Eintracht verliert 1:2 gegen Wiesbaden

Dominante Löwen müssen sich dem SVWW geschlagen geben

Bittere Niederlage für die Eintracht. Eine unsichere und fehlerbehaftete erste Hälfte beschert den Löwen das erste Negativerlebnis seit sechs Spielen. Nach zwei Toren der Wiesbadener innerhalb der ersten 30 Minuten brauchte der BTSV zu lange, um wieder wach zu werden. Trotz der Dominanz im zweiten Durchgang und der größeren Möglichkeiten gelang es den Blau-Gelben nicht, den Ausgleich zu erzielen. Mehr als den Anschlusstreffer von Lion Lauberbach gelang nicht mehr.

Ausgangslage:
Die Löwen gehen mit Selbstvertrauen in die Partie. Nach den beiden Siegen gegen Dortmund II und am vergangenen Wochenende gegen den TSV Havelse, visiert das Team von Michael Schiele den dritten Sieg in Serie an. Der Gegner aus Wiesbaden wechselte unter der Woche den Trainer. Rüdiger Rehm musste gehen, ein neues Dreiergespann übernahm an der Seitenlinie. Der Tabellenachte konnte zuletzt nur ein Spiel aus vier Begegnungen gewinnen und kommt mit zwei Niederlagen im Rücken an die Hamburger Straße. Die Wiesbadener wollen bei den Löwen wieder in die Spur kommen.

Aufstellung:
Da Danilo Wiebe kurzfristig mit einem Infekt passen muss, baut Chef-Trainer Michael Schiele seine Startelf vor der Partie um. Taktisch bleibt die Ausrichtung unverändert, Schiele wechselt positionsgetreu. Wiebe wird durch Luis Görlich ersetzt, der dadurch zu seinem ersten Saisoneinsatz von Anfang an kommt. Zudem rückt Jannis Nikolaou nach seiner Verletzung für den angeschlagenen Jomaine Consbruch wieder ins defensive Mittelfeld.

Die Partie:
Die Anfangsphase der Partie gehörte den Blau-Gelben. Nach sieben gespielten Minuten wurde es das erste Mal richtig gefährlich im Wiesbadener Strafraum. Brian Behrendt zimmerte die Kugel aus 20 Metern auf das Tor. SVWW-Keeper Arthur Lyska konnte sich nur mit einer Faustabwehr nach vorne retten. Der Ball flog genau vor die Füße von Lion Lauberbach, dessen Nachschuss aber über dem Tor landete (7'). Keine zwei Minuten später kam es erneut zu einem Freistoß aus ähnlicher Position. Dieses Mal durfte Lasse Schlüter ran, der im Strafraum Robin Krauße fand. Sein Kopfball verfehlte das Tor dann aber deutlich (9'). Wiesbaden setzte in der Anfansphase wenig Akzente in der Offensive, sorgte dann aber für einen stillen Moment im sonst so lauten EINTRACHT-STADION. Wie aus dem Nichts kam das Spielgerät nach einem Eckball über Umwege zu Emanuel Taffertshofer, der den Ball ohne Probleme an Jasmin Fejzic vorbeischob und das 0:1 markierte (15'). Ein Nackenschlag für die aktiveren Blau-Gelben. Die Löwen mussten sich kurz erholen, legten aber offensiv wieder los. Bis zur 23. Minute. Michael Schultz spielte einen Rückpass zu Keeper Fejzic, der den Ball fast auf der Torlinie stoppen wollte. Maximilian Thiel hatte den Löwen-Torhüter jedoch angelaufen, stibizte ihm das Leder vom Fuß und schob ein. 0:2 (23'). Danach wirkte die Eintracht unkonzentriert und fehlerbehaftet, der Schock nach dem zweiten Gegentreffer saß tief. Trotzdessen machte der BTSV weiter das Spiel. Die Gäste beschränkten sich aufs Konterspiel und ließen mehrere Großchancen zu erneuten Treffern liegen. So blieb es beim 0:2-Rückstand zur Pause.

Trainer Schiele wechselte zur Pause offensiv und brachte für Enrique Peña Zauner und Luis Görlich mit Martin Kobylanski und Benjamin Girth gleich zwei Offensivakteure. Der Doppelwechsel zeigte direkt Wirkung, die Eintracht kam mit Spielfreude und Offensivpower aus der Kabine. Kobylanski wurde über die Außen geschickt und legte den Ball zentral vor den Wiesbadener Kasten. Lauberbach musste nur noch den Fuß hinhalten und sorgte für den Anschlusstreffer. Die Eintracht war wieder im Spiel (54')! Schlagartig wurde das EINTRACHT-STADION wieder zu einem Hexenkessel, weil die Löwen nachsetzten und in dieser Phase hoch anliefen. Doch der Ausgleich wollte einfach nicht fallen. Die Gäste standen tief und verteidigten solide. Kein Durchkommen für die Eintracht. Immer wieder tauchten sie vor dem Wiesbadener Kasten auf, gefährliche Schussmöglichkeiten blieben jedoch lange Mangelware. Die Blau-Gelben dominierten die Partie zusehends, belohnten sich aber nicht dafür. Fünf Minuten vor Schluss senste Wiesbadens Taffertshofer Außenbahnspieler Sebastian Müller in der Braunschweiger Hälfte von hinten um. Schiedsrichter Lasse Koslowski bewertete sein Einsteigen mit einer roten Karte und schickte den Torschützen vorzeitig duschen. In der Nachspielzeit kamen Kobylanski und Lauberbach zwar noch zu weiteren Gelegenheiten, konnten das Ergebnis aber nicht mehr korrigieren. Die Eintracht verpasst es damit, den Abstand zu Tabellenführer 1. FC Magdeburg zu verkürzen. In der engen 3. Liga rangiert das Löwenrudel zumindest vorläufig auf dem dritten Tabellenplatz.

Das Spiel im Stenogramm:
Eintracht

Fejzic – Schultz, Schlüter (Kijewski, 75'), Nikolaou, Henning (Strompf, 84'), Lauberbach, Multhaup, Peña Zauner (Girth, 46'), Görlich (Kobylanski, 46'), Behrendt, Krauße (Müller, 75')

Wehen Wiesbaden
Lyska – Gürleyen, Mockenhaupt, Taffertshofer, Fechner (Stanic, 79'), Goppel (Carstens, 62'), Jacobsen, Hollerbach (Farouk, 79'), Thiel (Iredale, 72'), Kempe, Lankford (Brumme, 72')

Tore:
0:1 Taffertshofer (15')
0:2 Thiel (23')
1:2 Lauberbach (54')

Besondere Vorkommnisse:
Taffertshofer (Rote Karte/86')

Zuschauer:
9.400

Fotos: Agentur Hübner

Eintracht - Wehen Wiesbaden