Knappe 1:2-Niederlage gegen Wolfsburg

Kämpfende Löwen scheiden aus dem DFB-Pokal aus

Nach spannenden 90 Minuten muss sich die Eintracht dem VfL Wolfsburg knapp mit 1:2 (1:1) geschlagen geben und scheidet damit aus dem DFB-Pokal aus. Die Löwen konterten zwar einen frühen Rückstand durch Mattias Svanberg (8‘) noch vor der Pause durch einen sehenswerten Treffer von Maurice Multhaup (41‘), kassierten jedoch im zweiten Durchgang das entscheidende Gegentor durch Jakub Kaminski (65‘) und verpassten trotz eines aufopferungsvollen Kampfes den erneuten Ausgleich.

Ausgangslage:
Im Pokal werden die Karten bekanntlich immer neu gemischt. Die Eintracht konnte mit ordentlich Selbstvertrauen in das Nachbarschaftsduell mit dem Bundesligisten gehen. Sechs Zweitliga-Partien ohne Niederlage in Serie unterstrichen einen absoluten Aufwärtstrend bei den Löwen in den vergangenen Wochen. Die Gäste aus Wolfsburg starteten trotz eines holprigen Saisonstarts auf dem Papier als Favorit in das Aufeinandertreffen, standen allerdings auch nach zuletzt nur einem Sieg aus vier Pflichtspielen und nur zwei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge der Bundesliga ein wenig unter Zugzwang.

Aufstellung:
Die Blau-Gelben rotierten im Vergleich zum Auswärtssieg in Magdeburg am Samstag ordentlich in ihrer Startaufstellung. Dies aber vor allem verletzungsbedingt. So musste unter anderem Jannis Nikolaou kurzfristig mit einem Infekt passen. Fünf Mal tauschte Coach Michael Schiele vor dem Nachbarschaftsduell: Für Brian Behrendt, Filip Benkovic, dem angesprochenen Nikolaou, Jan-Hendrik Marx und Anthony Ujah begannen Michael Schultz, Danilo Wiebe, Maurice Multhaup, Keita Endo und Lion Lauberbach. VfL-Trainer Niko Kovac tauschte nur einmal im Vergleich zum vergangenen Wochenende und brachte Sebastiaan Bornauw von Anfang an in der Innenverteidigung für Maxence Lacroix.

Die Partie:
Nach nur wenigen Sekunden war der BTSV mit der ersten Großchance am Drücker. Fabio Kaufmann erarbeitete sich mit hohem Pressing gegen die VfL-Defensive das Spielgerät, welches er von Lion Lauberbach zum Abschluss aufgelegt bekam. Wolfsburgs Keeper Koen Casteels war jedoch zur Stelle und lenkte das Leder an seinem Gehäuse vorbei (1‘). Der Beginn der Partie war durchaus temporeich und der BTSV hielt gut mit. In der achten Minute rutschte dann allerdings ein Standard über Umwege im Löwen-Sechzehner zu Mattias Svanberg, der an der Strafraumgrenze schnell den Weg in Richtung Braunschweiger Tor suchte. Bei seinem Schuss war Jasmin Fejzic zwar noch dran, konnte den Ball aber nicht mehr entscheidend klären. Das Spielgerät zappelte im Netz (8‘). Ein früher und bitterer Rückstand für die Mannschaft von Michael Schiele. In der Folge zogen sich die Blau-Gelben zunächst ein bisschen in die Abwehrarbeit zurück. Der Bundesligist hatte die längeren Ballbesitzphasen und suchte nach Lücken in der auf Kompaktheit bedachten Defensive der Löwen. In der 20. Minute klärte dann Michael Schultz gerade noch rechtzeitig vor dem umtriebigen Svanberg und verhinderte eine gute Möglichkeit für die Gäste aus einer aussichtsreichen Position. Die Spielanteile überwogen weiter in Richtung der Autostädter, doch die Eintracht probierte mit schnellem Umschaltspiel, Nadelstiche zu setzen. Nach einer halben Stunde musste Schiele dann allerdings Spielmacher Immanuel Pherai aus der Begegnung nehmen. Der angeschlagene Zehner des BTSV konnte nicht mehr weitermachen und wurde von Luc Ihorst ersetzt. Der temporeiche Beginn nahm erstmal ab, wirklich ernstzunehmende Torchancen blieben auf beiden Seiten zunächst aus. Stattdessen gab es immer wieder kleinere Unterbrechungen durch Fouls. Kurz vor der Pause sorgte dann aber Maurice Multhaup für Ekstase auf den Rängen des EINTRACHT-STADIONs. Nach einem langen Ball von Danilo Wiebe hob er das Leder über den herausgestürmten Koen Casteels und erzielte den 1:1-Ausgleich. Die Löwen waren zurück in der Partie (41‘). Nur Minuten danach landete das Leder zwar nochmal im Netz der Blau-Gelben, doch Wimmer stand bei seinem Abschluss im Abseits. So ging es mit einem Remis in die Kabinen.

