Henning: "Haben uns nicht unterkriegen lassen"

Die Stimmen zum Pokalerfolg über Hertha BSC

Eintrachts Kampfgeist wird belohnt, im Elfmeterschießen besiegen aufopferungsvoll kämpfende Löwen Bundesligist Hertha BSC mit 6:5. Matchwinner war Bryan Henning, der nicht nur kurz vor Ende der Nachspielzeit den Ausgleich erzielte, sondern auch den entscheidenden Elfmeter verwandeln konnte. Kein Wunder also, dass nach diesem packenden Duell das EINTRACHT-STADION Kopf stand. Nach dem Spiel waren sich alle Einträchtler einig, dieser Erfolg soll nun Schwung für den Ligabetrieb geben. Die Stimmen zum Spiel:

Michael Schiele:
"Wir haben uns viel vorgenommen, im Pokal kann immer viel passieren. Die Zuschauer haben uns nach vorne gepeitscht. Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht, trotz 0:2-Rückstand und hatten auch unsere Chancen. In der zweiten Halbzeit sind wir sehr gut rausgekommen und haben mutig agiert. Mit mehr Überzeugung haben wir Bälle gefordert und sind dann in Führung gegangen. Auf einmal liegen wir 4:3 hinten, haben aber weiter gute Mentatlität gezeigt. Dann ist das Elfmeterschießen natürlich eine 50:50-Chance. Ich habe nicht hingeschaut, aber wir gehen als Sieger vom Platz. Insgesamt können wir das kurz genießen und nächste Woche geht es dann in der Liga weiter - hoffentlich nicht ganz so dramatisch, aber auch mit Punkten und Toren."

Bryan Henning:
"Ich habe seit Abpfiff Gänsehaut, mein ganzer Körper kribbelt. Ich kann es irgendwie noch gar nicht richtig realisieren, das ist ein sehr schönes Gefühl. Allgemein haben wir ein super Spiel gemacht, haben uns nicht unterkriegen lassen und als großes Ganzes die Rückschläge weggesteckt. Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir uns immer wieder reingeschmissen. Das macht einfach Spaß. Ich hoffe, der Knoten ist jetzt geplatzt. Im vergangenen Jahr war es identisch, wir brauchen den Erfolg und müssen an uns glauben. Sonntag muss es so weiter gehen. Die Fans haben uns gepusht und dann sind wir in den Flow gekommen. Ich bin sehr glücklich und freue mich riesig."

Jasmin Fejzic:
"Das erste Spiel nach Corona und dann direkt 120 Minuten. Ich muss auch ehrlich gestehen, ich habe eine Woche nicht viel gemacht, außer einen Lauf und bin auch ein bisschen kaputt. Ich habe dann aber die ganze Woche mittrainiert, natürlich war das gut anstrengend, aber das soll es auch sein. Heute sind wir 120 Minuten alle zusammen gegangen und haben uns am Ende belohnt. Nach dem ersten Tor hatten wir viel mehr Selbstbewusstsein, Brian war der Knotenlöser. Uns ist im Anschluss vieles im Kopf und am Fuß leichter gefallen. Heute hat man gesehen, zu was wir in der Lage sind. Mich freut es besonders für Lion Lauberbach, er konnte heute endlich sein erstes Tor erzielen und auch eins vorbereiten. Ich freue mich für die gesamte Mannschaft. Beim Elfmeterschießen habe ich versucht, ein bisschen Spannung zwischen mir und dem Gegner aufzubauen. Bei einem Elfmeter hat es gereicht und bei dem anderen habe ich den Gegner wohl verunsichert. Zu Gewinnen ist ein geiles Gefühl, vor allem in diesem Stadion. Elfmeterschießen vor unserer Kurve ist etwas Spezielles und macht einfach Bock. Wir haben jetzt zwei Mal spektakulär gegen Hetha gewonnen."

Sandro Schwarz (Trainer Hertha BSC):
"Glückwunsch an Braunschweig. Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt und sind verdient in Führung gegangen. Wir hätten auch das ein oder andere Tor mehr machen können. Zu Beginn des zweiten Durchgangs hatten wir auch die ein oder andere Torchance. Ab der 60. Minute haben wir nicht mehr gut genug verteidigt und folgerichtig das 2:2 kassiert. Nach dem 2:3 sind wir super zurück gekommen und haben Mentalität gezeigt. Dennoch konnten wir den Sieg nicht nach Hause bringen und haben dann beim Elfmerterschießen das kürzere Los gezogen. Extrem ärgerlich, dass wir nach einem so dominaten Spiel als Verlierer vom Platz gehen."

Foto: imago images/regios24