Löwen unterliegen in Köln mit 0:5
Eintracht muss auch am Rhein Federn lassen
Im Flutlicht des RheinEnergieSTADIONs gab es auch am dritten Spieltag der neuen Saison leider nichts Zählbares für die Eintracht. Am Ende eines regnerischen Abends am Rhein steht ein bitteres 0:5 (0:2) auf der Anzeigetafel. Nachdem im ersten Durchgang erst Timo Hübers und dann Dejan Ljubicic (26'/34') die Hausherren in Führung brachten, konnten die Kölner im zweiten Durchgang durch Tim Lemperle (58'), erneut Ljubicic (61') und Luca Waldschmidt noch weiter erhöhen. Gegen einen offensiv dominanten "Effzeh" fand die Eintracht nach dem ersten Gegentreffer leider kaum Mittel mehr und tritt am Ende ohne Zähler und Treffer die Heimreise nach Braunschweig an.
Ausgangslage:
Ähnlich mag man meinen, und doch gänzlich unterschiedlich. Was beide Mannschaften vor der Partie einte: die Unzufriedenheit mit der bisherigen Ausbeute. Die Löwen, nach schwerem Auftaktprogramm noch ohne Punkte in der Liga, unterlagen zuletzt auch im DFB-Pokal dem Bundesligist Eintracht Frankfurt. Ab sofort sollte in der Liga gepunktet werden, auch wenn das Duell beim 1. FC Köln erneut eine schwere Aufgabe werden dürfte. Die Hausherren nämlich, vergangenen Saison aus der Bundesliga abgestiegen, haben viel Qualität in ihren Reihen, und doch waren sie vor dem Heimspiel gegen die Eintracht noch ohne Dreier in der Liga. Besser machte es die Struber-Elf dafür vergangene Woche im Pokal. Die Kölner sicherten sich durch einen späten, aber verdienten 3:2-Sieg beim SV Sandhausen die nächste Runde. Im Heimspiel war die Zielsetzung klar. Ein Heimdreier musste her. Denn der 1. FC Köln will um den Aufstieg mitspielen.
Aufstellung:
Daniel Scherning kündigte bereits in der Pressekonferenz vor dem Duell an, dass Robin Krauße (Nasen-OP) und Christian Conteh (Knie) wackeln. Beide Profis schafften es dann auch tatsächlich nicht in den Spieltagskader. Dafür fand sich dort ein ganz neuer Akteur, denn U23-Spieler Linus Queisser durfte sich über seine erste Nominierung im Pflichtspielbetrieb freuen. Änderungen an der Startelf nahm Scherning derweil nicht vor, es starteten die gleichen Akteure wie in der Vorwoche gegen Frankfurt.
Anders entschied sich FC-Trainer Gerhard Struber, er wechselte im Vergleich zum Pokalauftritt auf zwei Positionen. Dejan Ljubicic ersetzte Luca Waldschmidt und Eric Martel seinen Teamkameraden Mathias Olesen.
Die Partie:
Den ersten Abschluss des Effzeh gab es bereits nach wenigen Sekunden, doch beim Schuss von Linton Maina war Lennart Grill sicher zur Stelle (1'). Anschließend waren es die Löwen selbst, die zum ersten Versuch in der Offensive kamen, doch Walid Ould-Chikh setzte den Ball über den Querbalken (2'). Das Spiel blieb kurzweilig und stimmungsvoll, die Blau-Gelben waren ihrerseits immer wieder kompakt und sehr diszipliniert im Defensivverbund. Die Gastgeber kamen zwar immer wieder ins letzte Drittel und dort auch - zumeist aus der zweiten Reihe - zu Abschlüssen, doch so richtig gefährlich wurde es im ersten Abschnitt von Halbzeit eins nicht. Dies sollte sich jedoch schnell ändern. Bei einer Ecke von Maina rauschte Timo Hübers im Sechzehner heran, sein wuchtiger Kopfball wurde noch leicht abgefälscht und war letztendlich für Schlussmann Grill nicht zu halten (26'). In der Folge kam es leider noch schlimmer für die Eintracht, die erneut wenige Minuten später einen weiteren Gegentreffer kassieren sollte. Maina und Tim Lemperle spielten rund um den Sechzehner einen feinen Doppelpass, Erstgenannter hatte dann das Auge für den im Zentrum postierten Dejan Ljubicic. Auch diesmal war für Grill nichts zu holen (34'). Beide Treffer zeigten Wirkung, von den Löwen kam bis zur Halbzeit außer einem strammen Schuss von Fabio Kaufmann nichts nennenswertes (45'). Von den Hausherren allerdings schon, doch Grill war sowohl gegen Ljubicic als auch gegen Lemperle stark zur Stelle (43'/45').
