Eintracht unterliegt bei den Kiezkickern!

Löwen verlieren mit 0:1 gegen St. Pauli

Am 22. Spieltag unterlagen die Löwen beim Tabellenführer St. Pauli mit 0:1. Vor 29.546 Zuschauern am Millerntor zeigten die Blau-Gelben einen couragierten Auftritt und gerieten nach einer guten halben Stunde durch den Treffer von Oladapo Afolayan in Rückstand (32‘). Obwohl sich die Eintracht über weite Strecken auf Augenhöhe präsentierte und ab der 67. Minute sogar in Überzahl agierte, konnte die Scherning-Elf keine Zähler aus Hamburg mitbringen.

Ausgangslage:
Nach dem 1:1-Unentschieden im Hinspiel und den zuletzt fünf Siegen aus sechs Spielen wollten die Löwen ihren positiven Trend fortsetzen. Bereits in der letzten Saison bewiesen die Blau-Gelben, dass am Millerntor etwas zu holen ist, als sie den Hausherren ihre bis dato letzte Heimniederlage bescherten. Gegen den Tabellenführer könnte die Eintracht mit einem Punktgewinn wichtige Zähler einfahren und weiter Boden in der Tabelle gut machen. Für die Hanseaten ging es hingegen darum, Platz eins weiter zu festigen und den Vorsprung auf den Tabellenvierten weiter zu vergrößern.

Aufstellung:
Neben dem gelb-gesperrten Robin Krauße musste Chef-Coach Daniel Scherning auf den krankheitsbedingten Ausfall von Ron-Thorben Hoffmann reagieren. Im Mittelfeld füllte Niklas Tauer die freie Position auf und zwischen den Pfosten kam Tino Casali zum ersten Pflichtspieleinsatz für die Blau-Gelben. FCSP-Trainer beließ es bei einem Wechsel und brachte Kapitän Jackson Irvine für Aljoschka Kemlein.

Die Partie:
Ohne großes Abtasten starteten beide Teams in die Begegnung, wobei die erste Aktion der Löwen aufgrund einer Abseitsstellung zurückgepfiffen wurde. Auf der anderen Seite konnte Debütant Tino Casali die Flanke von Oladapo Afolayan mühelos aus der Luft pflücken. Die größte Chance auf eine frühere Führung hatte die Elf von Daniel Scherning. Anton Donkor setzte sich auf der linken Außenbahn durch und suchte in der Mitte den mitgelaufenen Rayan Philippe, dem die flache Hereingabe jedoch versprang (7‘). Nur wenige Minuten später eröffnete sich für Johan Gomez die nächste Möglichkeit, aber sein Abschluss ging links am Tor der Paulianer vorbei (10‘). In der Folgezeit blieb es bei der abwechslungsreichen Partie, in der beide Mannschaften es wussten, sich immer wieder in Szene zu setzen. Die finalen zwingenden Aktionen blieben aber aus. Mitte der ersten Hälfte waren es dann erneut die Löwenanhänger, die den Torjubel zweimal kurzzeitig auf den Lippen hatten. Zunächst missglückte ein Klärungsversuch von Eric Smith, der sich gefährlich Richtung eigenes Tor senkte und letztlich von Nikola Vasilj auf Kosten einer Ecke entschärft wurde. Dann wurde diese Standardsituation im ersten Versuch geklärt und landete bei Thorir Helgason, der den Ball im Abseits stehend in Empfang nahm und knapp vorbeizimmerte. Die bis dato dickste Chance des Spiels (23‘). Die Gastgeber investierten daraufhin etwas mehr ins Spiel und setzten sich phasenweise am Eintracht-Strafraum fest, was die Löwen gekonnt verteidigten. In der 32. Spielminute waren sie schließlich doch geschlagen. Afolayan fand genau die Lücke zwischen den zahlreichen Abwehrbeinen und versenkte das Leder zum 1:0 in den Maschen. Acht Minuten später eröffnete sich die Riesenchance zum Ausgleich, aber Vasilj kratzte den Ball mit den Fingerspitzen noch von der Linie. Vorausgegangen war eine Helgason-Flanke die Ermin Bicakcic in die Füße von Robert Ivanov gespitzelt hatte. Bis zur Pause passierte nicht mehr viel, sodass nach dem ersten Durchgang ein knappes 1:0 auf der Anzeigetafel stand.

Die zweite Halbzeit begannen beide Teams ohne Wechsel und St. Pauli nahm das Heft des Handelns wieder in die Hand. Die Blau-Gelben waren daher mehr in der Defensive gefordert, hielten jedoch gut dagegen und investierten nach knapp zehn gespielten Minuten wieder mehr in die Offensive. Folgerichtig holten die Löwen zwei Ecken heraus, die am Ende allerdings geklärt werden konnten. Die Gäste aus der Löwenstadt setzten weiter nach, aber sowohl die Versuche von Kaufmann (58‘) als auch von Rittmüller und Gomez (60‘) wurden letztendlich vereitelt. Die nächste Großchance hatten daraufhin die Hanseaten, als Hauke Wahl die Hereingabe am langen Pfosten mit voller Wucht an die Querlatte hämmerte (65‘). Kurz danach änderte sich das Spielgeschehen erneut als Elias Saad nach einem überharten Einsteigen gegen Bicakcic mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde (67‘). Fortan agierten die Löwen in Überzahl und waren über weite Strecken als das spielbestimmende Team. Die zahlreichen Angriffsversuche wurden von den nun tiefstehenden Paulianern teilweise früh unterbunden oder von den Löwen zu überhastet vorgetragen. Scherning brachte noch einmal fünf frische Kräfte und wechselte mit Anthony Ujah für Ivanov eine weitere Offensivkraft ein. Ebenso feierte ein weiterer Löwe heute sein Zweitliga-Debüt. Hampus Finndell schnupperte das erste Mal Luft im deutschen Unterhaus. Herzlichen Glückwunsch, Hampus! Allerdings brachte alles Anrennen nicht Zählbares mehr ein und die Eintracht musste sich mit einer knappen und unglücklichen 0:1-Niederlage geschlagen geben.

Für die Löwen geht es am nächsten Samstag, dem 24. Februar 2024 um 13 Uhr im EINTRACHT-STADION gegen Hertha BSC.

Das Spiel im Stenogramm:

St. Pauli
Vasilj - Saliakas (Ritzka, 83‘), Mets, Wahl, Irvine, Smith, Hartel (Boukhalfa, 90’), Eggestein (Metcalfe, 69‘), Afolayan (Kemlein, 83‘), Treu, Saad

Eintracht
Casali - Ivanov (Ujah, 80‘), Bicakcic, Tauer (Finndell, 73‘), Philippe (Sane, 69‘), Rittmüller, Donkor (Lucoqui, 79‘), Helgason, Kurucay, Kaufmann, Gomez (Krüger, 69‘)

Tore:
1:0
Afolayan (32‘)

Gelbe Karten:
Saad, Irvine / Tauer, Ujah

Besondere Vorkommnisse:
Saad (Gelb-Rot, 67‘)

Schiedsrichter:'
Florian Heft

Zuschauer:
29.546

Foto: imago images/Lobeca, Nordphoto, Eibner

22. Spieltag: FC St. Pauli - Eintracht