffen haben.
Trainerwechsel brachte den Umbruch
Denn nach dem 17. Spieltag endete die Amtszeit vom beliebten Trainer Timo Schultz, für ihn übernahm der 30-Jährige Fabian Hürzeler, der zuvor als Co-Trainer fungierte. Und mit ihm kam der Lauf: Seit Rückrundenbeginn hat der FC St. Pauli alle möglichen Punkte eingefahren, dabei nur drei Gegentreffer kassiert und sich damit bis auf Rang vier vorgeschoben. Keine Sorgen also am Millerntor? Nicht ganz, denn für die Partie gegen die Eintracht droht der Ausfall von Abwehrchef und Leistungsträger Eric Smith, der schon am vergangenen Spieltag gegen den 1. FC Heidenheim mit Hüftproblemen ausfiel. Gegen die Top-Offensive der Liga hielten die Hamburger dennoch Stand, die Heidenheimer verloren erstmalig in der laufenden Saison auf dem eigenen Platz mit 0:1.
Laufstark und treffsicher
Unterschiedsspieler bei dieser Partie war auf Seite der Hamburger Marcel Hartel, der auch den sehenswerten Siegtreffer für seinen Verein erzielte. Gleichzeitig gilt der Mittelfeldakteur als laufstärkster Spieler der 2. Bundesliga, generell zeigt sich nur der 1. FC Heidenheim laufstärker als der FC St. Pauli. Auch das Offensivspiel darf sich sehen lassen, denn 41 erzielte Treffer sind respektabel, wenn auch im Ligavergleich kein Top-Wert. Ungewöhnlich dabei ist, dass den Paulianern ein richtiger Torjäger im Angriff etwas abgeht, sind doch die beiden Top-Torschützen Lukas Daschner und Jackson Irvine im Mittelfeld zuhause, beide trafen sieben Mal. Letzterer ist zudem noch Kapitän und besticht seit Wochen mit starken Leistungen, besonders das Kopfballspiel des australischen Nationalspielers ist berüchtigt.
Paqarada auf dem Sprung, oder doch nicht?
Trainer Fabian Hürzeler kommt zurzeit übrigens nicht aus dem Feiern heraus, denn erst kurz vor dem Osterfest bestand er - übrigens wie auch Eintrachts sportlicher NLZ-Leiter Jonas Stephan - seine Fußballlehrer-Lizenz. Die Cheftrainer-Position bei den Kiezkickern ist damit auch seine erste Station im deutschen Profifußball. In seinem Team ist auf der linken Bahn Leart Paqarada gesetzt, der mit acht Torvorlagen einen ganz wichtigen Beirag für die Elf leistet. Doch den gebürtigen Aachener zieht es im Sommer zum 1. FC Köln, jedoch wurde der 'Effzeh' erst kürlich eine Transfersperre auferlegt. Ausgang scheint momentan offen.
Foto: Agentur Hübner