Eintracht-Familie trauert um Stefan Lindstedt
Langjähriger Stadionsprecher im Alter von 56 Jahren verstorben
Die Eintracht-Familie trauert um Stefan Lindstedt. Der langjährige Stadionsprecher ist am gestrigen Donnerstag im Alter von 56 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben.
Stefan Lindstedt war sechs Jahre jung, als nach einem Gespräch mit seinem Vater klar war: Sein Herz gehört von nun an der Eintracht. Nach seinem ersten Stadionbesuch an der Hamburger Straße, im Jahr 1973 beim Vorbereitungsspiel gegen den schottischen FC Motherwell, verbrachte er viele weitere private Stunden im EINTRACHT-STADION, ehe der gebürtige Braunschweiger und ehemalige Radiokommentator Stadionsprecher der Löwen werden sollte.
Es war der 18. Mai 2002, die Eintracht empfing seinerzeit die SG Wattenscheid 09. Ein blau-gelber Sieg musste her, um den Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt zu machen. Lindstedt kommentierte das Spiel live bei Radio Okerwelle, seine Berichterstattung ist bis heute tief in der Eintracht-Familie verankert. „Egal wie! Wehrt das Ding ab, Thiam hat das getan. Und Nadj, schwaak die Pille von mir aus bis nach Wolfenbüttel meinetwegen“, feuerte er die Löwen am Mikro an. Sekunden danach war Schluss und der Aufstieg durch den Last-Minute-Heimsieg perfekt. Es sollte der Startschuss sein für seinen Weg als Stadionsprecher der Löwen. Seit 2003 war er die Stimme der Eintracht und in unzähligen Heimspielen im Einsatz, sein Debüt gab er beim Saisonauftakt der Spielzeit 2003/2004 gegen Dynamo Dresden.
Sein Engagement und seine tiefe Verbundenheit zur blau-gelben Familie zeigte sich jedoch nicht nur an Heimspieltagen in Zusammenarbeit mit dem Team der Stadionregie, auch fernab der Pflichtspiele stand Lindstedt seinem Herzensverein immer mit Rat und Tat zur Seite. Als wandelndes Lexikon erfreuten sich viele Löwen-Fans an den Stadionführungen mit Lindstedt, die auch gerne mal weit über zwei Stunden in Anspruch nehmen konnten. Unzählige Anekdoten und Geschichten über die Eintracht wollen eben erzählt werden. Lindstedt war unter anderem auch Teil der im Sommer 2022 stattgefundenen „Wir sind Eintracht – die Show“ zum 125-jährigen Bestehen der Blau-Gelben und Gast sowie Moderator in diversen blau-gelben Talkformaten.
„Seine Stimme bleibt immer untrennbar mit Blau-Gelb und mit meinen präsentesten Erinnerungen im Tempel verbunden. Ich durfte Stefan als tollen Kollegen und wertvollen Gesprächspartner kennenlernen, dessen Liebe zur Eintracht mich stets beeindruckt hat und immer spürbar war. Seine Anekdoten, seine Verbundenheit und sein Wissen über unsere vielfältige Vereinshistorie werden wir nie vergessen. Er wird der gesamten Eintracht-Familie und mir persönlich sehr fehlen“, sagt Nicole Kumpis, Präsidentin des BTSV Eintracht von 1895 e.V.
„Mit Stefan verlieren wir einen Einträchtler durch und durch. Es fällt mir sehr schwer, mich an den Gedanken zu gewöhnen, dass er nie mehr an unser Stadionmikrofon zurückkehren wird“, so Wolfram Benz, kaufmännischer Geschäftsführer der Löwen. „Er war die Stimme der Eintracht und kannte so ziemlich die gesamte Historie unseres tollen Vereins. Stefan war ein toller Kollege, wunderbarer Mensch und hat die Eintracht gelebt. Wir haben vor kurzem noch miteinander telefoniert und uns gemeinsam auf den Moment seiner Rückkehr gefreut. Stefan wird für immer einen Platz in unserer Eintracht-Familie und in unseren Erinnerungen haben", ergänzt Benz.
Wir verlieren mit Stefan Lindstedt einen langjährigen Weggefährten und Freund, den wir schmerzlich vermissen und ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren werden. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Freunden.
Lieber Stefan, du bleibst für immer einer von uns. Und nun: Schwak die Pille bis nach Wolfenbüttel meinetwegen.