Eintracht Braunschweig lehnte Antrag ab

Investorenprozess der DFL

Am heutigen Montag fand bei der DFL in Frankfurt eine ordentliche Mitgliederversammlung der 36 Proficlubs statt, an der auch Eintracht Braunschweig teilnahm. In dieser Sitzung wurde unter anderem über einen Antrag abgestimmt, das Präsidium der DFL zu beauftragen und zu ermächtigen, einen Vertrag mit einem Investor im Rahmen der vorgelegten Eckpunkte der Vermarktungspartnerschaft rechtsverbindlich abzuschließen. Eintracht Braunschweig, bei der Sitzung durch Wolfram Benz vertreten, lehnte den Antrag auf Empfehlung des Aufsichtsrates ab. Mit 24 Vereinen stimmte die erforderliche Mehrheit knapp für den Einstieg potenzieller Investoren, zwei Vereine enthielten sich und zehn stimmten mit Nein.
 
Der Geschäftsführer Wolfram Benz betont: „Grundsätzlich sehen wir die Herausforderungen, denen sich der deutsche Fußball und wir uns stellen müssen. Es ist die Aufgabe der DFL, die Zukunftsfähigkeit des Profifußballs in Deutschland abzusichern und die Wettbewerbsfähigkeit voranzutreiben.

Wir haben die verschiedenen Aspekte des vorliegenden DFL-Antrags im Aufsichtsrat mehrfach diskutiert und ob der immensen Bedeutung und Tragweite dieser Entscheidung das Gremium auch ganz bewusst in den Prozess eingebunden. Der Aufsichtsrat hat es sich nicht leicht gemacht, mich am Ende aber mit dem Votum beauftragt, den Antrag abzulehnen.

Folgendes hat zu dieser Entscheidung geführt: Nach der negativen Entscheidung im Mai hat die DFL in den vergangenen Wochen aus unserer Sicht überraschend den Prozess wieder aufgenommen. In der Kürze der Zeit konnte ein Großteil der damals von uns und anderen Clubs kritisierten Aspekte inhaltlich dargestellt und entsprechend eingearbeitet werden.

Was allerdings nach wie vor fehlte, war die konsensfähige Prüfung und detaillierte Vorstellung alternativer Finanzierungsmodelle. Dazu kommt, dass die aktuellen, aus dem Investorenmodell zu erwartenden, wirtschaftlichen Ergebnisse deutlich unter den im Frühjahr angekündigten Werten lagen. Bei einer Entscheidung, die für mindestens die nächsten 20 Jahre Auswirkungen auf den deutschen Fußball haben wird, wäre dies aus unserer Sicht unumgänglich gewesen. Daher fühlte sich eine Zustimmung zu diesem Modell für uns nicht richtig an. Wir als Eintracht Braunschweig lehnen privates Beteiligungskapital (Private Equity) nicht grundsätzlich ab. Allerdings ist es aus unserer Sicht zwingend erforderlich, die Alternativen vollumfänglich zu kennen und zu bewerten. Aus diesem Grund haben wir den Antrag abgelehnt. Gleichwohl akzeptieren wir das demokratische Abstimmungsergebnis aus der Mitgliederversammlung.“

Foto: getty images