Löwen entführen Punkt aus Kaiserslautern

Lauberbach erzielt beim 1:1-Remis sein erstes Saisontor

Am 10. Spieltag kam es auf dem Betzenberg zum Duell der Aufsteiger, bei dem sich beide Teams am Ende mit einem 1:1-Unentschieden trennten. In einer temporeichen und umkämpften Partie erzielten die Löwen in der 17. Minute die Führung durch Anthony Ujah, die aber aufgrund eines Stürmerfouls zurückgenommen wurde. Nach torlosen 45 Minuten in Durchgang eins, waren es wieder die Blau-Gelben, die nach dem Wiederanpfiff den ersten Treffer erzielten. Das Tor von Lion Lauberbach zählte und somit stand es 1:0 für die Eintracht (52‘). Der FCK zeigte sich jedoch unbeeindruckt und glich nur zwei Minuten später durch Boris Tomiak aus. Mit einer starken Mannschaftsleistung und einem überragend aufgelegten Jasmin Fejzic erkämpften sich die Löwen am Ende einen Punkt in der Ferne.

Ausgangslage:
Nach der Länderspielpause und dem 7:0-Testspielerfolg gegen Holstein Kiel stand für die Löwen wieder die Punktejagd im Ligabetrieb auf dem Plan. Mit sieben Punkten aus den vergangenen drei Spielen gingen die Blau-Gelben mit entsprechendem Rückenwind in die Partie beim FCK, der seinerseits mit einer Serie von vier ungeschlagenen Spielen (viermal Unentschieden) aufwarten konnte. In der Vorsaison endete das Spiel der beiden Traditionsvereine auf dem Betzenberg mit einem torlosen Remis. Ansonsten sprach die Zweitligastatistik leicht für die Pfälzer, die ihrerseits vier Siege einfahren konnten, wohingegen der Eintracht nur zweimal die volle Punkteausbeute gelang.

Aufstellung:
Dirk Schuster musste auf Keeper Andreas Luthe verzichten, der im Spiel gegen Heidenheim mit der Roten Karte vom Platz gestellt wurde. Für ihn stand Avdo Spahic bei den Hausherren zwischen den Pfosten. Michael Schiele nahm seinerseits zwei Wechseln in der Startelf vor. Für den nach dem Testspiel angeschlagenen Fabio Kaufmann und den grippeerkrankten Immanuel Pherai durften Bryan Henning und Lion Lauberbach von Beginn an starten.

Die Partie:
Das Aufeinandertreffen der beiden Aufsteiger begann mit einer sehr kurzen Abtastphase, bevor die Begegnung an Fahrt aufnahm. Zunächst schlug Jan-Hendrik Marx einen Freistoß gefährlich an den langen Pfosten, wo Anthony Ujah die Hereingabe nur knapp verfehlte (7‘), ehe die Roten Teufel im direkten Gegenzug gefährlich vor dem Tor der Eintracht auftauchten. Als Terrence Boyd nach einem Doppelpass frei zum Abschluss kam, verhinderte Jasmin Fejzic den frühen Torerfolg und klärte zur Ecke, die Robin Krauße im Anschluss in höchster Not von der Linie kratzte (8‘). In der Folgezeit entwickelte sich eine muntere Partie, in der es immer wieder schnell zwischen den Strafräumen hin und her ging. In der 17. Spielminute hatten die mitgereisten Löwen-Fans schließlich den Torjubel auf den Lippen, als Ujah die dritte Marx-Ecke per Kopf in die Maschen wuchtete. Allerdings währte der Jubel nicht lange, da Schiedsrichter Robert Schröder den Einsatz des Stürmers als Offensivfoul wertete und daher den Treffer aberkannte. Fortan versuchten beide Teams, das Mittelfeld schnell zu überbrücken und zügig in die gefährliche Zone zu kommen. Mitte der ersten Hälfte erspielte sich die Schuster-Elf eine Doppelchance, bei der erneut Krauße auf der Linie klärte und sich Jannis Nikolaou beim Nachschuss von Boyd aufopferungsvoll in die Schussbahn warf (22‘). Zwar erarbeiteten sich die Hausherren eine leichte Überlegenheit, aber die nächste gefährliche Situation entstand zugunsten der Löwen, als Boyd einen Krauße-Freistoß abfälschte, sodass dieser nur knapp über die Querlatte strich (30‘). Vor dem Seitenwechsel kam noch einmal Aufregung am Eintracht-Strafraum auf. Zunächst bekam der FCK kurz vorm Sechszehner einen Strafraum zugesprochen, der in der in Mauer hängen blieb, aber im Nachgang überprüfte der VAR die Situation auf ein mögliches Handspiel. Dieses lag nicht vor und es ging schlussendlich mit einem 0:0 in die Kabine.