Der zweite Durchgang war noch nicht einmal fünf Minuten alt, da blieb Nathan de Medina nach einem Zweikampf mit Patrick Wimmer im Strafraum des BTSV liegen. Nach seiner Behandlung war klar: Auch für ihn ging es hier und heute nicht weiter. Niko Kijewski ersetzte ihn auf dem Feld (52‘). Die Blau-Gelben verloren jedoch nicht ihren Mut und agierten engagiert nach vorne. Die Wolfsburger wurden immer mehr in die eigene Hälfte gedrängt, nutzten dann aber gleich ihre erste Möglichkeit in der zweiten Hälfte. Nach einem Fehlpass von Krauße am eigenen Sechzehner gewann Lukas Nmecha das Leder für den VfL und steckte nach einem Doppelpass auf den mitgelaufenen Jakub Kaminski durch, der den Ball an Fejzic vorbei in die Maschen spitzelte (65‘). Mitten in den Auftrieb der Löwen gab es nun den nächsten Rückschlag. Doch erneut ließ der BTSV nicht locker, immer wieder startete die Eintracht Gegenangriffe. Im letzten Drittel fehlte jedoch das Glück im Abschluss. In der Schlussviertelstunde warfen die Löwen dann alles nach vorne. Mit Anthony Ujah ging Schiele nun voll auf Angriff und brachte den Stürmer für den aktiven Keita Endo. Ujah hatte gemeinsam mit Ihorst den erneuten Ausgleich auf dem Fuß, aber der VfL verhinderte einen nicht ganz unverdienten Treffer gerade so durch den eingewechselten Joshua Guilavogui, der sich in die Schussbahn warf (83‘). Die darauffolgende Ecke köpfte Lion Lauberbach dann knapp am Außenpfosten vorbei (84‘). Blau-Gelb gab sich zu keiner Sekunde auf und kämpfte aufopferungsvoll, musste sich am Ende jedoch knapp geschlagen geben.

Das Spiel im Stenogramm:
Eintracht
Fejzic – Schultz, Multhaup, Pherai (Ihorst, 29‘), De Medina (Kijewski, 53‘), Donkor, Lauberbach, Endo (Ujah, 78‘), Wiebe, Kaufmann, Krauße

Wolfsburg
Casteels – Bornauw, Van de Ven, Otavio, L. Nmecha (Marmoush, 66‘), Kaminski, Baku, Arnold (Guilavogui, 74‘), Gerhardt, Svanberg (F. Nmecha, 66‘), Wimmer (Paredes, 80‘)

Tore:
0:1 Svanberg (8‘)
1:1 Multhaup (41‘)
1:2 Kaminski (65‘)

Zuschauer:
22.000

Fotos: Agentur Hübner

Eintracht - Wolfsburg