Auch nach dem Seitenwechsel gehörte der erste Abschluss dem FC, allerdings fehlte Damion Downs die Präzision (47'). Ebenso wie wenig später Leart Paqarada, dessen satter Linksschuss vom langen Eck vorbei segelte (48'). Dennoch starteten die Löwen verbessert in den zweiten Durchgang, in Person von Kaufmann und Ermin Bicakcic meldete sich Blau-Gelb auch in der gegnerischen Hälfte an (50'). Das Spiel blieb auch in den Folgeminuten offensiv, Lemperle wurde beim Versuch noch rechtzeitig geblockt und Downs fand seinen Meister in Grill (52' und 55'). Kurze Zeit später war dann jedoch auch Grill erneut chancenlos. Nach einem Einwurf der Kölner bekommt Jan Thielmann viel zu viel Platz. Seine präzise Flanke verwertete in der Mitte Lemperle ohne Probleme (58'). Mit dem 0:3 war damit der Weg zurück ins Spiel für die Eintracht enorm weit und sollte schnell aussichtslos werden. Nach einem Aufbaufehler der Eintracht und einem Pass des FC stand es 0:4 aus Sicht der Blau-Gelben (61'). Wieder war Ljubicic zur Stelle und überwand Grill ein zweites Mal an diesem Abend. In der Schlussphase kontrollierten die Gastgeber weiter das Spielgeschehen, bleiben aber nicht mehr zu direkt vor dem Gehäuse der Eintracht. Die Elf von Daniel Scherning kam derweil zu keinen weiteren Gelegenheiten auf einen Ehrentreffer. Den Schlusspunkt dieses bitteren Abends setzte dann Luca Waldschmidt für die Hausherren, als er nach Übersicht von Denis Huseinbasic sogar noch zum 0:5 aus Löwen-Sicht treffen konnte (88').
So bleiben die Blau-Gelben auch nach dem dritten Spieltag ohne Punkte. Die nächste Chance auf den ersten Dreier der Spielzeit gibt es nun am kommenden Wochenende, wenn am Sonntag der Karlsruher SC um 13.30 Uhr im EINTRACHT-STADION gastiert.
Das Spiel im Stenogramm:
1. FC Köln
Urbig - Hübers (C), Martel (Olesen, 86'), Ljubicic (Adamyan, 77'), Huseinbasic, Paqarada, Lemperle (Waldschmidt, 66'), Pauli, Thielmann, Maina, Downs (S. Tigges, 86')
Eintracht
Grill – Nikolaou (Ehlers, 85'), Ivanov, Bicakcic (C), Kaufmann, Philippe (Raebiger, 85'), Ould-Chikh (Tauer, 66'), Rittmüller, Di Michele Sánchez (59' Bell Bell), Köhler, Gómez (59' Szabó)
Tore:
1:0 Hübers (26')
2:0 Ljubicic (34')
3:0 Lemperle (58')
4:0 Ljubicic (61')
5:0 Waldschmidt (88')
Gelbe Karten:
Thielmann, Waldschmidt / Scherning, Tauer
Schiedsrichter:
Dr. Matthias Jöllenbeck
Zuschauer im RheinEnergieSTADION:
50.000 (ausverkauft)