Beide Teams gingen unverändert in den zweiten Durchgang und die Partie knüpfte gleich an die ersten 45 Minuten an. Nach einem Foul an Ujah legte sich Krauße das Leder zurecht und versuchte den Ball aus rund 20 Metern an der Mauer vorbei ins Tor zu zirkeln. Zwar wurde dieser Versuch vereitelt (50‘), aber die Löwen blieben am Drücker. Brian Behrendt schickte kurz darauf mit einem Freistoß Krauße auf den Weg, der wiederum Lauberbach das Spielgerät punktgenau in den Lauf servierte. Der Löwenstürmer nutzte den sich bietenden Raum und vollendete schließlich eiskalt zur 1:0-Führung (52‘). Allerdings hatte die Führung der Blau-Gelben nicht lange Bestand. Zunächst klärte Ujah einen Lauterer Schuss auf der Linie und in der Folge machte Fejzic erneut den Schussweg dicht und lenkte den Ball zur Ecke. Diese sollte dann jedoch Folgen haben. Nahe dem Elfmeterpunkt stieg Boris Tomiak am höchsten und köpfte die Hereingabe unhaltbar in den rechten unteren Winkel (54‘). Auch in den nächsten Minuten blieb das Tempo hoch und die Roten Teufel hatten nach einer guten Stunde die Riesenchance, das Spiel zu drehen. Nach einem Pass hinter die Abwehrkette tauchte Boyd völlig frei vor Fejzic auf. Der Löwen-Schlussmann zeigte abermals seine Klasse und verhinderte mit einer starken Parade die Führung des FCK (63‘). In der 71. Spielminute meldete sich erneut der VAR, als Schiedsrichter Schröder nach einem Foul von Philipp Klement an Ujah sofort die Rote Karte zückte. Nach dem Studium der Videobilder revidierte der Unparteiische seine Einschätzung. Er annullierte den Platzverweis und beließ es bei einer Gelben Karte, da der Lauterer bei seinem Einsteigen auch den Ball gespielt hatte. Die Schlussphase war geprägt von vielen Wechseln, aber beide Teams konnte bei schwierigen Wetterbedingungen nicht mehr das hohe Tempo gehen, obwohl weiterhin verbissen um jeden Ball gekämpft wurde. Den Schlusspunkt setzten hingegen die Hausherren. Der eingewechselte Hikmet Ciftci kam in der Nachspielzeit noch einmal zum Abschluss, aber auch er fand seinen Meister in der Fejzic, der mit einer Glanzparade den Abschluss aus dem unteren linken Winkel fischte. Am Ende blieb es bei der Punkteteilung und beide Teams trennten sich mit einem 1:1-Uentschieden.

Am kommenden Wochenende empfangen die damit seit vier Partien ungeschlagenen Löwen im heimischen EINTRACHT-STADION den FC St. Pauli. Anpfiff der Partie ist am Samstag, dem 08. Oktober 2022 um 13 Uhr.

Das Spiel im Stenogramm:

Kaiserslautern
Spahic - Durm, Kraus, Tomiak, Zuck, Ritter (Wunderlich, 79‘), Niehues (Ciftci, 79‘), Zimmer (Hercher, 67‘), Klement, Redondo (Lobinger, 79‘), Boyd

Eintracht
Fejzic - de Medina, Behrendt, Benkovic, Marx (Peña Zauner, 85‘ (Schultz, 94‘), Krauße (Endo, 85‘), Nikolaou, Donkor, Henning (Kaufmann, 68‘), Ujah, Lauberbach (Multhaup, 85‘)

Tore:
0:1 Lauberbach (52‘)
1:1 Tomiak (55‘)

Zuschauer:
26.485

Fotos: imago images/Lobeca, Jan Huebner

Kaiserslautern - Eintracht