Hoffmann: "Die Partie gibt uns trotz des Ergebnisses viel Mut"

Die Stimmen zur 1:2-Niederlage in Hamburg

Die Löwen fahren erneut ohne Zähler zurück an die Oker. Trotz eines mutigen, zielstrebigen und veränderten Auftritts im zweiten Durchgang reichte es beim Hamburger SV nicht mehr für einen erhofften Punkt. Die Stimmen zur Partie.

Daniel Scherning:
„Es war ein schwieriger Start für uns, der HSV macht seine Sache im Ballbesitz sehr gut. Das wussten wir, haben es aber insgesamt gut verteidigt und Thorben konnte uns in einer Eins gegen Eins Situation im Spiel halten. Mitte der ersten Halbzeit ist uns dann das passiert, was uns einfach nicht passieren darf, ein Standardgegentor und eins nach Ballverlust innerhalb von zwei Minuten. Danach hat man gemerkt, dass auch der Zusammenprall ziemlich in den Köpfen war. Es war nicht so einfach wieder in das Spiel reinzukommen. Trotzdem konnten wir uns vor der Pause noch ein paar Chancen erarbeiten, insgesamt waren wir noch zu ängstlich und zu viele Situationen weggeschmissen. Im zweiten Durchgang sind unsere Pläne besser aufgegangen und wir haben eine sehr gute zweite Halbzeit gespielt. Der Anschluss war aus meiner Sicht verdient, der Nackenschlag mit dem zurückgenommenen Ausgleich war Pech für uns und hat es uns schwerer gemacht. Trotzdem haben wir nochmal alles versucht. Es war eine wirklich gute Halbzeit, auf der wir aufbauen können und ich davon überzeugt, dass wenn wir über einen längeren Zeitraum so spielen, wir noch viele Punkte hören.“

Fabio Kaufmann:
„Wir wollten eigentlich von Anfang an so spielen, wie wir es in der zweiten Halbzeit getan haben. Erstmal waren wir nicht ganz so mutig, haben uns nicht getraut, unseren Fußball zu spielen. In der Gesamtheit der Mannschaft waren noch zu viele Fehler drin, dann läuft man einem 0:2 hinterher. Aber ich habe großen Respekt vor dem Team, wenn man die Tabellensituation betrachtet, dass wir dann nochmal alles reinschmeißen und versuchen, das Spiel zu drehen. Am Ende entscheiden ein paar Zentimeter im Abseits gegen uns, andernfalls wäre das sicherlich eine ganz heiße Schlussphase geworden. So tut es ein bisschen weh, ich gehe aber auch positiv hier raus. Wenn wir das, was wir in der zweiten Hälfte gezeigt haben, über neunzig Minuten auf den Platz bringen, holen wir uns die Punkte.“

Ron-Thorben Hoffmann:
„Natürlich ist es bitter, dass du wieder verlierst und erneut auswärts ohne Punkte dastehst. Trotzdem können wir sehr stolz auf die zweite Halbzeit sein. Hier sitzen 55.000 Fußallverrückte, es ist nicht so leicht gegen die zu spielen. Dass wir wieder ohne irgendwas Zählbares nach Braunschweig fahren müssen, ist ziemlich schade. Auf den positiven Dingen gilt es jetzt aufzubauen. Da werden wir in der kommenden Woche dran arbeiten, sodass wir gegen Greuther Fürth wieder die Punkte einfahren können. Natürlich kann man in Hamburg Gegentore bekommen, den Doppelschlag darfst du so aber nicht fangen. Das ist dann irgendwo auch zu einfach. Trotzdem kommt es auch darauf an, wie du zurückkommst. Das haben wir bei den vergangenen Auswärtsspielen nicht geschafft. Heute war der Teamspirit voll da. Wir sind heute Risiko gegangen und jeder wollte, das hat man gesehen. Die Partie gibt uns trotz des Ergebnisses viel Mut und Hoffnung für die kommenden drei Spiele.“

Tim Walter (Chef-Trainer Hamburger SV):
„Erstmal gute Besserung an Saulo Decarli. Ich hoffe, dass es ihm bald besser geht! Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt. Wir waren sehr präsent, mussten leider viel durchwechseln, aber haben es dafür richtig gut gemacht. Nach der Halbzeit sind wir mit etwas wackeligen Beinen aus der Kabine gekommen und haben es dann nicht mehr so souverän und konsequent durchgespielt. Dann trifft Kaufmann wie im letzten Jahr mit einem Traumtor zum Anschlusstreffer. Braunschweig hat es dann gut gemacht und war sehr präsent, Daniel Scherning hat sie heute gut eingestellt. Wir mussten bis zum Ende leiden und hatten auch etwas Glück, heute hat es gereicht.“

Foto: Stephanie Zerbe