Der SV Wehen Wiesbaden im Fokus

Die minimale Chance auf die vorderen Plätze im Auge

Die Devise beim SV Wehen Wiesbaden scheint klar: Der Sprung auf den Relegationsplatz ist im Grunde rechnerisch noch möglich. Bei neun Punkten Rückstand auf die Eintracht aus Braunschweig wird es im Saisonendspurt jedoch schwer werden, die kleine Restchance ist aber da und soll genutzt werden. Abgesehen davon können die Hessen auch so nochmal für ordentlich Wirbel im Aufstiegsrennen sorgen. Mit den ausstehenden Partien gegen Kaiserslautern, Waldhof Mannheim und am morgigen Samstag gegen die Löwen, können die Wiesbadener den Kampf um die vorderen Plätze aktiv beeinflussen.

Nach drei Siegen im Februar 2022 schnupperten die Gastgeber aus der hessischen Landeshauptstadt nochmal an den ersten drei Tabellenrängen. Doch der folgende März ließ die Ambitionen des SVWW scheitern. Die 0:1-Pleite in der heimischen BRITA-Arena gegen die Würzburger Kickers und die 2:1-Niederlage bei der Viktoria aus Köln ließ die Schwarz-Roten auf dem Tableau abrutschen. Und doch: Der Abstand zum aktuellen Viertplatzierten 1. FC Saarbrücken beträgt gerade einmal vier Punkte. Die Grundlage für einen entschlossenen Schlussspurt zum Ende der laufenden Saison haben die Wiesbadener am vergangenen Wochenende gelegt, als sie nach den zwei knappen Niederlagen in Folge und der Spielabsage des Duells mit Türkgücü München beim krisengebeutelten SV Meppen mit einem 4:0-Sieg überzeugen konnten. Trainer Markus Kauczinski blieb danach aber auf dem Teppich: "Wir haben einen sehr guten Tag erwischt, auch wenn das Ergebnis deutlich höher ausgefallen ist, als es das Spiel hergab", sagte er nach der Begegnung. Er freue sich nun auf die Spiele gegen die drei Teams aus den Top-Sechs vor toller Heimkulisse.

Heimschwäche trifft Auswärtsstärke
Das Team des 52-Jährigen ist dabei immer schnell in der Partie. Nur Tabellenführer Magdeburg (25-mal) hat in der aktuellen Spielzeit häufiger in Führung gelegen als die Südhessen (20-mal). Und trotzdessen will dem SV Wehen vor den eigenen Fans nicht alles gelingen. Nur fünf Heimsiege bei sechs Remis und fünf Niederlagen sorgen für Platz 13 in der Heimtabelle. Mit dem BTSV kommt nun auch noch das auswärtsstärkste Team der 3. Liga an den Rhein. Ungeachtet davon kann sich Kauczinski auf seine Defensive verlassen. Nur 34 Gegentreffer bedeuten Platz vier in diesem Ranking. Nicht ohne Grund verlängerten die Wiesbadener mit ihrem gesetzten Verteidiger Dennis Kempe. Der 35-Jährige Routinier geht damit in sein drittes Jahr beim SVWW. Auf ihren eigentlichen Kapitän müssen die morgigen Hausherren allerdings verzichten. Nach einer Roten Karte im Duell mit Viktoria Köln wurde Sebastian Mrowca für drei Partien gesperrt und fehlt damit auch gegen den BTSV. Der 28-Jährige trägt seit 2014 das Trikot des SV Wehen. Zudem ist auch eine weitere wichtige Stütze fraglich. Top-Torjäger Gustaf Nilsson, der in 27 Spielen mit 14 Treffern überzeugen konnte, fehlte zuletzt mit Hüftproblemen und droht auch gegen die Eintracht auszufallen.

Die Eintracht pocht auf Revanche
Nachdem die Wiesbadener in der Hinrunde mit 2:1 an der Hamburger Straße gewinnen konnten, wollen sich die Blau-Gelben nun revanchieren. Eine Statistik, die Mut macht: Die Löwen haben in drei Aufeinandertreffen bei den Wiesbadenern noch nie verloren. Zwei Untentschieden und ein 2:0-Auswärtssieg stehen zur Buche. 2011 trafen Domi Kumbela und Steffen Bohl für den BTSV und sorgten so dafür, dass die Jungs von der Oker weiter an der Tabellenspitze blieben. Jetzt klopft die Eintracht wieder oben an und will sich die drei Punkte sichern. Für diesen Erfolg werden die Löwen am Wochenende alles geben. Auf geht’s Eintracht!

Foto: Agentur Hübner