Der FC Würzburger Kickers im Fokus

Absteiger im Aufwind

Im vergangenen Sommer stiegen die Hausherren ebenso wie unsere Löwen von der 2. Bundesliga an die 3. Liga ab. Doch während sich die Eintracht von Saisonbeginn an stabil zeigt, brauchten die Kickers vom Dallenberg längeren Anlauf, um in der neuen Liga anzukommen. Seit dem Trainerwechsel scheint dies der Fall zu sein, mit acht Punkten aus fünf Spielen legte Danny Schwarz einen guten Start hin und hauchte den Würzburgern wieder neues Leben ein. Auch wenn er am vergangenen Wochenende die erste Niederlage einstecken musste.

Mit Torsten Ziegner sahen sich die Verantwortlichen zum Start in die Spielzeit 2021/2022 auf dem Posten des Cheftrainers gut aufgestellt. Der drittligaerfahrene Ziegner, der es als Trainer in der dritthöchsten Spielklasse auf knapp 300 Pflichtspiele bringt, sollte den erforderlichen Neustart moderieren und die Profis entwickeln. Dafür krempelte der Verein den Lizenzspielerkader gewaltig um, gleich 21 Profis verließen den Dallenberg, 15 Akteure sind dafür neu zum Kader hinzugestoßen. Der auf Löwen-Seite wohl bekannteste von ihnen ist Stürmer Marvin Pourié, selbst mit einer Eintracht-Vergangenheit. Der erfahrene Mittelstürmer, in der Saison 2019/2020 mit Blau-Gelb aufgestiegen, kann auf 42 Pflichtspieltore in der 3. Liga verweisen. Das dieser enorme Umbruch etwas Zeit benötigt, war den Verantwortlichen sicherlich auch klar. Doch durch den misslungenen Saisonstart und nur einem Sieg von elf Ligaspielen unter Ziegner, sah man sich gezwungen, zu reagieren. Der Chef-Trainer musste seinen Hut nehmen, ihn ersetzte Danny Schwarz.

Schwarz‘ Ansätze greifen

Der Fußballlehrer scheint sofort den richtigen Ansatz gewählt zu haben, in seinem ersten Spiel in der Verantwortung holte seine Elf mit dem 1:1 bei Viktoria Köln den ersten Punkt unter seiner Regie und ließ zuletzt zwei Dreier folgen. Ein 1:1-Remis bei Viktoria Köln sowie die bereits angesprochene 1:3-Heimniederlage gegen den SV Meppen waren zuletzt die erzielten Ergebnisse der Bayern. Dabei setzt Schwarz, der zuvor viele Jahre verschiedene Jugendmannschaften beim FC Bayern München betreute, konstant auf ein 4-2-3-1-System mit zwei klaren Sechsern und schnellen Außenbahnspielern. In vorderster Front setzte er zuletzt auf Pourié.

Der dankte es seinem neuen Chef mit seinen Saisontreffern Eins bis Drei. Auch Tobias Kraulich, von Beruf eigentlich Innenverteidiger, traf in drei Spielen unter Schwarz und teilt sich mit Pourié den ersten Platz in der internen Torjägerliste. David Kopacz traf zwei Mal, legte weitere fünf Treffer direkt auf und ist damit erfolgreichster Scorer der Würzburger. Trotz des Positivtrends in den letzten Wochen stehen die Kickers weiterhin auf einem direkten Abstiegsplatz, den sie so schnell wie möglich verlassen wollen. Aktuell trennen den FC drei Punkte vom rettenden Ufer.

Das letzte Aufeinandertreffen beider Vereine liegt erst wenige Monate zurück und endete seinerzeit mit einem gewaltigen Rückschlag für die Löwen. Die bereits abgestiegenen Gäste aus Würzburg gewannen an der Hamburger Straße am vorletzten Spieltag der vergangenen Saison mit 2:1 und schossen damit die Eintracht selbst auf einen direkten Abstiegsplatz. Der Rest ist Geschichte.

Foto: Getty Images / Andreas Schlichter